Vorsicht beim Bad in Binnengewässern - 12 DLRG-Tipps für sicheres Schwimmen

In Bayern stehen die Sommerferien kurz bevor. Viele Menschen zieht es dann wieder an die Küsten und Badeseen oder in die Schwimmbäder. Das Schwimmen ist nach wie vor eine der beliebtesten Freizeitsportarten. Doch Vorsicht: Wasser ist tückisch und birgt viele Gefahren. Aus diesem Grund rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) allen Wasserratten und Wassersportlern zur Vorsicht im und am Wasser.

Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich an zumeist unbewachten Seen und Flüssen. „Allein im vergangenen Jahr sind in Binnengewässern 340 Menschen ums Leben gekommen. Das Risiko, dort zu ertrinken ist um ein Vielfaches höher, als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen“, warnt DLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann. Nach Angaben der DLRG sind 80% aller tödlichen Badeunfälle vermeidbar:

Leichtsinn, Übermut, schlechte Schwimmfähigkeit, Selbstüberschätzung und Unkenntnis über mögliche Gefahren sowie Alkohol sind die häufigsten Ursachen.

Damit die Urlaubszeit kein böses Ende nimmt, sollten Schwimmer und Badeurlauber folgende elementare Hinweise beachten:

1. Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten.
2. Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben.
3. Nie alleine oder unbeaufsichtigt schwimmen.
4. Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden. Nicht nur Kinder unterschätzen Entfernungen auf dem Wasser leicht.
5. Unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Erkundigen Sie sich vor dem Bad bei einheimischen Fachleuten über besondere Gefahren und die örtlichen Notrufmöglichkeiten.
6. Auch nach mehreren warmen Tagen ist zurzeit nur die Wasseroberfläche angenehm warm. Tiefe Gewässer wie Baggerseen sind immer noch kalt, das gilt auch für die Badeseen rund um München. Das kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden.
7. Nie in unbekannte Gewässer springen. Nur an ausgewiesenen Sprungbereichen ins Wasser springen. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach sich ziehen.
8. Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere sind gefährliches Spielzeug und können leicht abgetrieben werden. Dieses Spielzeug ist nicht als Schwimmhilfe für schlechte Schwimmer oder Nichtschwimmer geeignet.
9. Besondere Vorsicht ist in offenen Gewässern, im Meer und Flüssen geboten: Informieren Sie sich vor Ort bei den Rettungsschwimmern und Bademeistern nach Gefahrenstellen.
10. Das Bad in Flüssen ist besonders gefährlich. Strömungen, Brückenpfeiler, Sogwirkungen, Unterwasserhindernisse, und Fahrrinnen mit Freizeit- und Berufsschifffahrt bilden unkalkulierbare Risiken.
11. Achtung beim Badeurlaub an europäischen Meeren: Gezeiten und nicht erkennbare Strömungen und Unterströmungen sowie starke ablandige Winde können auch gute Schwimmer in Lebensgefahr bringen. Beachten Sie die Zeichen der Rettungsschwimmer, baden Sie nur an überwachten Stränden (meist durch Fahnen gekennzeichnet).
12. Trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol und vermeiden Sie ein Bad unmittelbar nach dem Essen.

Baden mit Sicherheit:

Die DLRG Oberschleißheim wacht an allen Sommer-Wochenenden mit Badewetter am Regattaparksee (an der Ruderregatta) von 10:00 bis 19:00 Uhr über die Sicherheit der Badenden, außerdem ist sie Ansprechpartner für Notfälle.

Was tun, wenn doch etwas passiert? - Notruf: 112

An vielen Badeseen sind mittlerweile Notrufsäulen installiert, ansonsten gilt bei Badeunfällen wie bei allen anderen: Alarmieren Sie die Notrufzentrale unter der Rufnummer 112. Nennen Sie Ihren Namen, erklären Sie ruhig, was passiert ist und wo Sie sich befinden und beantworten Sie die Nachfragen der Zentrale.

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28.06.2011: |