Tip-Talk.Com: EMI im Finanzstrudel: Citigroup sucht Käufer

EMI im Finanzstrudel: Citigroup sucht Käufer
Angezähltem Major Label drohen Zwangsübernahme und Verkauf

Schallplatten: Musikkonzern EMI macht das Geschäft zu schaffen
London/New York (pte/31.01.2011/11:25) - Der bereits angezählte Musikriese EMI ringt abermals mit der Zwangsübernahme. Ende März muss er die Bedingungen seiner Kreditgeber erfüllen können. Andernfalls fällt der Konzern an die Citigroup. Diese prüft bereits ihre Optionen für einen Weiterverkauf und hat erste Gespräche mit potenziellen Interessenten aufgenommen, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. Angesichts von Milliarden an Schulden wird das Szenario um die traditionsreiche Plattenfirma immer wahrscheinlicher.

Schon im Vorjahr musste sich das Major Label im Sog seiner Finanzlast gegen eine Übernahme wehren (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100323017/). Mit dem Geld aus einer weiteren Finanzspritze erlangte die EMI-Eigentümerin Terra Firma jedoch Schonfrist. Drei Mrd. Pfund (knapp 3,5 Mrd. Euro) hat das Unternehmen bei der Citigroup entlehnt. Für einen Verkauf wird die EMI aber nur mit 1,6 bis 1,8 Mrd. Pfund bewertet. Terra Firma hatte diese 2007 für über vier Mrd. Pfund erstanden.

Musikindustrie auf Investorensuche

Als mögliche Interessenten für einen Kauf des Plattenlabels werden sowohl Finanzinvestoren als auch Konkurrenten aus der Musikindustrie gehandelt. Darunter befinden sich etwa KKR, BMG oder Warner Music. Letztere hat laut US-Medienberichten erst vor wenigen Tagen ihrerseits die Investorensuche gestartet und die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, mögliche Bieter zumindest für einen Teil-Eigenverkauf zu finden. Dieser stünde einem EMI-Kauf aber nicht im Weg.

Darüber hinaus gilt auch die aktuelle EMI-Eignerin Terra Firma selbst als potenzieller Kaufkandidat. So ist die Citigroup offenbar an das Unternehmen herangetreten, für das Label zu bieten, sobald die Großbank die Kontrolle übernimmt und den Weiterverkauf vorbereitet. Dadurch könnte sich das Institut schneller von dem Verlustbringer trennen. Um eine neuerliche Investorensuche käme Terra Firma damit aber wohl kaum herum. (Ende)

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01.02.2011: | |