Kostenlose Virenscanner – ein riskantes Unterfangen?

Angesichts der vielfältigen Sicherheitsbedrohungen für Computer ist heute jedem Anwender unbedingt die Installation einer angemessenen Virenschutzsoftware anzuraten. Da ständig neue und veränderte Schadsoftware auftaucht, müssen diese Antivirenprogramme immer auf dem neuesten Stand sein, was vor allem einen entsprechenden Aktualisierungsaufwand beim Softwareanbieter verursacht. Aus diesem Grund ist kommerzielle Virensoftware ziemlich teuer – meist muss jedes Jahr eine neue Lizenz erworben werden. Doch nicht in jedem Fall muss es unbedingt ein kommerzieller Virenschutz sein, im Internet stehen auch kostenlose Virenscanner zum Download bereit.

Zu den bekanntesten Gratisanwendungen zählen die Programme AVG Antivirus Free, Avast Free Antivirus, Pandas Cloud Antivirus, Avira Free Antivirus oder Microsoft Security Essentials. Sie alle gibt es auch in kostenpflichtigen Ausführungen, die im direkten Vergleich mit den kostenfreien Varianten einen erheblich größeren Funktionsumfang aufweisen. Grundlegende Schutzfunktionen bieten aber auch die Gratisprogramme. Dazu zählt vor allem der Schutz vor Viren und Spionagesoftware. Dessen Effizienz hängt aber wie erwähnt ganz wesentlich von der Aktualität und vom Umfang der Datenbanken des jeweiligen Anbieters sowie vom Aktualisierungsintervall der Software ab. Wichtig ist auch, dass der kostenlose Virenscanner möglichst wenig Systemleistung in Anspruch nimmt. In all diesen Punkten ergeben sich meist Unterschiede zwischen den einzelnen Gratisanwendungen und vor allem zur Bezahlsoftware ergeben. Hier hilft beispielsweise ein Blick in eine Fachzeitschrift, in welcher solche Anwendungen regelmäßig getestet werden.

Jene Schutzfunktionen, die den Freeware-Scannern im Vergleich zu den kostenpflichtigen Programmen fehlen, bestehen meist in einer Firewall, der Überwachung von Onlinebanking und Onlineshopping, dem Spamschutz sowie der Sicherung von Drahtlosnetzwerken. Da eine Firewall ohnehin schon in den meisten Betriebssystemen enthalten ist, muss sie in der Regel nicht unbedingt auch vom Antivirenprogramm bereitgestellt werden. Die übrigen genannten Funktionen, welche kostenlose Virenscanner meist nicht bieten, können aber je nach den individuellen Anforderungen (beispielsweise dann, wenn man seine Bankgeschäfte gerne online abwickelt oder ein Drahtlosnetzwerk betreibt) sehr wohl empfehlenswert sein. Dann führt kaum ein Weg an kostenpflichtiger Virenschutzsoftware vorbei.

In jedem Fall sollte vor der Installation eines neuen Virenschutzprogramms unbedingt eine eventuell noch vorhandene alte Antivirensoftware deinstalliert werden, da es sonst zu groben Systemproblemen kommen kann.

24.05.2012: | |