Mobile Höhenzugangstechnik ist das Zauberwort: Leo 30 T bei Reinigungsarbeiten im Zoo Köln

Frühjahrsputz im Kölner Elefantenpark Teil II. Sie heißen „Chumpol“ – Generalin, „Shu Thu Zar“, Schönheitskönigin, „Maha Kumari“ – Große Prinzessin oder „Marlar“ – Blüte. Bei manchen ist der Name Programm, bei anderen, wie z.B. bei Chumpol, nicht. Sie hat mit militärischem Drill nichts im Sinn, ist kein Kommandotyp, ist vielmehr ruhig, ausgeglichen und unkompliziert im Umgang mit ihren Artgenossen. Chumpol wurde 1983 in Bangkok geboren und ist seit 2006 in Köln. Shu Thu Zar, 1994 in Myanmar geboren, ist unbestritten die Schönheitskönigin im Kölner Elefantenpark. Die scheue Schöne sucht gerne Schutz bei der gleichaltrigen Aye Chan May, dem „Friedlichen Mädchen“. Maha Kumari ist die Tochter von Thi Ha Phyu und Bindu. Sie kam am 9. Mai 2007 als echtes kölsches Mädchen zur Welt. Sie wird als sehr selbstständig charakterisiert ohne Prinzessinnen- Allüren.

„Marlar“ wurde am 30. März 2006 in Köln geboren. Die Freude über ihre Geburt war riesig. Der Wermutstropfen: Ihre Mutter Kaingh Lwin Htoo musste ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer Tochter wegen einer unheilbaren Erkrankung eingeschläfert werden. Marlars thailändische „Tanten“ haben das kleine verwaiste Elefantenbaby ganz nach Elefantenart sofort, ohne Wenn und Aber, adoptiert. Und sie haben ihren Job gut gemacht: Marlar ist heute eine neugierige, temperamentvolle und äußerst selbstständige kleine Elefantin und hat in wenigen Tagen ihren vierten Geburtstag. Den und den vierten Elefantentag, bei dem die Besucher viel Wissenswertes über Elefanten erfahren, wollen die Kölner zeitgleich mit vielen Besuchern am Wochenende im Zoo feiern. Vorher sollen die jährlichen Reinigungsarbeiten im Innen- und Außenbereich des Elefantenparks stattfinden.

Artgerechtes Elefantenleben im Zoo Köln

Artgerecht bedeutet: Es gibt ein ausreichendes Platzangebot für jedes der 14 Tiere mit Rückzugsmöglichkeiten und reichlich Auslauf im Zoo Köln, die grauen Riesen bewohnen hier immerhin ein 20 000 m²-Appartement. Das ist ja schon mal was. Das weitläufige Gelände hat einen Extra-Bereich, wo nur gespeist wird, ein Esszimmer nach Elefantenart also, und einen Bereich für Liegeplätze. Es gibt Bäume, an denen sie sich schaben können. Das Stallklima ist, wie es die Elefanten mögen und das Futterangebot so, wie es die Tiere auch im natürlichen Umfeld vorfinden würden. All das ersetzt sicher nicht das Leben in Freiheit, kommt der ursprünglichen Lebensweise der Elefanten aber sehr nahe. Den Dickhäutern geht es sichtbar gut im Zoo, es werden Jungtiere geboren und die Tiere leben lange. Von wegen Dickhäuter: Elefanten sind äußerst sensibel, feinfühlig und geschickt. Sie treten niemals absichtlich auf ein kleines Tier und zerstören auch beim Herumlaufen nichts.

Sie trinken bis zu 150 Liter Wasser und fressen etwa 200 Kilogramm. Jeden Tag. 17 Stunden lang. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: 200 Kilogramm! Zum Vergleich: Ein Pferd frisst täglich 12 kg. Der tägliche Nahrungsbedarf der Elefanten, die 200 kg also, besteht nur aus Blättern, Gräsern, Früchten und Wurzeln. Da kann man sich leicht vorstellen, dass das ganz schöne Berge an Grünfutter sein müssen, die sie verputzen, um auf die 250.000 Kilokalorien zu kommen und ihr Tagespensum zu erfüllen. Ist das Nahrungsangebot knapp – so weit kommt es im Zoo natürlich nicht-, sind sie nicht zimperlich und fressen notfalls auch Äste und Dornbüsche.

Reinigung des Elefantenparks

Zur Durchführung der Reinigungsarbeiten im Innen- und Außenbereich des Elefantenparks blieben der GL Verleih Arbeitsbühnen NRW GmbH Köln und der RSB Facility Services GmbH aus Troisdorf bei Köln insgesamt genau drei Tage Zeit. Beide Unternehmen führten die jährlichen Reinigungsarbeiten bereits im letzten Jahr gemeinsam durch. Es sei immer wieder etwas Besonderes, ein Elefantengehege innen und außen zu reinigen, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens RSB, Reiner Schulte-Barth. Und jedes Mal eine neue Herausforderung, weil der knapp bemessene Zeitplan mit Rücksicht auf die Tiere nur sehr bedingt durchgezogen werden kann, aber letztlich unbedingt eingehalten werden muss. Das verlangt ein hohes Maß an Flexibilität von allen Beteiligten und exakte Vorbereitung, Überraschungen von planerischer Seite haben da keinen Platz. Für Überraschungsmomente sorgen allein die Elefanten. Zweimal jährlich Arbeitsbühnen und fremde Menschen im Gehege zu sehen, weckt zwar die Neugierde der Dickhäuter, sorgt aber gleichzeitig auch für Unruhe.

Wie empfindlich die Tiere auf kleine, noch so gut gemeinte Veränderungen reagieren, wie schnell dann Unruhe ausbrechen kann, beschreibt Zoo-Mitarbeiterin Karin Heck: "Heute hatten wir ein Futterfass in das Innengehege gehängt, eine völlig neue Konstruktion. Immer wieder stellen wir den Tieren bei ihrer Nahrungsaufnahme eine neue Herausforderung. Sie glauben gar nicht, was es da für eine Aufregung im Gehege gab. Ein Elefant hat dieses Bierfass entdeckt und sofort losgebrüllt und gegrollt. Die ganze Herde versammelte sich und bildete einen schützenden Kreis um die Jungtiere. Es sah aus wie eine `Besprechung`" und es war höllisch laut im Gehege. Wir konnten nicht ahnen, dass dieses Ding einen solchen Wirbel auslösen würde - das war das reinste Spektakel." Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 28.04.2010

Aber alles der Reihe nach. Also, die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten von Marlars bevorstehendem 4. Geburtstag und die Feier zum 4. Elefantentag hatte der Zoo auf den 27. und 28. März terminiert. Das heißt, bis dahin mussten sämtliche Arbeiten erledigt sein, der Zeitplan gewährte auch nicht den kleinsten zeitlichen Spielraum. „Unsere Reinigungsarbeiten konnten erst am Montag, 22.03.2010, beginnen und mussten bereits am 25.03. abgeschlossen sein, da für Freitag noch Arbeiten an den technischen Einbauten wie BMZ und Kameras geplant waren“, berichtet Schulte-Barth. Und weiter: “Dieser zeitliche Engpass wurde noch dadurch forciert, dass die Tiere wegen der kalten Temperaturen erst gegen 10 Uhr ins Außengehege gebracht wurden und, wenn es Unruhe in der Herde gab, bereits nach wenigen Stunden wieder ins Elefantenhaus zurückgebracht wurden.“ Ein Tagesablauf sah dann so aus, dass die RSB- Mitarbeiter teilweise bereits um 6 Uhr anfingen, mit dem Leo 30 von außen die Glasreinigung durchzuführen, um 9.30 Uhr aber war die Arbeit noch längst nicht erledigt, die Tiere aber so unruhig, dass sie ins Außengehege geführt wurden. Also ab ins Freie, die Herde marschierte putzmunter mal rein, mal raus. Immer wieder musste die Arbeit unterbrochen werden, um die Tiere nicht mehr als nötig aus ihrem gewohnten Rhythmus zu bringen. Nachmittags ging’s dann wieder zurück, für die Elefanten nach innen, für die RSB- Mitarbeiter und den Leo nach draußen. Zusätzlich eingesetzte Facharbeiter mit Leitern und Gerüsten haben parallel zu den Reinigungsarbeiten mit dem Leo 30 T den öffentlichen Zuschauerbereich gereinigt.

Mobile Höhenzugangstechnik: Leo 30 T

Professionell durchgeführte Reinigungsarbeiten sind ohne Mobile Höhenzugangstechnik sprich Arbeitsbühnen nicht mehr denkbar. Der Boden im Elefantengehege verläuft ansteigend und abfallend, dem Gelände in natürlicher Umgebung nachempfunden. Diese Gegebenheit war Achim Seuren, Geschäftsführer der GL Verleih NRW GmbH in Köln und Vorsitzender des Bundesverbandes der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinenfirmen e.V., kurz bbi, aus dem Vorjahr bestens in Erinnerung. Bei der Auswahl der passenden Hubarbeitsbühne hatte er sich für eine Spezialarbeitsbühne aus der Leo-Serie entschieden. Der Leo T 30 macht es dem Benutzer hier leicht. Er lässt sich auch auf schwierigem Gelände sicher aufstellen bis zu einer Geländeneigung von 30 %, sowohl auf festem wie auf matschigem Untergrund. Er ermöglicht ein rasches, unkompliziertes Handling und die Abstützautomatik ermöglicht das sprichwörtlich sichere Arbeiten auch in der Höhe. Seine maximale Arbeitshöhe von 30 m wurde hier nicht ausgereizt, das Dach des Elefantenhauses ist „nur“ ca.15 m hoch.

Es gab für Achim Seuren aber noch mehr Gründe, Spezialarbeitsbühne Leo 30 T als Bühne der Wahl zu bestimmen. Der Leo 30 T ist für innen u n d außen gleichermaßen geeignet, pfiffig und schnell, sagt Achim Seuren, und hat einen Korbarm. Das ist vom Chassis aus gesehen der letzte Arm der Arbeitsbühne. Dieser Arm ist, der Name beschreibt es passend, mit dem Arbeits- Korb verbunden und wird, könnte passender kaum sein, von der Firma Ruthmann auch Rüssel genannt. Technisch gesehen beutet das, der Korbarm ist separat steuerbar, kann separat rauf- und runter gefahren werden. Das ist ideal zum Überwinden von Hindernissen. So können problemlos Bäume und Felsen der künstlichen Landschaften oder auch die Tragwerkskonstruktion des Daches über-, hinter- oder unterfahren werden, um an die zu reinigenden Flächen zu gelangen.

Durch Boxen und Absperrgitter führt der Weg in den Innenbereich des Elefantengeheges. Die Gatter zwischen den einzelnen Boxen sind recht eng. Die Türöffnungen messen 1,85 m, die Durchfahrtsbreite der Hubarbeitsbühne ist 1,58 m. Für den erfahrenen Bediener kein Problem, bei 27 cm insgesamt, rechts und links je 13,5 cm, die Bühne hinein zu fahren, ohne anzuecken. Spielerisch leicht, fast graziös passiert der Leo mit einer 90°-Kehrtwende die engen Gatter zwischen den einzelnen Boxen.

Ein weiterer Pluspunkt zeichnet den Leo 30 T aus: Er ist hydraulisch höhenverstellbar und kann somit innerhalb kürzester Zeit auf eine Durchfahrthöhe von 1,99 m eingestellt werden. Ferner kann die Maschine beim Befahren eines Gefälles quer zur „Falllinie“ waagerecht ausgerichtet werden, da die Fahrwerke einzeln höhenverstellbar sind.

Last but not least verfügt Leo 30 T über Funk- statt Kabelsteuerung. Was ja nicht mehr bedeutet als die drahtlose Übermittlung von Steuersignalen. Aber auch nicht weniger, denn es macht den Arbeitsablauf angenehmer, wenn keine störenden, im Weg hängenden Kabel gesichert werden müssen, und die Funksteuerung erlaubt, den Gefahrenbereich der Maschine beim Versetzen zu verlassen.

Achtbeinige Bewohner der oberen Regionen
Spinnen vor allem bewohnen die Ecken hoch oben im Elefantenhaus, daran hat sich nichts geändert. Große, richtig große, sagte Achim Seuren, denn er war dabei und hat sie gesehen, und Achim Seuren übertreibt nicht. Alle, die schon im Vorjahr an den Reinigungsarbeiten beteiligt waren, haben sie gesehen und waren vorbereitet. Die Spinnentiere sind da weitgehend ungestört und machen einen guten Job, bis, ja bis das Reinigungskommando anrückt. Dann müssen sie umziehen und ihr Nest an anderer Stelle neu errichten. „Bemerkenswert ist, mit welchem Elan diese Tiere ihre Nester wieder aufbauen“, berichtet Schulte-Barth. Sprichwörtlich „…über Nacht werden große Bereiche wieder hergestellt…“.

Nicht aus Gedankenlosigkeit vertreiben die RSB-Mitarbeiter sie aus ihrem angestammten Domizil, wenn sie dieses in Nähe der Brandmeldeanlage errichtet haben, es gibt vielmehr einen guten Grund: Ihre Netze und normaler Staub könnten einen Fehlalarm auslösen. Die Brandmeldeanlage arbeitet mit Infrarotstrahlen. Zwischen den Fenstern sitzen ihre Sensoren. Sobald die Infrarotstrahlen durch Staub oder Spinnweben unterbrochen werden, löst das einen Fehlalarm aus. Hat´s schon gegeben. Also weg mit Nestern, Netzen und den achtbeinigen Gesellen an diesem Platz, Umzug ist angesagt. Den Spinnen geht es selbstverständlich nicht an den Kragen. Überflüssig zu sagen, wie nützlich die achtbeinigen Gliederfüßer im Vertilgen vor allem von Insekten sind. So ein Spinnennetz kann aus 20-60m Seidenfäden bestehen, die so fein sind, dass sie kaum mehr als ein halbes mg wiegen. Eine Spinne kann 4000mal schwerer sein als ihr Netz, ohne dass es reißt, und noch viel schwerere Beutetiere halten, so überragend ist die Qualität der Netzkonstruktion.

Zeitplan eingehalten

Am Ende war es der Planung und dem hohen Maß an Flexibilität, der Professionalität der RSB- Fachkräfte und der ausgewählten Hubarbeitsbühne Leo 30 T zu verdanken, dass die Arbeiten termingenau abgeschlossen werden konnten. Alle, Mensch und Tier, haben wieder den Durchblick und feierten putzmunter Marlars vierten Geburtstag und den vierten Elefantentag.

Foto: RSB Facility Services GmbH