Intermundi - Die faszinierenden Bildwelten des Malers Michael Lassel

„Mein künstlerisches Schaffen ist Ausdruck des menschlichen Daseins, es ist meine Antwort an das Schicksal. Es ist die Kundgebung meiner Haltung in der Wirklichkeit, es ist meine Denkweise, mein eigener Lebensweg.“ (Michael Lassel)

Schuhe, Musikinstrumente, Marionetten, Münzen, Büsten, Bücher, Uhren, Skulpturen, Spielkarten sind nur einige der Gegenstände, die in Michael Lassels Ölgemälde ein eigenes Leben führen und seinen gewählten Lebensweg auf der Leinwand zum Ausdruck bringen. Die Aneinanderreihung von Alltagsgegenständen und Motiven der Kunstgeschichte verleiht der abgebildeten, täuschend echten Wirklichkeit, einen neuen Wahrheitsgehalt, eine neue Symbolik, die weit über das Sichtbare hinausreicht. In ein und demselben Bild treffen sich in einer Anhäufung von Objekten, Epochen, Kunstrichtungen, Vergangenheit und Gegenwart, allgemeingültige Bedeutungszusammenhänge mit der Vergänglichkeit, die realitätsnahe Abbildung und die Illusion, die Ernsthaftigkeit der Themen mit der Ironie in der Auseinandersetzung damit. Phantasie, Technik, Vollkommenheit, Sorgfalt für die Details, versteckter Sinn, zahlreiche kulturelle, historische und mythologische Bezüge sind Argumente dafür, dass Lassel als Meister der zeitgenössischen Trompe l’oeil Malerei betrachtet wird. Der einzige zeitgenössische Maler, der angesichts der Ausstellung „Babylon. Myth and Reality“ mit seinem Bild „Babylon“ im Londoner British Museum (2008/9) Zugang fand, bringt seine Gemälde ab Juni 2011 in der Galerie des Generalkonsulats von Rumänien in München zur Schau.

1948 im rumänischen Logig (Ludwigsdorf) im Kreis Muresch in Nordsiebenbürgen, geboren, studierte er dann als Schüler des renommierten rumänischen Porträtisten Corneliu Baba an der Kunstakademie in Bukarest. Seine berufliche Laufbahn setzte er in Sighisoara (Schässburg) fort, wo er an der Deutschen Schule Kunst unterrichtet hat. 1986 siedelte Michael Lassel ins mittelfränkische Fürth, wo er sich als freischaffender Künstler allein der Kunst widmen konnte. Ab 1988 reiste er regelmäßig nach Paris, wo er auch der Gruppe Trompe L’oeil Realité um Pierre Gilou beitrat und 1992 zum Mitglied des Pariser Herbstsalons wurde. Als Trompe l’oeil Maler wurde er in zahlreichen französischen Ausstellungen gezeigt, was ihm weltweit die Wege öffnete. Seine Gemälde sind in Tokyo, Singapur, London (Tate Gallery), New York, Shanghai ausgestellt worden, viele seiner Werke sind Teil renommierter privater Sammlungen.

„Ein Künstler ist das Produkt der Zeit und der Umstände, und all des Unberechenbaren der eigenen Persönlichkeit.“

Jeder Lebensabschnitt findet sich auch in Lassels späteres Schaffen wieder. Der ersten Lebensphase in Rumänien entstammt einerseits das vielleicht berühmteste Motiv seiner Gemälde – die Schuhe bzw. Schuhsohlen, sein Vater war nämlich Schuster. Andererseits übernimmt der Künstler nun die Begeisterung für die niederländischen, flämischen Maler, für die Alten Meister, die ihn in jedem seiner Gemälde begleiten, von seinem Meister, dem Porträtisten Corneliu Baba.

„Indem ich in meinen eigenen Schaffensprozess diese alten Erfahrungen einfüge, füge ich ihnen meine heutige Wahrnehmungsweise hinzu. Der Dialog mit den Alten Meistern belebt meine Kunst, eine Idee, ein Gedanke schreitet so voran. In der Kunst müssen wir nicht weiter machen, von dort, wo ein anderer angehalten hat. Jeder muss seinen eigenen Weg für seine eigene künstlerische Entwicklung suchen, finden und durchlaufen. Dieser Fortschritt benötigt den Faktor Zeit, Trägheit um wachsen zu können - so wie in der Natur. Aus dem Kennen der eigenen Wurzeln werden neue Sprösse entspringen.“

Seinen endgültigen Stil entwickelt er nach der Aussiedlung in Deutschland, indem er von der abstrakten zur surrealistischen-präzisen Malerei übergeht. Der Beitritt zur Pariser Trompe l’oeil - Realité Gruppe hat sein Schaffen nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich geprägt. Ab 1988 widmet er sich der Trompe l’oeil Malerei, eine Maltechnik, die durch die 3D-ähnliche Effekte täuschend echt wirkt.
Michael Lassels Werke sind mittlerweile auch in Rumänien gezeigt worden. Von Dezember 2010 bis März 2011 fand eine große Retrospektive in der European Art Gallery in Bukarest statt.

Einführung in Leben und Werk des Künstlers von:

Reinhold Weinmann, Kunsthistoriker, Galerie Grandel Bad Rappenau,

Radu Boroianu, Kunstkritiker, European Art Gallery Bukarest.

Über Ihr Kommen würden wir uns besonders freuen.

Vernissage: Donnerstag, 16. Juni 2011, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 17. Juni - 16. September 2011

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00 - 14.00 Uhr oder nach Vereinbarung.

Veranstaltungsort:

Galerie des Generalkonsulats von Rumänien

Richard-Strauss-Straße 149

81679 München

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27.05.2011:

Über Lassel Michael

Vorname
Michael

Nachname
Lassel

Homepage
http://www.lassel-michael.de

Branche
Kunst und Kultur