Dr. Horst Siegfried Werner zu Gerüchten und zum Cyber-Mobbing im Internet

Das Internet wird nicht nur zur Verbreitung von verleumderischen Gerüchten, so Dr. Horst Siegfried Werner, zwecks herabwürdigenden „Angriffen“ auf einzelne Personen ( sogen. Cyber-Mobbing ) missbraucht. Ebenso findet ein Wettbewerbs-Mobbing auf der unternehmerischen Ebene zur Herabsetzung von Wettbewerbern, Unternehmen und Produkten bzw. Dienstleistungen statt.

Das "Cyber-Mobbing" kann z.B. durch Presseveröffentlichungen auf frei zugänglichen Presseportalen, in Chats, in Foren oder auch in sozialen Netzwerken wie Face-book und StayFriends und auf Videoplattformen wie Youtube geschehen, auch wenn die Betreiber dieser Portale sich bemühen, gegen Mobbing-Attacken vorzugehen und verleumderische Angriffe umgehend zu eliminieren. Oft werden Attacken jedoch in einer Art gemacht, dass die Betreiber dies nicht selbst erkennen oder verifizieren können.

Es gibt verschiedene Formen, in denen herabwürdigende Veröffentlichungen erfolgen. Z.B. können diffamierende Gerüchte über Produktqualitäten gestreut oder manipulierte Filme auf YouTube eingestellt und verbreitet werden. In Social Communities werden manchmal Gruppen gebildet, die allein der Diffamierung von bestimmten Personen, Institutionen oder Unternehmen - sei es nun ein Unternehmensberater, ein Konkurrent oder ein Wettbewerber oder ein anderer Internet-Teilnehmer - dienen. Die Neigung zum Cyber-Mobbing ist in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Branchen unterschiedlich. Viel Mobbing findet durch Gerüchte-Streuen in der politischen Klasse statt. Es ist bekannt, dass sich Politiker öfter durch Insiderinformationen „gegenseitig in die Pfanne hauen“.

Ebenso gibt es Cyber-Mobbing, Verleumdungen und haarsträubende Fehlinformationen im Bereich der Börsenmärkte über Finanzinstrumente ( Aktien, Rohstoffspekulation, über Unternehmen, Umsätze, Verlustfehlinformationen, über angebliche Fusionen, feindliche Übernahmen etc. ). Hier können gezielte Fehlinformationen viel Geld für den Gerüchte-Informanten bringen oder auch große Verluste an Werten, Marktbeziehungen ( Kundenverluste) oder durch Produktabqualifizierungen entstehen. Es wird gemobbt nach dem Motto: irgendetwas wird schon hängen bleiben. Die verleumderischen Kursmanipulationen haben dann die Täter vor der Aufdeckung längst zu Gewinnmitnahmen genutzt.

Besonders anfällig für Gerüchte, Verleumdungen und Mobbing-Attacken ist der freie, unkontrollierte Kapitalmarkt, wo man monatelang ganze Mobbing-Schlachten beobachten kann. Z.B. Gomopa und GraumarktInfo ( Börse-Online = Verlag Gruner & Jahr ) bekämpfen sich seit langer Zeit im Internet bis aufs Messer. Worte wie Verbrecher, Krimineller, Lügner etc. gehören zum täglichen Vokabular und zu den ständigen (Wort-)Waffen der Cyber-Truppen.

Ebenso ist es möglich, dass sich ein Mobber unter der Identität des Empfängers bei einem der Internet-Kommunikationsdienste anmeldet und in dessen Namen Unwahrheiten verbreitet, da von Seiten der Anbieter keine Verifizierung der Personen und der verbreitenden Informationen stattfinden kann. Nach Freischaltung können dann Beleidigungen und Bedrohungen als Mail, als Chat-Eintrag oder Forums-Beitrag oder als Kommentar zu einer Veröffentlichung versandt und verbreitet werden. Man kann es dann ausdrucken und hat es Schwarz-auf-Weiß. Das Gedruckte erzeugt dann psychologisch bedingt eine hohe Glaubwürdigkeit. Ein dritter wird bewusst in die Irre geführt und verunsichert, da er die Meldung nicht nach dem Wahrheitsgehalt beurteilen kann.

Die Herabwürdigung oder gar Verleumdung von Personen oder Unternehmen oder Vereinen bis hin zu ganzen Branchen durch herabsetzende Gerüchte, durch ehrührigen Spott oder durch gezielte Fehlinformationen ist kein neues, aber stark wachsendes Mittel im Wettbewerb um Anerkennung, um Aufträge und letztendlich um Geld. Man überzeugt nicht mit eigener Leistung, sondern versucht sich durch die Herabsetzung anderer selbst zu erhöhen. Das findet auch unter Freiberuflern wie Ärzten, Rechtsanwälten und Unternehmensberatern statt. Und nirgends kann man sich bei einiger Kenntnis so gut hinter einer böswilligen Gerüchte-Attacke verstecken wie im Internet. Und das Internet macht diese neue Form von Wettbewerbsauseinandersetzungen durch Verleumdungen, persönlichen Beleidigungen und Diffamierungen zudem noch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Schließlich kennt man noch den Spruch: Das Internet vergisst nicht ! Heißt : Den Cyber-Mobb dann wieder zu tilgen und zu löschen ist fast unmöglich.