Berufsunfähig – Viele wissen die Bedeutung nur ungenau

Es ist inzwischen durchaus in der deutschen Bevölkerung angekommen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung www.wegweiser-berufsunfaehigkeitsversicherung.de wichtig ist, was der Begriff „Berufsunfähigkeit“ jedoch tatsächlich bedeutet bzw. welche Folgen eine solche haben kann, ist vielen kaum oder gar nicht bewusst.

Per Definition aus dem VVG (Versicherungsvertragsgesetz) wird Berufsunfähigkeit folgendermaßen beschrieben (§172/2):
„Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann.“

Die Ausübung eines Berufes dient in den meisten Fällen der Sicherung des Lebensunterhaltes. Dabei ist es heute häufig so, dass es dabei um die Sicherung der Finanzen eines Individuums oder einer engen Familie (Eltern + Kinder) geht; also nicht um eine größere Gemeinschaft, wie z.B. zusätzlich noch Großeltern und/oder Verwandte oder Nachbarn.
Der Beruf wird in der Regel über eine Ausbildung erlangt. Dabei entwickelten sich in den letzten 100 Jahren durch eine immer stärkere Spezialisierung und Differenzierung der Tätigkeiten eine immense Vielzahl von Berufen bzw. Tätigkeiten. Die Bundesagentur für Arbeit spricht somit bei Beruf z.B. von einem Bündel von Tätigkeiten, die fachspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten erfordern.
Berufsunfähig ist nun derjenige, der ein spezifisches Bündel Tätigkeiten entsprechend der Definition des VVG nicht mehr erfüllen kann. Dabei ist es unerheblich, ob diese Tätigkeit zur finanziellen Sicherung des Lebensunterhaltes gebraucht wird oder nicht. Dennoch ist das der springende Punkt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung braucht man aus genau diesem einem Grund – zur Sicherung des Lebensunterhaltes, falls man diesen aufgrund von „Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall“ nicht mehr selbst über die Ausübung des Berufes erarbeiten kann.

Der zweite Punkt, der oft nicht ganz im Bewusstsein verankert ist, ist die Tatsache, dass Berufsunfähigkeit keine Arbeitslosigkeit ist. Ein entscheidender Unterschied dabei ist der Gesundheitszustand. Arbeitslosigkeit, die nicht nur vorübergehend eintritt, ist im Normalfall eine schwierige Situation. Der Betroffene hat sich einer schweren Aufgabe zu stellen, er kann dies jedoch – zumindest im Normalfall – mit einer guten Gesundheit tun. Bei Berufsunfähigkeit ist der Betroffene krank.

Berufsunfähig sein bedeutet, dass zwar weiterhin Geld vom Konto runtergenommen werden muss, aber kaum mehr eines oder sogar gar keines mehr draufkommt. Zusätzlich ist der Betroffene krank und bringt unter Umständen nicht (mehr) die Kraft auf, diese Situation auch nur irgendwie zu meistern. Wer in einer solchen Situation allein ist, niemanden wie z.B. eine Familie hat, die ihn auffängt, der steht vor dem finanziellen Ruin und rutscht ins – wie man heute sagt – Prekariat.

Fazit - diese Versicherung braucht jeder, der die berufliche Tätigkeit essentiell für die Sicherung des Lebensunterhaltes braucht und in einer Situation von „Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall“ weiterhin einen regelmäßigen Eingang auf sein Konto braucht, weil niemand anderes für ihn diesen Teil übernehmen kann. Es geht also um eine regelmäßige Rentenzahlung, die das bisherige Einkommen – zumindest zum Teil – ersetzt.

Da der Mensch über Erfahrungen lernt, fällt ihm das Vorsorgen schwer. Wer im engen Freundeskreis oder innerhalb der Familie mit dem Thema Berufsunfähigkeit schon konfrontiert wurde, dem braucht man die Wichtigkeit der Police nicht erklären. Wer bereits krank ist und es sich zeigt, dass der Beruf kaum mehr ausgeübt werden kann, weiß, wovon gesprochen wird. Wer allerdings noch nie mit diesem Thema zu tun hatte, dem kann man lange etwas erklären, viele werden dennoch keinen Abschluss tätigen. Sich vorstellen, was es bedeutet, keinen regelmäßigen Geldeingang mehr zu haben, geht sicherlich noch. Die Kombination aus Krankheit und kein Geld mehr übersteigt zum Glück für viele das Vorstellungsvermögen. Dennoch sollte sich jeder dieser Frage stellen und zwar am besten bereits während der Ausbildung, wenn die Gesundheit noch keine Kratzer hat. Sobald gesundheitliche Schäden gegenwärtig werden, wird es mit einem Abschluss schwierig, zum Teil ist auch gar keiner mehr möglich. Da der Versicherer bei Krankheit ggf. leisten muss, versichert er auch niemanden, bei dem sich die Krankheit schon zeigt.

Der Individualismus in dem wir heute Leben, ist für den Einzelnen schön. Jeder kann sich seinen Weg wählen und das Leben nach seinen Bedürfnissen gestalten. Dennoch braucht es in Notfällen Gemeinschaften. Zum Teil springen hier dann die Versicherungen ein. Das hat natürlich auch seinen Preis. Eine Berufsunfähigkeitspolice kostet – je nach Höhe der BU-Rente, Tätigkeit, Alter und Gesundheitszustand bei Abschuss im Jahr zwischen 400.- und 1800.- EURO oder sogar mehr. Ein Geld das gezahlt werden muss, damit man in der schwierigen Situation Berufsunfähigkeit nicht alleine dasteht. Somit sollte man bei der Auswahl des richtigen Tarifes nicht nur auf den Preis und die Vertragsbedingungen sehen, sondern auch auf den Versicherer, um im Schadenfall dann nicht doch alleine da zu stehen.


Über Antonie Müller