Air Classics Gelnhausen locken mit faszinierende „Himmelsbildern“

Gelnhausen, den 05. April 2011: Oldtimer der Lüfte hautnah erleben, das geht entlang der Flightline – doch das wirkliche Flugtagerlebnis spielt sich am Himmel ab, Genickstarre inklusive. So auch von 17. bis 19. Juni 2011 bei den Air Classics Gelnhausen. Und die haben im Airshow-Programm einige Formations-„Leckerbissen“ parat, die auf ihre Weise Luftfahrtgeschichte geschrieben haben. Faszinierende „Himmelbilder“ werden beispielsweise nicht nur die beiden North American T-6 von Walter und Toni Eichhorn, sondern auch der Zlin Verbandsflug um den früheren DDR-Kunstflugmeister Dr. Gerd Beierlein malen.

Hessische „Himmelsstürmer“

Die Bad Camberger Walter und Toni Eichhorn, Vater und Sohn, sind Flieger aus Leidenschaft. Walter flog über 100 verschiedene Flugzeugmuster und war Jumbo-Kapitän bei der Lufthansa. Sein Sohn saß bereits mit 14 Jahren hinterm Steuerknüppel und ist dem Vater nun auch beruflich gefolgt. Er fliegt heute als Kopilot bei der Lufthansa. Beide haben sich dem Formationskunstflug in höchster Präzision verschrieben. Ihre North American T-6 waren einst echte Dauerbrenner am Himmel. Viele Jahre waren die in den späten 1930er Jahren entworfenen Maschinen eines der beliebtesten Schulungsflugzeuge für fortgeschrittene Piloten in aller Welt. Die „Eichhörner“, wie die beiden gerne genannt werden, fliegen zwei 1942 und 1953 gebaute Oldies dieses Modells.

Ein „Flugdinosaurier“ fliegt im Verband

Er ist ein wahrer „Flugdinosaurier“, denn am Himmel ist er schon lange dabei – Dr. Gerd Beierlein. Bereits 1960 begann er seine Ausbildung, nachdem er zuvor mit Modellflug erste fliegerische Erfahrungen gemacht hatte. Es folgten Segelfluglizenz, Motorfluglizenzen auf unzähligen Modellen, Kunstflugausbildung, Fluglehrerprüfung, dann Mannschaftskapitän der DDR-Kunstflieger. Und schließlich 1979 mit dem Vizemeister-Titel der vorläufige Karriere-Höhepunkt. Auch über 30 Jahre später ist sein fliegerisches Können noch immer außergewöhnlich. Mit seinem Team fliegt er in Gelnhausen im Zlin Verband, sprich mit je zwei Z226 und Z526 AFS. Spannend: Letztere sind Kunstflugzeuge der älteren Generation und die einzigen noch kunstflugtauglichen Exemplare dieses Typs in Deutschland, Raritäten sozusagen.

Ein „Corso der Lüfte“

Gewöhnlich fliegen Formationen, vor allem wenn es um Kunstflug geht, ständig zusammen, überraschen mit immer neue Flugzeug-Anordnungen und Flug-Kombinationen. Andere wiederum führt eher der Zufall zusammen und es kommt nicht auf spektakuläre Begegnungsflüge sondern auf das Gesamtbild an. So etwa bei einem luftigen „Corso“ mit fliegenden Oldtimern. Auch in Gelnhausen werden sich einige nicht nur entlang der Fligthline treffen, sondern auch am Himmel vereinen:

Mehrere Maschinen vom Typ Bücker-Jungmann etwa, die erfolgreichste deutsche Kunstflugmaschine der 1930er Jahre. Auch die Focke-Wulf FW44 Stieglitz wurde in dieser Zeit erstmals gebaut und avancierte schnell zu einem beliebten Sport- und Akrobatik-Flugzeug. Die „Motte“, so der Spitzname der DH82 Tiger-Moth, ist ein offener Zweisitzer, der 1931 seinen Erstflug hatte und von der Royal Air Force als Trainingsflugzeug eingesetzt wurde. Ebenfalls als Schulungsflugzeug war noch bis Ende der 1940er Jahre die in den Staaten konstruierte Boeing Stearman PT 17 beliebt, auf der übrigens auch Georg Bush senior das Fliegen lernte – sie ist einer der meistgebauten Doppeldecker, der auf keiner klassischen Flugschau fehlen darf und im Juni zahlreich vertreten sein wird.

Erste Eindrücke

Neugierig geworden? Mehr luftige Geschichten und Programmdetails gibt es im Internet. Die Event-Website www.airclassics-gelnhausen.de erlaubt schon jetzt einen Blick in die vorläufige Teilnehmerliste, viele Fotos inklusive.

Wer sich bereits frühzeitig Karten sichern möchte, wird dort ebenfalls fündig: Dauertickets für das gesamte Wochenende 17. bis 19. Juni inklusive der Abendveranstaltungen am Freitag und Samstag (u.a. mit Ballonglühen) sind schon online erhältlich. Kostenpunkt 15 Euro inklusive Versand. Tipp: Kids bis 14 Jahre haben freien Eintritt, so kann eine vierköpfige Familie schon für 30 Euro ein langes Wochenende mit faszinierenden „Himmelsbildern“ in Gelnhausen erleben.

Wer steckt dahinter?

Die Air Classics Gelnhausen sind ein Event des Aero-Clubs Gelnhausen e.V. Ausführliche, ständig aktualisierte Programmdetails, Hintergrundinformationen zu den Airshow-Teilnehmern und Kartenvorverkauf für das Eventwochenende (Preise ab vier bis 15 Euro; VIP-Lounge 120 Euro) und die Rundflüge ab sofort unter www.airclassics-gelnhausen.de. Die nahe Barbarossastadt Gelnhausen, in deren Ortsteil Meerholz der geographische Mittelpunkt der Europäischen Union ermittelt wurde, liegt verkehrsgünstig an der A66 Frankfurt-Fulda. Die umliegende Freizeit-und Ferienregion Spessart-Kinzigtal-Vogelsberg liegt nur knappe 20 Autominuten östlich des Rhein-Main-Ballungsgebiets entfernt.