50 Jahre amnesty: „ACUSAMOS – Wir klagen an“

Am 29. Mai ging die anlässlich des 50-jähigen Bestehens von amnesty international organisierte Ausstellung „Acusamos – Wir klagen an“ im Bürgerhaus Weserterrassen zu Ende. Bei der Finissage blickte amnesty Bremen auf eindrucksvolle drei Wochen zurück, in denen die Bilder der lateinamerikanischen Künstlergruppe Apacheta die Bremer für das Thema Menschenrechte und Kunst sensibilisierten. Amnesty sieht den größten Erfolg darin, dass durch den offenen Charakter des Bürgerhauses viele zufällige Besucher auf die sozialkritischen Werke der Künstler aus Bolivien, Nicaragua und Peru aufmerksam und zu Diskussionen angeregt wurden.

Zum Austausch in einem größeren Rahmen gab die Vernissage am 8. Mai Gelegenheit (siehe Stadtteilkurier vom 12.05.2011). Die Eröffnungsrede von Dr. Henning Scherf machte den über 100 Besuchern bewusst, dass es trotz schwindender medialer Aufmerksamkeit nach wie vor in Lateinamerika schwere Menschenrechtsverletzungen gibt. Die Werke würden eine direkte Sprache sprechen.

Den starken Diskussionsbedarf zeigte auch die Podiumsdiskussion am 25. Mai zur Frage „Kunst gegen Menschenrechtsverletzungen: Was kann sie bewirken?“. Unter der Moderation von Otmar-Willi Weber diskutierten Karen Motta Krauss, Gründungsmitglied von Apacheta, Eileen Börner, Regionalbeauftragte Amerikas von amnesty international, Katrin Nissel, Länderarbeitsstelle Brasilien der Hochschule Bremen und Jan Bleckwedel, Refugio Bremen. Auch durch die rege Beteiligung des 50 Personen umfassenden und kulturell bunt gemischten Publikums wurde deutlich, dass die Wirkung von sozialkritischen Kunstwerken je nach kulturellem und historischem Hintergrund des Betrachters sehr unterschiedlich sein kann. Insgesamt sei Kunst jedoch etwas Universelles, die jedem zugänglich sei und insbesondere bei Bildern, die Gewalt ausdrücken, auch ohne Kenntnis des Kontextes des Künstlers verstanden werden kann. Der Blick auf ein Kunstwerk könne mehr aussagen als viele Worte oder seitenlange Schriftstücke.

Amnesty Bremen bekämpft seit über 30 Jahren Menschenrechtsverletzungen weltweit. Aufgrund persönlicher Beziehungen stand hierbei immer wieder auch Lateinamerika im Fokus der Aufmerksamkeit. Durch den Kontakt zu einer Künstlerin der Gruppe Apacheta entstand die Idee, anlässlich des 50-jährigen Bestehens von amnesty international die Werke dem deutschen Publikum zu präsentieren. Die Werke befinden sich nun auf dem Weg zum Kirchentag nach Dresden. Danach werden sie in Bielefeld, Düsseldorf und weiteren Städten Deutschlands gezeigt.

01.06.2011:

Über Hochschule Bremen