Martin Papapol: Basisdemokratie und Euro – Verdinglichung der parlamentarischen Demokratie mit sozialer Krise

Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass Wirtschaftsweise, Wissenschaftler oder Talk-Shows mit immer neuen Vorschlägen zur „Rettung“ des Euro beitragen möchten. Ihr strategischer Irrtum lässt sich mit einem volkstümlichen Ausdruck so beschreiben: „Man sollte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten!“ Die vielen „Zutaten“ zur Verbesserung der jetzigen Währungslage und der wirtschaftlichen Situation in Europa berücksichtigen nie das „Kind“. Es geht um eine notwendige Wandlung des Demokratieverständnisses; die klassische Demokratie bedarf dringend einer Ergänzung durch die Basisdemokratie.

Die klassische Demokratie hat im Rahmen ihrer postmodernen Entwicklung immer deutlichere Formen der Verdinglichung (Verhärtung) angenommen (Störung des Informationsflusses für das Parlament, schnelle Hinterzimmer-Entscheidungen, usw.). Die privilegierten Volksvertreter haben sich schon längst vom Volk entfernt und meinen, die Gesellschaft durch das Jonglieren mit intellektuellen „Kopfgeburten“ beglücken zu müssen, so wie bei einer schlechten Erziehung in der altbürgerlichen Welt, wo es nach dem Motto geht: „Mutti“ weiß schon, was ihren Kindern gut tut.

Ohne Basisdemokratie wird es in Europa weder eine Verlebendigung noch eine Erneuerung des digitalen Kapitalismus geben, der seine Sozialkompetenzen längst eingebüßt hat. In Deutschland wird die Basisdemokratie derzeit nur von der Piratenpartei angestrebt. Daher dürfte sich niemand wundern, wenn sich die Piratenpartei im Falle einer guten strukturellen Gestaltung(!) zu einer der größten europäischen Parteien entwickeln würde. Für ein angemessenes Verhältnis zwischen der Rolle als Staatsbürger und der als Unionsbürger in Europa, braucht das Individuum auch die Basisdemokratie.

Der Autor beschreibt seine strukturelle Kritik an einem asozialen Kapitalismus unter dem Titel: „Der digitale Kapitalismus“, Norderstedt, 2005. Kostenfreie Leseproben unter: www.papapol.de

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26.07.2012:

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