Mario Stevens ist BadenClassics-Champion Nummer Fünf

Die vier Turniertage der fünften Auflage der BadenClassics, des Hallen-CSI auf 2-Sterne-Niveau im badischen Offenburg, endeten am Sonntagnachmittag mit dem mit 27.000 Euro dotierten Großen Preis. Mario Stevens (Molbergen / Niedersachsen) galoppierte auf Corlanda im Stechen seiner Konkurrenz davon.

Acht Reiter schafften den technisch nicht einfachen Kurs von Parcoursbauerin Christa Jung ohne Fehler und waren damit für das Stechen um den Großen Preis von Offenburg qualifiziert. Zunächst sah es so aus, als ob die 24-jährige Schweizerin Janika Sprunger mit 33,37 sec. und einer fehlerfreien flotten Runde nicht zu schlagen war. Aber schon beim Überreiten der Startlinie war klar zu sehen, dass Mario Stevens, seit 2012 im deutschen B2-Kader der Springreiter, mit seiner 10-jährigen Corlanda ordentlich Gas geben wird. Er blieb mit der Oldenburger-Stute, ehemalige Vizeweltmeisterin der 7-jährigen Springpferde, bis ins Ziel fehlerfrei und wählte engste Wendungen mit dem Ergebnis, dass ihm die Bestzeit bis zum Schluss keiner mehr streitig machen konnte. Nicht einmal zwei Sekunden langsamer war der Zweitplatzierte Thomas Kleis. Wahrscheinlich hätte er Stevens die Bestzeit streitig machen können. Er verlor jedoch wertvolle Zeit, als er als einziger Reiter im Stechen einen weiteren Weg nehmen musste, um auf Nummer sicher zu gehen. Janika Sprunger wurde am Ende Dritter, ihr Vater Hansueli Sprunger war nur 5 Zehntelsekunden langsamer und überließ damit den Platz auf dem Siegerpodest seiner talentierten Tochter. Dem Sieger Mario Stevens winkten die Zündschlüssel eines nagelneuen Smart-City-Flitzers aus dem Hause S & G Automobil AG und ein wertvoller Goldbarren vom BadenClassics-Hauptsponsor der ersten Stunde, der Südwestbank.

Stevens hatte generell in Offenburg einen guten Lauf: Bereits am Donnerstagabend siegte er in der ersten Qualifikation zum Großen Preis. Im Auftaktspringen der Mittleren Tour wurde er mit dem 14-jährigen Wallach D’Avignon außerdem Vierter.

A propos Seriensieger: Die CSI1*-Tour riss sich der amtierende Welt- und Europameister der Vielseitigkeitsreiter Michael Jung in jeglicher Hinsicht unter den Nagel. Mit der 11-jährigen Württemberger Schimmelstute Calido’s Ass blieb er in drei von fünf Prüfungen ungeschlagener Sieger. Im Finale der 7-jährigen Youngster ritt er den Württemberger-Schimmelhengst Sportsmann außerdem auf den dritten Platz. Wie man es von Michi Jung gewohnt ist, beeindruckte der 29-Jährige aus Horb bei Nagold nicht nur durch stilistisch herausragende Runden, sondern auch durch eine hervorragende Rittigkeit seiner Pferde, die sich im Stechen auf engstem Raum wenden lassen und dadurch kaum zu schlagen sind.

Ein neues Highlight im Turnierprogramm hatten die Veranstalter für Samstagabend angesetzt. Im Master Class Jumping gingen 12 Reiter an den Start und lieferten sich einen spannenden Wettkampf, den im dritten Stechen Alexander Schill, Lokalmatador aus Neuried-Altenheim und Sohn von Turnierleiter Reinhard Schill, für sich und seinen überragend springenden 10-jährigen KWPN-Hengst Key West entscheiden konnte. Zunächst hatten alle Teilnehmer den Parcours mit nur 6 Hindernissen im ersten Umlauf über eine Höhe von 1,45 m zu überwinden. Daniel Etter (SUI), Felix Haßmann und Andreas Theurer scheiterten bereits hier mit Abwürfen. Im zweiten Stechen musste jeder der verbleibenden neun Reiter vor seinem Ritt ein Hindernis seiner Wahl um 5 cm erhöhen lassen. Im finalen dritten Stechen waren noch sechs Teilnehmer im Rennen. Alexander Schill ließ die Konkurrenz in der letzten Runde mit einer Zeit von 32,03 sec. weit hinter sich. Zweiter wurde Patrick Stühlmeyer, Platz Drei ging an die für Schweden startende Angelica Augustsson. Sie war in der 2-Sterne-Tour in fast allen Prüfungen platziert und erhielt hierfür außerdem einen Sonderehrenpreis für die erfolgreichste Amazone der BadenClassics 2012.

Am Donnerstag und Freitag hatten auch die Pferdesportler aus der Region die Möglichkeit, in zwei Springprüfungen der Klasse L vor der großen Kulisse des internationalen Turniers an den Start zu gehen. Am Donnerstag durften die sechs besten Baden-Württemberger Junioren von den Landesmeisterschaften 2011 eine Trainingseinheit beim Weltranglisten-Ersten Rolf-Göran Bengtsson (SWE) absolvieren als Vorbereitung auf das anschließende L-Springen. Er legte vor allem Wert darauf, die Rittigkeit der Pferde zu verbessern und gab Tipps für einen korrekten Sitz und das passende Tempo im Parcours. Am Freitagabend starteten die Regio-Teilnehmer zum Mannschaftscup des Ortenauer Reiterrings. Zum zweiten Mal siegte das Gastteam aus dem Elsass vor den Reiterinnen aus Meißenheim Luisa und Anna Meidinger sowie Sarah Kopf. Dritter wurden die Amazonen aus Buggingen.

Nicht nur die Springreiter kämpften in Offenburg um Siege und Platzierungen. Auch sechs international erfolgreiche Voltigierteams traten zu ihrem eigenen Kürwettkampf mit zwei Umläufen an. Die Pferdeakrobaten sorgten in der Baden-Arena der Messe Offenburg zum dritten Mal in Folge für ein elegantes Rahmenprogramm als Kontrast zu vier Tagen Springreiten. Bei den Fans dieser Randsportart hat es sich längst herumgesprochen, dass hier Voltigieren auf Weltniveau präsentiert wird und sie pilgerten scharenweise in die Hallen, um den Doppelsieg der beiden Österreicher Teams live mitzuerleben. Sogar der Österreichische Generalkonsul Wolfgang-Lukas Strohmayer war eigens aus Straßburg, dem Sitz des Europarats, angereist, um die Glückwünsche an seine erfolgreichen Teams persönlich zu überbringen.

Freisaal und Wildegg (AUT) lagen in der Endwertung auf Platz 1 und 2 um nur 0,1 Zähler auseinander, gefolgt vom Team Voltige Lütisburg (SUI). Die Schweizerinnen, die 2011 EM-Vizemeister wurden und die Voltigier Trophy Süd in den Vorjahren zweimal hintereinander gewonnen hatten, mussten sich dieses Mal, geschwächt durch Verletzungsausfälle und Ersatzleute, nur mit Rang Drei in der Endwertung begnügen. Zum ersten Mal in Offenburg am Start war das Team Bleyer aus Köln und kam auf Anhieb auf Platz Vier, gefolgt vom einzigen Baden-Württemberger Team, Pegasus Mühlacker, und den Franzosen Ecuries de la Cigogne auf Rang Sechs. Alle Gruppen boten fantastische Bilder und beeindruckten das Publikum mit akrobatischen Höchstleistungen auf dem galoppierenden Pferd.

Das erste Résumé der Turnierleitung zum fünfjährigen Jubiläum der BadenClassics ist sehr positiv: Die Veranstaltung wird jedes Jahr beliebter bei den Aktiven. Aber auch bei den Besuchern hat es sich längst herumgesprochen, dass Offenburg eine Reise Wert ist. Dank einer großen Anzahl an Sponsoren, von denen viele seit Beginn mit dabei sind, allen voran der Hauptsponsor Südwestbank, ist die Zukunft der BadenClassics auch fürs nächste Jahr gesichert. Das bedeutet : Fortsetzung folgt, und zwar vom 31. Januar - 3. Februar 2013!


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Branche
Sport, Reitsport, Springreiten