Zur Vermeidung indirekter Landnutzungsänderungen: Neue Methodologie kann Nachhaltigkeitslücke beim Anbau von Energiepflanzen für

Utrecht/Nürnberg. Die von dem Beratungsunternehmen Ecofys, dem WWF und der NGO Conservation International soeben veröffentlichte „Responsible Cultivation Area (RCA)–Methodologie“ bietet eine anwendungsorientierte Lösungsmethode, um indirekte Landnutzungsänderungen beim Anbau von Biokraftstoffen zu vermeiden. Bisher wird dieses Problem durch die von der EU eingeführten Nachhaltigkeitskriterien nicht erfasst. Somit bedeutet die neue Methodologie einen entscheidenden Schritt, um einen nachhaltigen Anbau von Biokraftstoffen gewährleisten zu können.

Biokraftstoffe, die strengen Nachhaltigkeitskriterien genügen, könnten einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Transportsektors leisten. Zwar hat die Europäische Kommission im Jahr 2009 Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe und flüssige Biobrennstoffe eingeführt. Dazu zählen Anforderungen an die Treibhausgasbilanz und die Herkunft der Biokraftstoffe. Die bisherigen Kriterien verringern jedoch nicht das Risiko, bereits bestehende landwirtschaftliche Produktion durch den Anbau von Energiepflanzen zu verdrängen, was an anderer Stelle zu indirekten Landnutzungsänderungen mit möglichen negativen ökologischen und sozialen Folgen führen kann.

„Es ist wichtig, indirekte Landnutzungseffekte zu vermeiden, um eine nachhaltige Bereitstellung von Biokraftstoffen sicherstellen zu können“, erklärt Imke Lübbeke, WWF-Expertin für Bioenergie. Bei Anwendung der jetzt vorliegenden RCA-Methodologie kann das Risiko der indirekten Landnutzungseffekte minimiert und eine nachhaltige Bioenergiebereitstellung erreicht werden.

Konkret empfiehlt die im Feld erprobte RCA-Methodologie drei Möglichkeiten, um den zusätzlichen Biomassebedarf zur Bereitstellung von Bioenergie nachhaltig zu bedienen: Die Energiepflanzen sollten entweder auf ungenutzten Flächen mit geringer Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung angepflanzt werden, die Ernteerträge auf bestehenden Anbauflächen erhöht oder die Produktivität von solchen Flächen durch die Kombination von Bionenergie- und Nahrungsmittelproduktion gesteigert werden.

„Die neue Methodologie beinhaltet eine praxisorientierte Handreichung für Unternehmen, um Flächen für einen verantwortungsvollen Anbau von Energiepflanzen mit einem geringen Risiko für indirekte Landnutzungsänderungen zu identifizieren“, erklären Bart Dehue und Sebastian Meyer, Projektleiter bei Ecofys. Die RCA-Methodologie eröffne zugleich dem Gesetzgeber die Option, zwischen Biokraftstoffen mit einem geringen und einem hohen Risiko von Landnutzungsänderungen differenzieren zu können.

Anmerkung für Redaktionen:
Die in diesem Bericht beschriebene „Responsible Cultivation Area“-Methodologie wurde von Ecofys, Conservation International und WWF International mit Unterstützung und Beiträgen von der UK Renewable Fuel Agency, BP, Neste Oil, der David and Lucile Packard Foundation und Shell entwickelt.

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Über Ecofys
Die Ecofys GmbH mit Hauptsitz in Köln und Niederlassungen in Berlin und Nürnberg beschäftigt über 50 Mitarbeiter und zählt zu den führenden Beratungsunternehmen im Bereich Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimawandel in Deutschland. Ecofys bietet Dienstleistungen von der Forschung über die Produktentwicklung bis hin zum Implementierungsmanagement. Zu den Kunden von Ecofys zählen Unternehmen, Regierungsinstitutionen, Behörden und NGOs sowie Finanzdienstleister. Die Ecofys GmbH gehört zur Ecofys Gruppe, die 1984 von Angehörigen der Universität Utrecht gegründet wurde und heute international rund 220 Mitarbeiter beschäftigt.

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