Es gibt viele unterschiedliche Tarot Karten Decks auf dem Markt, sich darin zurecht zu finden kann oftmals schwierig sein. „Masters of Tarot“ ist eine brandneue Internetseite, deren Hauptziel informieren ist. Es werden Kartendecks, Legesysteme aber auch die Herkunft und Historie von Tarotkarten beschrieben und erläutert.

Ein Beispiel ist das weniger bekannte Deutsche Original Tarot von A. Frank Glahn, aus den 20er Jahren. Die Entstehung ist also mitten zwischen die wesentlich bekannteren Kartendecks von Waite (1910) und Crowley (1944) anzusiedeln. Die Gründe, warum dieses nicht minder lösungsorientierte Tarotkarten System weniger verwendet sind, vielfältig. Zum einen sind die Zeichnungen sehr schlicht gehalten aber dennoch mit viel Bedeutung aufgeladen, sodass die Interpretationsmöglichkeiten sehr komplex sind. Glahn hat nämlich versucht, in sein Tarot noch das Wissen der Kabbala mit einzubeziehen.
Hinzu kommt, dass der Erschaffer bei einigen Karten der großen Arkana die Bedeutung bzw. den Namen geändert hat, so ist die Karte Nummer 6 nicht mehr als „die Liebenden“ zu finden, sondern als „der Scheideweg“. Dieses Prinzip wendet er bei einigen Karten an, sodass Umdenken gefordert ist. Hinzu kommt, dass auf den Karten astrologische Symbole und Deutungsstichworte zu finden sind, auch dies unterscheidet das Glahn-Tarot von den anderen, wesentlich bekannteren Rider-Waite oder Crowley Tarot.

Im Handel ist dieses Tarot nicht mehr zu finden, da es im Original auch nur sehr wenig verlegt wurde. Heute kann man es, wenn man Glück hat, vielleicht noch mit viel Glück beim Antiquitätenhändler finden.

Im Großen und Ganzen war Glahn in Bezug auf sein astrologisches und esoterisches Wissen ein Kind seiner Zeit, in der Selbstverwirklichung und Selbstbehauptung noch nicht so entscheidend waren wie heute. Dies spiegelt sich auch in seiner Auslegung und Deutung der Tarotkarten wieder.

Ob diese Karten noch einmal eine Renaissance erleben bleibt abzuwarten, wahrscheinlich ist es aber nicht, da viele Menschen dann doch lieber zu schlichten Skatkarten greifen, wenn sie kein eigenes Tarotkartendeck besitzen.