Dudelsäcke erobern Deutschland
Pressetext verfasst von eundp am Fr, 2011-08-05 10:48.Musik für Bauch und Beine – mitten ins Herz
Dem Phänomen „Tattoo“ auf der Spur
Aus der Militärmusiknische in die Riesenarena, vom Liebhaber-Ereignis zum internationalen Show-Event: Aus dem einstigen Berliner Militärmusikfestival wird in diesem Jahr das Berlin Tattoo in der O2 World. Inszeniert wird die perfekt durchkomponierte Großveranstaltung von den erfahrenen Machern der großen Tattoos in Basel und Edinburgh, die jedes Jahr vor ausverkauften Rängen hunderttausende von Zuschauern in ihren Bann ziehen. Die Zahlen sprechen für sich: Tattoos und Militärmusikshows werden derzeit immer beliebter. In Basel sind sämtliche 104‘000 Tickets schon zwei Tage nach Vorverkaufsstart restlos ausverkauft – ein halbes Jahr, bevor auch nur ein Ton im historischen Kasernenhof erklingt. In der schottischen Hauptstadt lockt das Edinburgh Military Tattoo sogar mehr als 210.000 Besucher – viele davon aus dem Ausland – während des Spielmonats August auf die ausverkauften Ränge.
Ohne Umwege in den Bauch
Was bringt Tausende von Menschen jeglichen Alters dazu, in Stadien, Kasernen und Konzerthallen zu ziehen, um marschierende Musiker zu bewundern? Die Antwort ist eigentlich einfach: „Die Musik der Trommler und Pfeifer geht ohne Umwege direkt in den Bauch, sie trifft ins Emotionale und reißt uns mit – wir können uns praktisch gar nicht dagegen wehren“, erklärt Musikprofessorin Carola Sonne die mitreißende Wirkung der Rhythmen. Denn der Hörkanal ist direkt mit dem Limbischen System verbunden, dem Gefühlszentrum des Gehirns. „Die Musik beim Tattoo spricht genau diese emotionale Ebene an und weckt bei uns sofort archaische Gefühle – wir bekommen automatisch eine Gänsehaut, eine Art wohligen Schauer“, sagt die Wissenschaftlerin.
In diese Kategorie fällt zum Beispiel die „Guggenmusik“ der süddeutschen und schweizerischen Fasnachts-Cliquen ebenso wie die brasilianische Samba – oder eben die Bläser, Trommeln und Dudelsäcke der marschierenden Armee-Corps. Das geht in die Beine und aktiviert den ganzen Körper: Was im militärischen Zusammenhang eine klare Funktion hatte – die anregende Wirkung erhöhte die Kampfbereitschaft der Soldaten – kann heute im friedlichen Rahmen einer Live-Show vom Tribünenplatz aus genossen werden.
Gänsehaut ohne Schlachtengetümmel
Auch ohne Schlachtengetümmel stellt sich dabei unweigerlich die Gänsehaut ein: In der Arena wird die perfekte Synchronisation von Hunderten internationaler Spitzenmusiker, wie sie etwa im November in der Berliner O2 World zusammenkommen, hautnah erlebbar. Die Mischung macht’s: Trommelwirbel und Dudelsackmelodien, Fanfarenklänge und symphonische Orchesterformationen, virtuose Solisten und durchtrainierte Großgruppen begeistern durch ihre Perfektion, die letzten Endes dem militärischen Hintergrund der Profimusiker zu verdanken ist. In Deutschland sind Events dieses Kalibers bisher kaum bekannt oder bewegen sich – wie etwa das Tattoo in Fulda – in einer Liebhaber-Nische. Einzig in Berlin gab es früher etwas Vergleichbares: Bis 1992 begeisterten die britischen Alliierten mit dem British Berlin Tattoo die Westberliner. Doch die Tattoo-Landschaft ändert sich zur Zeit.
Der Boom der Zapfenstreich-Events in Deutschland
Für viele ist der Begriff Tattoo untrennbar mit den schottischen Highlands und den sehnsuchtsvollen Klängen von Dudelsack und Trommeln verbunden. Kein Wunder also, dass Reiseveranstalter auch in diesem Jahr unzählige Busladungen voll Zuschauer vom europäischen Kontinent nach Edinburgh fahren werden, wo das weltweit größte Openair-Tattoo vor insgesamt mehr als 200.000 Zuschauern zelebriert wird. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Fans für diese eindrucksvolle Form der Musikdarbietung und die Zahl der Angebote scheint zu wachsen. Selbst Musikvereine und kleine Veranstalter organisierten zunehmend Events mit Schottland-Charakter, wie etwa das „Musikcorps Bickenbach“ im Odenwald oder die oberschwäbischen „Highland Pipes and Drums of Waldsee“, die diesen Sommer jeweils eigene Tattoos mit diversen Marching-Bands zelebrieren.
Wer nicht nur auf „Pipes and Drums“ steht, sondern eine durchkonzipierte Show mit vielen Spezialeffekten mag, fährt nach Basel, wo 2011 mit einem Budget von 10 Millionen Franken das Basel Tattoo auf die Beine gestellt wurde. Es fand zum sechsten Mal statt und hat sich mittlerweile als weltweit zweitgrößtes Openair-Tattoo etabliert. Auch die kostenlosen Basel-Tattoo-Paraden in Freiburg und Basel ziehen tausende von begeistern Zuschauern an - ein Trostpflaster für jene, die beim Kartenvorverkauf leer ausgingen.
Basler Erfolgsrezept auf Berliner Bühne
Der kreative Kopf hinter dem erfolgreichen Basel Tattoo ist der Produzent Erik Julliard – selbst ein leidenschaftlicher Trommler und mehrmaliger Tattoo-Teilnehmer. Als er im Jahr 2006 im fastnachtsbegeisterten Basel sein eigenes Tattoo ins Leben rief, wagte er nicht im Traum an dessen steile Erfolgskurve zu denken. Jetzt nutzt er seine wertvollen Erfahrungen und arbeitet auf eine Deutschlandpremiere im November 2011 hin: Rund 600 Spitzenmusiker aus Deutschland, Europa und Übersee präsentieren mit dem neuen Berlin Tattoo erstmals in der Bundeshauptstadt vier Shows in bewährter Tattoo-Manier. Von zackigen Märschen über Pop- und Filmmusik bis zu klassischen Stücken wird bei diesem Musikspektakel für jeden Geschmack etwas geboten, vor dem Hintergrund einer imposanten Kulisse. Das Berlin Tattoo wird in enger Kooperation mit dem Deutschen Bundeswehr Verband und dem Zentrum Militärmusik in Bonn veranstaltet. Deshalb ist es gelungen internationale Repräsentationsorchester nach Berlin zu holen, die sonst nur zu besonderen, hochoffiziellen Anlässen spielen.
Der Erfolg der Tattoo-Produktionen ruft natürlich auch Nachahmer auf den Plan. So gibt es neben dem offiziellen Nachfolge-Event des Berliner Militärmusikfestivals in der O2 World am gleichen Termin ein zweites „Berlin Tattoo“, ins Leben gerufen von einem Tourneeveranstalter. Außerdem kommt nächstes Jahr eine „Indoor Schottland Show“ mit über 150 Sängern, Tänzern, Trommlern und Dudelsackspielern nach Deutschland auf Tournee.
Vom Zapfenstreich zum Tattoo
Ein Tattoo im musikalischen Sinne hat übrigens weder mit Militarismus noch Tätowierungen zu tun. Der Begriff stammt vielmehr vom Holländischen „doe den tap toe“ und ist ein Synonym für „Zapfenstreich“. Im 17. Jahrhundert wurde mit diesem Befehl abends der Zapfhahn geschlossen, die Soldaten wurden mit dem von einem Trommler oder Pfeiffer gespielten Signal zurück in die Kaserne beordert. Die englische Sprache bildete dann aus dem holländischen Zapfenstreich das Wort „tattoo“. Heute bezeichnet der Name eine Show mit Dudelsackformationen, Trommler-Corps, offiziellen Repräsentationsorchestern und professionellen Marching-Bands, die im Zusammenwirken mit Tanz, Showeffekten und Choreographie ein unnachahmliches Musikerlebnis bieten.
Das internationale Musikereignis Berlin Tattoo ist von 3. bis 5. November als Deutschlandpremiere in der O2 World Berlin zu erleben. Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr, am 5.11. gibt es zusätzlich eine Vorstellung um 14 Uhr. Tickets unter Telefonnummer030 - 20 60 70 88 99, Informationen unter www.berlintattoo.com.
Kontakt:
Berlin Tattoo Productions GmbH
Raffael Kouril / Jasmin Michel
Weckaufgasse 3a
DE – 79539 Lörrach-Tumringen
Tel +49 7621 424 44 04
Mail: raffael.kouril@berlintattoo.com
www.berlintattoo.com
Pressekontakt
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