Warum trägt ein Priester Liturgische Gewänder?

[12.06.2012, Issigau]Oft stellt sich der Laie die Frage, warum Priester bestimmte Liturgische Gewänder tragen, und zwar nicht nur bei der Messe, sondern auch dann, wenn sie sich auf der Straße bewegen. Diese Liturgischen Gewänder gab es übrigens bereits im Alten Testament und nach dem Gebot Moses mussten jene Liturgischen Gewänder dann getragen werden, wenn der Priester seine ihm auferlegten Dienste verrichtete.

Die Liturgischen Gewänder, die ein Priester zu tragen hat, sollen aus besonderen Stoffen gefertigt sein; man nennt sie auch Paramente. Der Begriff Paramente hat seinen Ursprung im Lateinischen, den Worten „parare mensam“, und bedeutet „den Tisch bereiten“. Paramente sind der Oberbegriff für die kirchlichen Textilien aller Art. Darunter befinden sich die Liturgischen Gewänder, Talare, die Tunika, der Chorrock und die Kleidung der Ministranten.

Wenn ein junger Mann seinen Weg zum Priestertum geht, erhält er feierlich seine Liturgischen Gewänder. Die Verhüllung symbolisiert die Scheu vor den Heiligen, weshalb der Priester den Chorraum auch nur mit seinen Liturgischen Gewändern betreten darf. Für jeden Gottesmann gibt es andere Liturgische Gewänder. Ein Küster und ein Messdiener tragen den Talar. Der Talar ist ein schwarzes bis zu den Knöcheln reichendes Gewand, welches in den Universitäten in der Epoche des Mittelalters seinen Ursprung hat. Heute ist der Talar auch noch die Amtskleidung der Richter.

Auch von Priestern wird der Talar getragen, wenn sie liturgische Feierlichkeiten abhalten, die nicht zu den Messen gehören. Dabei handelt es sich etwa um Prozessionen oder Beerdigungen. In den romanischen Ländern tragen die Priester den Talar als Straßenkleidung und ist auch unter der Bezeichnung Soutane bekannt.