40 Jahre ORPHEUS Musik-Magazin, Berlin, Deutschland - KulturPreis Europa 2011 in Bukarest verliehen

1971 sah die deutsche Zeitschriftenszene noch gänzlich anders aus. Es rauschte gewaltig im Blätterwald, neue illustrierte Blätter in allen nur erdenklichen Genres wurde verlegt, vergöttert und rasch wieder vergessen. Eben diese Zukunft sagte man dem Verlagsteam um Clauspeter Koscielny ebenfalls nach, als der gebürtige Ruhrgebietler sich anschickte, im geteilten Berlin Karriere zu machen und sein profundes Wissen rund um Oper, Operette und Musical „schwarz auf weiß mit farbigen Bildern“ bundesweit kundzutun. Die erste Ausgabe wurde direkt ein Erfolg, und die Konkurrenz beobachtete mit scharfem Auge, was sich im „Informationsmagazin rund um die Oper“ alle zwei Monate zu Wort meldete. „Alles über Sänger, Opernaufführungen, Operngeschichte, neue Opern- Gesamtaufnahmen und Büchern“ wurde schon bald um den Beilageteil ORPHEUS INTERNATIONAL mit Beiträgen über Wettbewerbe, Profile und internationale Spielpläne von Theatern und Opernhäusern erweitert. Der „kleine ORPHEUS“ war in kurzer Zeit recht ansehnlich und erwachsen geworden.

Die Werbeeinnahmen liefen und alsbald leistete sich die Redaktion den publizistischen Luxus, neue junge Begabungen in den Fokus des Leserinteresses zu rücken und auch für die da zu sein, die als Sänger, Musiker oder Tänzer eben erst am Anfang der Karriereleiter standen und half zahlreichen, noch weitgehend unbekannten Talenten, die eine oder andere Stufe auf der Erfolgsleiter rascher zu erklimmen. Ein guter Künstler stand oft schon im ORPEUS Magazin beschrieben, bevor er ein Management hatte, das teure Werbeaktionen für ihn erledigen konnte.

Und ebenso verhielt es sich mit den überaus zahlreichen „Mitarbeitern“ des Magazins in Deutschland, Österreich, Schweiz, dann in den meisten europäischen Ländern und bald schon Übersee in USA und Asien. Hier bekamen engagierte Opern- und Musikliebhaber die Möglichkeit, ihre Texte zu veröffentlichen, auch wenn ihr Name (noch) völlig unbekannt war. Was zählte war, ein gutes Auge und Ohr zu haben, und der Liebe zur Musik und seinen Künstlern frischen Ausdruck verleihen zu können. Die Hoffnung, als Kritiker ernst genommen zu werden und einen Artikel in gedruckter Form wieder zu finden, ging bei ungezählten „Freien“ der Branche in Erfüllung. Das verband und hat in vielen Fällen über Jahrzehnte gehalten. Mancher Abonnent wartet schon ungeduldig „seinen“ Kritiker mit Beiträgen zu neuen Inszenierungen, Choreografien, Interpretationen nach zu lesen.

Auf und ab ging es natürlich durch die Jahrzehnte. Seit der Einführung digitaler Medien leidet ORPHEUS wie alle Magazine unter dem Einfluss und Druck des Internets. Doch die gewachsene „ORPHEUS-Familie“ hält. Noch, und hoffentlich noch recht lange.

Herausgeber und Eigner Clauspeter Koscielny war als Informations- und Diskussionspartner zum Vierten „Festival für Darstellende Künste“ der Opereta Bukarest eingeladen, um über die Entwicklungen im Musical des deutschsprachigen Raums seit 2000 zu berichten und Regisseuren, Schreibern und der Presse Auskunft zu geben. Darüber hinaus sollte er als anerkannter Förderer junger Talente am 14. November d.J. im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs für darstellende Künstler um die „Ion Dacian Trophäe“ den Sonderpreis der nunmehr 61 Jahre alten Opereta, dem einzigen Operettenhaus in Rumänien, seinem Sieger zu überreichen.
Bei der Eröffnung des Wettbewerbs erweiterte der Generalmanager des Theaters seine Ansprache um eine große Überraschung. Zum zweiten Mal wurde des KulturPreis Europa in Rumänien vergeben. Erstmalig erhielten Radu Afrim und das Nationaltheater Timisoara im Jahr 2009 diese Auszeichnung. 2011 war das KulturForum Europa zu Gast beim Festival der Opereta und nahm dieses Zusammentreffen zum Anlass, den Preis - auch als Hommage an das junge EU-Land – ein weiteres Mal in Rumänien zu verleihen:

Für 40 Jahre Förderung junger musikalischer und journalistischer Talente sprach das KulturForum Europa den KulturPreis Europa 2011 dem ORPHEUS Magazin, Deutschland, zu. Eine Überraschung in mehrfacher Hinsicht. Die zahlreichen Wettbewerbsteilnehmer, die Fachpresse und Jury konnten erleben, wie sich langes und andauerndes Engagement um die Musik letztlich auszeichnen kann. Der Preisträger durfte eine kostbare Schale aus „Europas erstem Porzellan“ von 1710 mit nach Hause nehmen. „Europa auf dem Stier“ ziert das Porzellankunstwerk von MEISSEN®, das nach einem Entwurf von 1930 erstmalig und exklusiv für die Auszeichnung KulturPreis Europa gefertigt wurde.

Tags: Orpheus Magazin, Koscielny, Kulturforum Europa, Kulturpreis Europa, Opereta Bucuresti, Meissen Porzellan, Opereta Bucharest, Festival Bukarest, Razvan Dinca

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