Eine Insel der Verfluchten

Von der See aus vermittelt die von Steilufern umgebene Insel nicht gerade einen einladenden Eindruck. So hat es vor Ort auch nie eine dauerhafte Population gegeben, denn das Klima ist nasskalt und unwirtlich. Diejenigen, die es monatelang auf der Insel aushalten mussten, waren nur unfreiwillig und höchst widerwillig dort. Für einen derart ungastlichen Ort gibt es eigentlich nur einen passenden Namen: Disappointment-Island

In der Tat haben sie die Insel verflucht. Gemeint sind die 15 Überlebenden eines Schiffsunglücks, die in den Jahren 1866 bis 1867 volle 18 Monate dort ausharren mussten, bevor sie gerettet wurden. Am 7. März 1907 geriet ein weiteres Schiff an der Westküste der Insel in Seenot und sank. Den 16 Überlebenden bot die von häufigen Stürmen gepeitschte Insel für sieben Monate eine mehr schlechte als rechte Zuflucht. So ist die Grabstätte eines Seemanns aus dem Jahre 1907 auch das einzige Indiz für den Aufenthalt von Menschen auf der Insel, die sich ca. sechs Kilometer westlich von der Auckland-Insel vor den sturmgepeitschten Gewässern des südlichen indischen Ozeans befindet.

Quelle: Der Text ist ein Auszug aus dem Buch von Gabi und Rolf Froböse „Die 40 kuriosesten Inseln“. BoD GmbH, Norderstedt 2010, 116 Seiten mit farbigen Abbildungen, ISBN: 3839156874, Preis EUR 13.90. Link zum Buch: http://www.amazon.de/gp/product/3839156874/ref=cm_cr_asin_lnk

05.11.2010: |