Alternative Heilmethode: Hypnosetherapie

Hypnose ist eine wirkungsvolle Methode, um körperliche und seelische Erkrankungen zu behandeln. Sie ermöglicht den Zugriff auf seelische Prozesse, die sonst nicht zugänglich sind. Hunderte von Studien weltweit belegen mittlerweile die therapeutische Wirkung der Hypnose.

Die Hypnosetherapie (auch: Hypnotherapie) kann zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen angewendet werden. Typischerweise kommt sie bei psychischen Erkrankungen zu Einsatz, z. B. bei der Behandlung von Ängsten, Blockaden und Depressionen. Sorgen, negative Erinnerungen und Gefühle, die im Unterbewusstsein gespeichert sind, werden erkannt und die Auseinandersetzung mit ihnen hilft, sich davon zu befreien. Sehr wirkungsvoll ist die Hypnotherapie außerdem bei der Behandlung von Schlafstörungen und Spannungszuständen. Doch auch im Fall vieler körperlicher Erkrankungen spielt Hypnose als Therapieform eine immer größere Rolle. Beispiele hierfür sind Allergien, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis und Tinitus. Des Weiteren hat die Hypnosetherapie positive Effekte auf das Ergebnis von Operationen sowie bei Krebserkrankungen. Daneben gibt es noch viele weitere Anwendungsbereiche, so etwa Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, Persönlichkeitsentwicklung oder Stress-Management.

Während der Hypnose wird das Bewusstsein des Klient mit Tätigkeiten beschäftigt, die mit geringer Aufmerksamkeit ausgeführt werden können. Dadurch wird nach und nach das Bewusstsein gewissermaßen ausgeblendet. Während der Trance sind somit Verstand, Logik und Rationalität eingeschränkt, Gefühle werden dagegen stärker wahrgenommen und das Unbewusste kann direkt angesprochen werden. Auf diese Weise können auch Erinnerungen an Erlebnisse aktiviert werden, die im normalen Zustand nicht zugänglich sind.

Die Behandlung beginnt stets mit einem vertrauensvollen Gespräch, in dem sich der Therapeut bzw. die Therapeutin ein Bild von der persönlichen Situation des Klienten oder der Klientin macht und ihn bzw. sie über die Wirkung der Hypnose informiert. Entscheidet sich der Klient oder die Klientin dann doch gegen die Therapie, wird in aller Regel noch kein Honorar fällig. Wenn der Klient oder die Klientin mit der Behandlung einverstanden ist, leitet der Therapeut bzw. die Therapeutin den hypnotischen Trance-Zustand ein. Hierfür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Methoden, von denen bei jedem Klienten eine andere geeigneter sein kann. Bei den verschiedenen Techniken spielen sogenannte Suggestionen eine zentrale Rolle. Man unterscheidet dabei direkte und indirekte Suggestionen. Direkte Suggestionen werden in der klassischen Hypnosetherapie verwendet. Der Therapeut gibt anhand von direkten Anweisungen vor, was der Klient gerade "sieht". Zur Einleitung der hypnotischen Trance wird die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache gelenkt, z. B. mit den Augen oder über das Gehör. Häufig eingesetzte Methoden sind dabei die Pendel- und die Zählmethode sowie die Augen- oder die Fingerfixationsmethode. Häufig werden dabei zusätzlich gleichförmige und beruhigende Klänge oder Musikstücke abgespielt. Mit der klassischen Methode können sehr tiefe Trancezustände erreicht werden, die beispielsweise sogenannte Rückführungen ermöglichen.

In der modernen Hypnosetherapie nach Milton Erickson kommen dagegen meist indirekte Suggestionen zum Einsatz. Bei diesen besteht die Möglichkeit der individuellen Ausgestaltung durch den Klienten, z. B. wenn der Therapeut sagt: "Möglicherweise fühlt sich die Blume warm an oder kalt." Der Klienten kann dadurch seine eigenen Bilder und Vorstellungen entwickeln. Bei allen Methoden hat der Hypnotisierte im Zustand der Trance alles unter Kontrolle und kann die Sitzung auch jederzeit beenden. Anschließend kann er sich außerdem an alles erinnern. Die Dauer einer Sitzung richtet sich nach der Komplexität des individuellen Falls, im Regelfall kann man von einer Dauer von einer bis zwei Stunden ausgehen. Oft reicht eine einzige hypnotische Behandlung schon zur Bearbeitung des individuellen Problems aus. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen bis zu 10 Sitzungen notwendig sind. Die Behandlung kann in Einzel- oder Gruppensitzungen durchgeführt werden.

Hypnosetherapeuten und -therapeutinnen findet man inzwischen in vielen Städten, etwa in Berlin, Köln oder in Frankfurt. In den meisten Praxen gibt es über die Hypnotherapie hinaus auch noch weitere Angebote, so zum Beispiel Persönlichkeits-Coaching oder Paartherapie.