„Filmstars“ zu Gast in Gelnhausen

Gelnhausen, den 12. April 2011: Statt rotem Teppich gibt es für diese „Filmstars“ zwar nur den grünen Rasen – aber der ist ihnen auch viel lieber. Denn auf solchen sind diese Mustangs ebenso zuhause wie auf Rollbahnen, richtig wohl fühlen sie sich aber erst in der Luft. Und dort sollen sie auch während der Air Classics Gelnhausen vom 17. bis 19. Juni 2011 ihr Können unter Beweis stellen: Eingeladen sind die auffällig lackierte P-51 D Big Beautyful Doll und die etwas zurückhaltender „geschminkte“ Nooky Booky IV.

Vom Jäger zum Filmstar

Ein Blick zurück in die Luftfahrtgeschichte: 1940 in gerade einmal 117 Tagen nach genauen Angaben der britischen Royal Air Force erbaut, entstand mit der North American P-51 Mustang ein ganz neuer Jäger. Von der US Air Force wenig später mit einem Kompressor-Motor von Rolls-Royce modifiziert, wurde daraus ein Jagdflieger für Einsätze in großen Höhen. Dass allein von 1942 bis 1948 über 15.000 P-51 gebaut wurden, spricht denn auch für den Erfolg des Modells. Das einmotorige, in der Regel einsitzige Ganzmetall-Jagdflugzeug kam vor allem im zweiten Weltkrieg als Begleitjäger und Aufklärungsflugzeug zum Einsatz.

Obwohl Propellermaschinen in der Folgezeit an Akzeptanz als Luftwaffen-Flugzeuge verloren, war die Mustang noch bis in die 1980er Jahre im Einsatz, vor allem jedoch in lateinamerikanischen Ländern. Danach verschwand die scheinbar in die Jahre gekommene P-51 in Museen und bei Privatbesitzern – doch einige kehrten zurück. Auf die Leinwand, in historisierenden Hollywood-Blockbustern.

Fliegerische Leinwandkarrieren

Zwei dieser „Filmstars“ sind eingeladen, sich in Gelnhausen die Ehre zu geben, um zu zeigen, was sie noch immer fliegerisch drauf haben.

Die zuletzt in England beheimatete P-51 D Big Beautyful Doll hat schon eine echte Leinwandkarriere hinter sich. Obwohl sie nie einen echten Militäreinsatz geflogen ist, scheinen ihr diese Rollen auf den Leib geschrieben zu sein. Erstmals wurde sie 1987 von Filmemacher Steven Spielberg als Missy Wong from Hong Kong in „Im Reich der Sonne“ eingesetzt. 1989 flog sie unter dem Namen Ding Hao zusammen mit sechs weiteren Mustangs in dem britischen Kriegsfilm „Memphis Belle“. Danach wurde es still um den „Leinwandstar“, bevor die Mustang in Spielbergs mehrfach preisgekrönten Kriegsepos „Der Soldat James Ryan“ 1998 in die Kinos zurückkehrte.

Der Kinostart des von Filmemacher George Lucas produzierten Streifens „Red Tails“ um die legendären afro-amerikanischen Tuskegee Airmen steht noch aus, doch im Laufe dieses Jahres soll es endlich soweit sein. Die Dreharbeiten dafür erfolgten bereits 2009. In diesem Streifen treten die beiden Mustangs Big Beautyful Doll (Baujahr 1951) und die in Frankreich beheimatete Nooky Booky IV (1945) erneut zusammen auf wie schon in „Der Soldat James Ryan“ – und wieder so umlackiert, dass man sie nicht an ihren sonst charakteristischen Schachbrettmustern rund um die Propeller-Schnauze erkennen kann.

Fest zugesagt hat bereits eine andere „Leinwandschönheit“ – und das gleich doppelt: Die Pilatus P-2 spielte in vielen Filmen die Rolle eines Jagdflugzeuges aus dem Zweiten Weltkrieg. Den berühmtesten Auftritt hatte sie in Steven Spielbergs „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ aus dem Jahr 1989.

Kinohelden zum Anfassen nah

Bei den Air Classics in Gelnhausen wird man diesen „Kinostars“ wohl ziemlich nahe kommen können. Was bei Filmpremieren der rote Teppich, ist dort dann die Flightline. Für einen tollen Schnappschuss fürs Erinnerungsalbum sollte es also allemal reichen. Und eine bühnenreife Show werden alle zudem noch hinlegen – denn sie sind als Teil des Airshowprogramms eingeplant, über die „Schauspielverträge“ wird gerade verhandelt.

Wer dabei sein will: Flugtag-„Kinokarten“ für die Air Classics Gelnhausen gibt es schon zu Preisen ab fünf bis 15 Euro, VIP-Karten für 120 Euro. Dies und mehr unter www.airclassics-gelnhausen.de.