Osterinseln - Zu Besuch in der endlosen Weite des Pazifiks

Seit Tausenden von Jahren branden die Wellen gegen die schwarzen Lavafelsen. Feuer und Wasser standen Pate, als sich die Insel aus dem Meer erhob.

Drei Vulkane, heute längst erloschen, bilden die höchsten Erhebungen auf den Osterinseln . Der Hafen ist für unser Schiff viel zu klein, und so müssen wir mit kleinen Booten tendern.

Sattgrüne Wiesen werden von kleinen Baumgruppen unterbrochen. Erst bei näherem Hinsehen entdeckt man, dass alles von großen und kleinen Lavabrocken übersät ist. So kahl und vegetationslos hat die Insel nicht immer ausgesehen. Als die ersten polynesischen Siedler an Land gingen, betraten sie eine dichtbewaldete Insel. Das milde Klima begünstigte eine üppige Vegetation und viele Seevögel hatten hier ihre Brutkolonien.
Irgendwann erreichte eine zweite Siedlergruppe die Insel. Uralte Erzählungen berichten von König Hotu Matua. Seine Insel war untergegangen und der Dämon Oro-hi verfolgte ihn mit seinem Zorn. So hatte der König einige Doppelkanus mit Tieren und Pflanzen beladen lassen und sich auf Landsuche begeben. Lange Zeit lebten die beiden Siedlergruppen friedlich zusammen. Die erste Gruppe, die Langohren, widmete sich dem Ackerbau, während sich die Hotu-Matua-Gruppe sich um den Fischfang kümmerte.

Wir fahren mit einem Jeep die Hänge des Rano Kau hinauf. Tief unten im Krater schimmert ein See in der Sonne. Zum Teil ist die Wasserfläche von hohem Schilf überwuchert. Dieser See war einst eine der Süßwasserreservoirs der Urbevölkerung. Quellen oder Bäche gibt es auf der Insel nicht. Der Regen versickert schnell im porösen Lavagestein und tritt erst an der Küste wieder aus. Die europäischen Entdecker glaubten daher, dass die Polynesier ihren Durst mit Seewasser löschten. Sie beobachteten, dass sie direkt am Meer Wasser schöpften. Auf steilen Pfaden gelangt man zu den Gärten und Feldern, die am Ufer des Sees angelegt sind. Hier wachsen, windgeschützt, Obstbäume und Gemüse. Ernten darf jeder, so lange es für den persönlichen Verzehr bestimmt ist. Man darf das geerntete Obst aber nicht verkaufen.
Auf schmaler Straße fahren wir zum Rano Raraku. Unterwegs sehen wir die ersten Moais. Irgendwann wurden alle Statuen von ihrer Plattform, dem Ahu, gestürzt. Die Körper zerbrachen, und die Hüte rollten noch ein Stück über die Wiese. Der Rano Raraku gilt als Werkstatt für die Moais. Hier wurden alle Figuren der Insel aus dem Fels geschlagen. Die Hänge des Vulkans sind mit Moais in den verschiedensten Stadien der Fertigstellung bedeckt. Mit stereotypen Gesichtern und leeren Augen starren sie in die Ferne. Die meisten Figuren sind zwischen 5 und 7 Metern hoch. Der größte Moai, noch durch Steinzapfen mit dem Fels verbunden, ist 21 Meter lang. Etwas abseits findet man auch den einzigen, sitzenden Moai.
Wie diese tonnenschweren Figuren an die verschiedenen Plätze der Insel gelangten ist eines der Osterinsel-Geheimnisse. Die Sagen erzählen davon, dass sich von allein auf den Weg machten. Über Stock und Stein, bergauf und bergab sollen sie zu ihren Ahus gelaufen sein. Wahrscheinlicher ist aber die Theorie, dass sie auf Rollen oder Holzschlitten an den vorbestimmten Platz gezogen wurden. Das dürfte auch der Grund sein, dass die Bäume immer stärker abgeholzt wurden, bis es keine mehr gab.

Eine riesige Flutwelle, verursacht durch ein Seebeben, hatte die Anlage völlig zerstört. Nach alten Fotos wurde aber alles originalgetreu restauriert. Auf der riesigen Plattform stehen 15 Moais und blicken stumm zum Rano Raraku hinüber. Zum Teil tragen sie noch den Pukao. Es ist nicht ganz geklärt, ob es sich um einen Hut oder um einen kunstvoll geschlungenen Haarknoten handelt. Dieser Hut wurde in einem anderen Krater aus roter Vulkanschlacke gemeißelt . Man vermutet, dass die Ahus früher Altäre waren. In ihrem Inneren und in der unmittelbaren Umgebung fand man nämlich Gräber. Erst später stellte man Moais auf die Plattform. Es sind Nachbildungen von Würdenträgern, Ahnen und Häuptlingen, die so am Leben der Dorgemeinschaft teilnehmen. Vielleicht dienten sich auch als Mittler zwischen den Einwohnern und den Göttern. Erst nachdem sie aufgerichtet waren, setzte man ihnen die Augen aus weißen Korallen ein und erweckte sie so zum Leben. Seltsam sind auch die süffisant gespitzten Münder. Nach polynesischem Brauch hatte man den Verstorbenen die Zunge herausgeschnitten und dann den Mund zugenäht. Die Zunge wurde dann dem Nachfolger des Häuptlings zu essen gegeben. Somit ging die Weisheit auf den neuen Häuptling über.
Wir fahren weiter nach Anakena zum Ahu Nau Nau. Hier ist es wie in einer Theaterkulisse. Umgeben von grasbewachsenen, sanftgeschwungen Hügeln, senkt sich der Strand sanft zum Meer. Hohe Palmen sorgen für Schatten. Ein fast weißer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser locken zum Schwimmen. Unter den Palmen gibt es Picknick-Plätze und an einem Kiosk kann man Erfrischungen kaufen. Es ist aber ratsam auf die Kokosnüsse zu achten. Wird man von einer reifen Nuss getroffen, ist der Urlaub schlagartig beendet.Mitten in dieser malerischen Kulisse, stehen die sieben Moais, von denen fünf sehr gut erhalten sind. Sie tragen noch ihre roten „Hüte“ und man erkennt deutlich ihre feingliedrigen Hände. Bei einer Umrundung des Ahus sieht man auch die mit Mustern verzierten Rückenpartien und die Felszeichnungen auf den Steinplatten des Ahus.
Schon nahe bei Hanga Roa befindet sich das rekonstruierte Dorf Ahu Tahai.

Ein einziger Moai steht hier verwittert im Wind. Man vermutet, dass er zu den ältesten Steinfiguren der Insel gehört. Im weiten Kreis sieht man die Grundrisse einiger Häuser, Wohnhöhlen und ein Hafenbecken für die Fischerbboote. Hier steht auch ein rekonstruierter Moai mit Hut und den weißen Korallenaugen. Obwohl eine Nachbildung aus Beton, ist er ein beliebtes Fotomotiv und von Touristen umlagert.

So friedlich wie die Insel heute aussieht, so gewalttätig war ihre Vergangenheit. Es kam wohl immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Kurz- und Langohren. Letztere zogen sich hinter einen Wall, gefüllt mit Brennmaterial, zurück. Als durch Überbevölkerung, Hungersnot und Abholzung der Bäume der Druck auf die Menschen immer stärker wurde, kam es am Poike-Berg zur entscheidenden Schlacht.
Durch List oder Verrat, gelang es den Kurzohren hinter den brennenden Wall zu gelangen. Ihre Gegner saßen in der Falle und wurden in die lodernden Flammen getrieben. Nach der Schlacht wurden die Moais von ihren Plattformen gestürzt und die 2oo Jahre andauernde Blütezeit der Insel war beendet. In der nachfolgenden Periode entstand der Kult des Vogelmannes.

Wir fahren noch einmal zum Krater Rano Kau. Ganz in der Nähe befindet sich der Ort Orongo, das Zentrum dieses Kultes. Auf einer Plattform hoch über dem Pazifik wurden die Häuser gebaut. Sie sind ganz aus Stein und einige haben im Inneren Verzierungen an den Wänden. Mitten in der Siedlung steht das Haus des Vogelmannes. Am Eingang zieht man Felsreliefs mit dem Vogelmann und dem Schöpfergott Makemake. Er hatte die Erde und das Universum geschaffen, belohnte das Gute und bestrafte das Böse. Um ihn gnädig zu stimmen, wurden ihm Opfergaben dargebracht – auch Menschen, die vom Vogelmann ausgesucht wurden.

Wie wurde man nun Vogelmann? Seeschwalben bedeuteten den Beginn des Rituals. Sobald sie am Himmel erschienen, um auf der kleinen vorgelagerten Insel Motu Nui zu brüten, kletterten Krieger die steilen Felsen hinunter um auf die Insel zu schwimmen. Sie suchten ein Ei und kehrten nach Orongo zurück. Der erste Ankömmling, oder sind Häuptling, wurde für ein Jahr der neue Vogelmann und beherrschte die Insel. Er saß abgeschieden in seinem Haus, wusch sich nicht und wurde von Jungfrauen bedient. Diese Dienerinnen wurden einer eingehenden Prüfung unterzogen. Auf einem Felsvorsprung stehend, wurden sie inspiziert. Wer nicht den Vorstellungen entsprach, bekam einen Schupps, und verschwand auf Nimmerwiedersehen im Pazifik. Mit der Ankunft der Seeschwalben im folgenden Jahr, war die Regierungszeit des Vogelmannes beendet. Er kehrte in den Alltag zurück, blieb aber bei der Bevölkerung hochgeachtet.

1862 wurde der Inselkultur der Todesstoß versetzt. Peruanische Sklavenjäger verschleppten Herrscher, Priester und Einwohner auf die Insel, wo sie Guano abbauen mussten. Nur 15 Personen kehrten nach Jahren der Qual zurück. Das alte überlieferte Wissen über Moais, Legenden, und die bis heute nicht entzifferte Rongorong-Schrift, war verloren.

Über:

Inselreise.net
Herr Christian Loth
Poststraße 2
15890 Eisenhüttenstadt
Deutschland

fon ..: 04915202528361
web ..: http://www.inselreise.net
email : info@inselreise.net

Inselreise.net ist ein Reiseblog mit dem Schwerpunkt Inselreisen. Länderinformationen, Hotelbewertungen, Neuigkeiten aus den jeweiligen Regionen/Ländern kann man dem Blog entnehmen, sowie Reise/Direktbuchungen können durchgeführt werden.

Inselreise.net ist ein Projekt von "CoolHunterZ - Die Agentur für Neuheiten".

Pressekontakt:

CoolHunterZ - Die Agentur für Neuheiten
Herr Christian Loth
Poststraße 2
15890 Eisenhüttenstadt

fon ..: 04915202528361
web ..: http://www.inselreise.net
email : info@inselreise.net

AnhangGröße
osterinseln.jpg76.47 KB

Über connektar

Vorname
connektar.de

Nachname
Presseverteiler

Homepage
http://www.connektar.de