Baugeld Tipp der Woche: Energieausweis - Auf einer Skala von grün bis rot

von Marcus Rex, Gründer und Vorstand BS Baugeld Spezialisten AG

Beim Kühlschrank ist der Aufkleber schon seit Jahren Standard: Wer möglichst wenig Strom verbrauchen will, achtet auf eine hohe Effizienzklasse im grünen Bereich. Auch für das eigene Haus gibt es diesen Energieausweis, er ist sogar in manchen Fällen Pflicht.

Ein Haus mit schlechter Energiebilanz lässt im Winter kalte Luft herein, gleichzeitig entweicht Heizungswärme nach draußen. Im Sommer wird es im Haus dagegen schnell unerträglich warm. Schuld ist meist eine schlechte Dämmung von Dach und Fassade. Große Fensterflächen und undichte Stellen an den Gesimsen tragen zu dem ungewünschten Wärme-Kälte-Effekt bei. Das schlägt sich negativ in der Heizkostenabrechnung nieder.

Hier soll mehr Effizienz geschaffen werden: Der Staat fordert das mit der sogenannten Energieeinsparverordnung - kurz EnEV 2009. Und hier wird auch der Energieausweis verpflichtend geregelt: Wer ein Haus verkaufen oder eine Wohnung vermieten will, muss ihn vorzeigen, sonst drohen Strafen. Der Energieausweis fürs Haus ist genauso einfach dargestellt, wie der für den Kühlschrank: Rot bedeutet Energieschleuder, grün bescheinigt einen ausgezeichneten energetischen Standard. Dazwischen gibt es diverse Abstufungen.

Energieausweis: zwei unterschiedliche Varianten
Den Energieausweis gibt es in zwei Ausführungen: den Verbrauchs- und den bedarfsorientierten. Bei der ersten Variante wird der tatsächliche Energieverbrauch anhand von Heizkostenabrechnungen ermittelt. Die Angaben beziehen sich also auf den Verbrauch der Bewohner. Der bedarfsorientierte Ausweis ist aussagekräftiger, denn er gibt einen genauen Überblick über den energetischen Zustand der Immobilie. Bei einem vor-Ort-Termin begutachtet hier ein Energieberater Wände, Dach, Fenster und Heizungsanlage.

Manche Anbieter wittern das schnelle Geld und werben für Ausweise, die schnell und einfach per Internet bestellt werden können. „Solche Billig-Energieausweise für 20 Euro haben kaum Aussagekraft“, warnt Marcus Rex, Vorstand des Baufinanzierungsvermittlers BS Baugeld Spezialisten AG. Ein bedarfsorientierter Energieausweis, der auch Modernisierungsempfehlungen enthält, kostet hingegen oft mehrere hundert Euro. „Für Immobilienbesitzer, die modernisieren wollen, lohnt sich aber die damit verbundene ausführliche Beratung.“

Baugeld Spezialisten-Tipp:
„Je mehr in die Energieeffizienz investiert wird, desto besser“, beschreibt Marcus Rex. Neubauten werden mindestens nach dem Niedrigenergiehausstandard errichtet. Es gibt aber auch Bauweisen, die überhaupt nur sehr wenig oder sogar gar keine Wärmeenergie mehr benötigen, so gut sind sie gedämmt und so effizient werden regenerative Energiequellen eingesetzt. „In vielen Fällen amortisiert sich diese höhere Investition ebenfalls“, sagt Rex, „zumal die Energiekosten ja vermutlich kräftig steigen werden in den kommenden Jahren.“

Ein Blick auf die Finanzmärkte: Nach Griechenland und Irland ist nun auch Portugal in akuter Finanznot. Noch ist nicht klar, ob das Land unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen wird. Der erfolgreiche Verkauf von Staatsanleihen durch Portugal beflügelte in dieser Woche den DAX und hob ihn über die 7000-Punkte-Marke. Positive Geschäftsberichte bescherten zudem mehreren wichtigen Aktienkursen ein deutliches Plus. Die Entwicklung der letzten Tage kann kurzfristig zu günstigeren Zinsen führen. Deshalb gilt es, im richtigen Moment die Finanzierung abzuschließen.

Kurz erklärt: Energieberatung
Ein Energieberater kann nicht nur einen Energieausweis ausstellen. Er kann bei der Begehung der Immobilie auch Hinweise dazu geben, welche Modernisierungsmaßnahmen notwendig und sinnvoll sind, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen. In vielen Fällen geben beispielsweise professionell erstellte Wärmebildaufnahmen der Fassade Aufschluss über energetische Schwachstellen.

Wichtig bei der Wahl des Energieberaters ist seine Qualifizierung. Die Deutsche Energieagentur (dena) vermittelt zum Beispiel Experten für die Ausstellung eines Energieausweises. Auch Verbraucherschutzorganisationen oder das Portal www.energie-fachberater.de helfen bei der Expertensuche.

14.01.2011: |