„Auflösen in Lauge“ erinnert an Mafia-Praktiken

Neben den Bestattungstrends Feuerbestattung, Seebestattung, sowie Schockfrosten ist nun eine weitere sehr skurrile Methode, das Auflösen des Leichnams in Lauge, im Gespräch.

Für viele mag diese Bestattungsmethode etwas merkwürdig klingen und nicht unbedingt mit einem würdevollen Ende in Verbindung gebracht werden.

Bei dem Prozess der Auflösung wird der Leichnam zuerst in einen Edelstahltank gelegt, der dann luftdicht verschlossen wird. Nun beginnt die alkalische Hydrolyse. Dabei verteilen sich Wasser und Laugensalz und der Tank wird wir ein Kochtopf auf 150 Grad erhitzt. Der Prozess endet nach zwei bis drei Stunden. Von dem Verstorbenen sind nun noch einige Knochenreste übrig und ein braune, dickflüssige Masse, die eine ähnliche Beschaffenheit wie Motoröl besitzt.

Diese Methode wird seit den neunziger Jahren an US-Universitäten und Forschungsinstituten angewendet. Hauptsächlich werden auf diese Weise Tierkadaver zersetzt, aber auch hin und wieder menschliche Leichenteile.

Der Hersteller des Hydrolyse-Tanks will nun in die Bestattungsbranche einsteigen und nennt als einen Hauptvorteil dieser Methode, dass das Zersetzen mit Lauge ökologischer sei. Die durch den Prozess entstehende Flüssigkeit riecht zwar unangenehme nach Ammoniak, könne aber ohne Bedenken in den Abfluss gekippt werden.

In der US-Bestattungsbranche wird diese Methode bereits als ein sehr erfolgsversprechender neuer Trend gehandelt. Es ist nur die Frage, wie die Öffentlichkeit auf diese Methode, die eher an Mafia-Praktiken erinnert reagiert.

Die Hydrolyse-Tanks sind bereits in den Bundesstaaten Minnesota und New Hampshire erlaubt

Starke Kritik gegen diese Methode kommt von der katholischen Kirche, die diesen Prozess als unwürdig und keineswegs würdevoll bezeichnet.

Bleibt abzuwarten, ob das „Auflösen in Lauge“ auch bald in deutsche Bestattungsinstitute Einzug erhält. In niederländischen Bestattungsinstituten soll diese Verfahren in den nächsten Monaten angeboten werden.