Schirme als Werbeartikel - praktisch und voller Geschichten...

Erinnern Sie sich an den Struwwelpeter? Dieses schöne alte Bilderbuch haben wir als Kinder häufig aus der Bücherkiste geholt. Wir waren fasziniert von den Erfahrungen eines ganz normalen Kinderalltags. Mit den mitten aus seiner täglichen Erfahrungswelt gegriffenen Geschichten hatte uns der Kinderarzt Dr. Heinrich Hoffmann wunderbar plastische Beispiele gegeben, was so alles begegnen könnte. Wir litten mit dem Paulinchen und seinen trauernden Katzen. Wir wollten nicht enden wie der Suppen-Kaspar! Und wir gönnten den bösen Buben, dass sie der Niklas ins Tintenfass getaucht hat, weil sie den Mohren unter seinem Sonnenschirm gehänselt hatten.

Am liebsten wollten wir uns aber immer die letzte Geschichte, die vom „Fliegenden Robert“ vorlesen lassen. Der fand es draußen herrlich, wenn‘s stürmte und regnete. Das war so recht nach unserem Geschmack. Er nahm einfach seinen Regenschirm und hinaus ging’s. Und als der Sturm so richtig tobte, hob er Schirm und Robert einfach hoch und blies ihn durch die Luft. Ein paar Mal haben wir das auch selbst ausprobiert. Wir stellten uns aufgeregt vor, wohin unsere Luftreise gehen sollte, leider wurden wir stets von der Realität eingeholt. Entweder war der Sturm nicht groß genug oder es lag an unserem Regenschirm...?

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, muss es wohl der Schirm gewesen sein. Mamas guten Stockschirm, den blauen mit den knallgelben Punkten drauf, der sogar im Regen so schön leuchtete, durften wir ja nicht mit rausnehmen. Wir mussten immer den alten, dunkelgrauen Regenschirm von unserer Oma nehmen, ein Draht war schon leicht geknickt und an zwei Drähten ging vorne immer die Kappe ab. Kein Wunder, dass es mit dem Fliegen da nicht klappte...

Da haben es die Kinder heute doch viel besser, wenn sie „Fliegender Robert“ spielen wollen. Welche Vielfalt an Regenschirmen steht ihnen doch zur Verfügung: Sie können wählen zwischen Automatikschirmen oder einfachen Stockschirmen, XL-Schirmen oder Partnerschirmen, auch zusammenklappbare Taschenschirme oder Sonnenschirme in allen Dimensionen könnten sie für ihre Flugversuche verwenden.
Mag im Schirmständer wohl auch heute noch Mamas Lieblings-Regenschirm stehen, mehr als Omas alten grauen finden moderne Kinder dort trotzdem zur Auswahl.

Regenschirme mit Firmenlogos werden zu unterschiedlichsten Anlässen als Werbeartikel verschenkt.
Und auch heute noch können Regenschirme eine Geschichte schreiben:
Während der „Einblick“-Tage unserer Nachbarstadt erhielt ich voriges Jahr beim Besuch des pharmazeutischen Unternehmens einen schönen großen Stockschirm, schottenkaro-gemustert, mit Automatik. Stolz trug ich diesen Regenschirm das ganze Frühjahr über durch den Regen, stets gut gegen Nässe von oben geschützt. Nach einer längeren Zugfahrt im März, es hatte beim Weg zum Bahnhof kräftig geregnet, am Ziel schien dann die Sonne, blieb mein wunderschöner Riesen-Regenschirm im Zug und fuhr einer ungewissen Zukunft entgegen. Vier Wochen später lud das Möbelhaus zum verkaufsoffenen Wochenende ein. Die Werbung versprach alle Möglichkeiten ... also begab ich mich mit Familie zum sonntäglichen Vergnügen auf der Jagd nach einem Schnäppchen trotz regnerisch-stürmischem und auch dorthin. Die Kinder sammelten eifrig alle ausgelegten Werbeartikel in vermutlich eigens dafür vorgesehenen, mit Firmenlogo bedruckten Baumwolltaschen ein. Am Ausgang zur Freiluft-Ausstellung stand als Kundenservice ein überdimensionierter Schirmständer, gefüllt mit einer freien Auswahl an Schirmen: Stockschirmen, Klappschirmen, XL-Schirmen - sogar Taschenschirm zu Zusammenklappen fanden sich darin. Ich fand genau den Regenschirm, den ich vor vier Wochen im Zug stehenlassen hatte. Damit ging ich ins Freie in die Gartenmöbelschau. Es regnete nicht mehr so stark, aber der Wind zerrte kräftig an den ausgestellten Sonnenschirmen, als wolle er sie in die Luft heben. Da fiel mir der Fliegende Robert wieder ein ...