Vorbereitungen für 5. Rhöner Wurstmarkt am 9./10. Oktober in Ostheim v.d.Rhön laufen auf Hochtouren

Es ist eben nicht wurst, welche Wurst man isst. Zwischen handwerklich erzeugten Spitzenprodukten aus regionaler Erzeugung und industrieller Massenware klaffen himmelweite Geschmacks-Unterschiede. Und trotzdem hat manches heimische Fleischerfachgeschäft zu kämpfen, weil im benachbarten Supermarkt die abgepackte Wurst im Kühlregal so billig zu haben ist. Bereits zum fünften Mal bricht deshalb am 9. und 10. Oktober 2010 der „Rhöner Wurstmarkt“ in Ostheim v.d. Rhön eine Lanze für die Metzgerzunft.

Wer darf mitmachen?
Noch lange hin, denkt jetzt so mancher. Doch für die Organisatoren der Großveranstaltung, die jedes Mal rund 20.000 Besucher aus ganz Deutschland anlockt, läuft die Zeit. Die Arbeitsgruppe trifft sich ohnehin rund ums Jahr alle sechs Wochen – ob Wurstmarkt-Jahr ist oder nicht. Zuviel ist zu bedenken, zu planen, zu organisieren, abzustimmen. Denn auch wenn die fünfte Auflage des Rhöner Wurst-Gipfels ansteht – Routine ist es noch lange nicht. Im Gegenteil: Bei jeder Sitzung rauchen die Köpfe, gilt es doch immer wieder das Programm mit neuen Ideen anzureichern, den Ablauf weiter zu perfektionieren und vor allem auch die Aussteller-Auslese abzuwickeln.

Strenge Richtlinien
Denn längst nicht jeder, der beim Wurstmarkt mitmachen will, wird auch zugelassen. Sehr streng sind die Bestimmungen der Veranstalter: Das Biosphärenreservat Rhön mit Michael Geier an der Spitze achtet darauf, woher Metzger & Co. stammen, Anton Koob, seines Zeichens Vorsitzender der Metzgerinnung Rhön-Grabfeld schaut genau, ob die angemeldete Metzgerei ihre Würste und Schinken auch wirklich handwerklich mit heimischen Zutaten fertigt und Hans-Werner Bunz, Vorstandsmitglied des Slow Food Conviviums Hohenlohe-Tauber-Main-Franken, wirft ebenfalls ein scharfes Auge auf die Philosophie und Arbeitsweise des Betriebs. Und nicht zuletzt hat auch der Ostheimer Bürgermeister Ulrich Waldsachs ein Wörtchen mitzureden, wer einen der begehrten eigens gefertigten Präsentationsstände erhält. Dass man zum Interessenten fährt und dort vor Ort seine Wurst verkostet, wenn man den Betrieb nicht kennt, ist für das Gremium selbstredend. Oberstes Gebot ist Qualität. Trotz der strengen Zulassungskriterien will Michael Geier gerade Metzger und andere Selbsterzeuger ermutigen, sich zu melden. „Frischer Wind tut immer gut“, schmunzelt der „Vater“ des Rhöner Wurstmarkts. Gerne begrüßen die Ostheimer auch neue Aussteller. Im Übrigen werden auch wieder einige Gastaussteller aus anderen Regionen mit von der Partie sein, um für Abwechslung zu sorgen.

Besten-Auslese
Von den Richtlinien rückt das Gremium keinen Millimeter ab, auch wenn die Zahl der Metzgerbetriebe in den letzten Jahren kontinuierlich abnimmt. Immer strengere Hygiene-Auflagen aus Brüssel, Nachwuchssorgen und zunehmende Konkurrenz aus dem Supermarkt machen den Fleischerfachgeschäften das Leben schwer. Doch anscheinend trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn eine respektable Zahl von Rhöner Metzgereien zählt zu den 400 besten Deutschlands, das hat erst jüngst die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ durch anonyme Verkostung herausgefunden. Und Preise, Ehrungen und Prämien für die leckeren Würste heimsen die Rhöner Metzger ebenfalls immer wieder ein. „Wer sich jetzt am Markt behauptet, hat es geschafft“, glaubt Innungsmeister Anton Koob. Innovative Produkte, absolute Qualität und Top-Kundenorientierung sind sein Tipp für volle Kassen. Mit seinem eigenen Betrieb in Brendlorenzen macht er das erfolgreich vor.

Kinder-Rallye, Dampflok und Smoker
Formen nimmt auch das Rahmenprogramm des Festivals für den guten Geschmack an: Der Fränkische Weinbauverband wird wieder in der Rathaushalle mit Schnupperverkostungen zu Gast sein. Mit ein wenig Glück wird sogar die Fränkische Weinkönigin 2010, Melanie Unsleber, der Eröffnung beiwohnen. Die Dachmarke Rhön wird sich mit einer Ausstellung präsentieren und es wird erstmals eine Kinder-Rallye geben. Zudem wird man aller Voraussicht nach erstmals Kostproben aus einem echten „Smoker“, einem Räucher-Grill, probieren können. Es wird sogar einen eigenen Wurstmarkt-Gottesdienst geben und die Dampflok fährt auch wieder von Würzburg nach Ostheim.

Erste Informationen zum 5. Rhöner Wurstmarkt am 9./10. Oktober gibt es bei der Tourist-Info Ostheim v.d.Rhön, Tel. 09777/18 50 oder unter www.rhoener-wurstmarkt.de.

Hintergrund: Die Wurst in der Rhön
Was der Käse für Holland, ist die Wurst für die Rhön. Seit jeher ist die Rhön im Dreiländereck Bayern – Hessen – Thüringen gelegen, ein Paradies für Wurst- und Schinkenliebhaber. Auf den großzügigen Weiden des im Mittelalter abgeholzten Mittelgebirges haben viele Rinder Platz, die Landwirtschaft ist bis heute ein wichtiger Erwerbszweig und mit der Hausschlachtung werden nach wie vor die Speisekammern vieler Familien preiswert gefüllt. Denn im ehemaligen Grenzgebiet auf den kargen Rhöner Böden musste sparsam gewirtschaftet werden. Und so haben die Rhöner aus der Not eine Tugend gemacht und eine faszinierende Vielfalt und Qualität an Wurstspezialitäten hervorgebracht, die bis heute gepflegt wird. Deutschlandweite Bekanntheit hat beispielsweise der Ostheimer Leberkäs durch die Aufnahme in die Arche des guten Geschmacks von Slow Food Deutschland erlangt. Viele Rhöner Metzger erringen Jahr für Jahr bundesweite hochdotierte Auszeichnungen und zählen zu den besten Metzgern Deutschlands. Ziel des alle zwei Jahre stattfindenden Rhöner Wurstmarkts ist es, die Rhöner Wurst-Kultur weiter zu pflegen und auch der Fast-Food-Generation schmackhaft zu machen.

Ansprechpartner für Redaktionen Ulrich Waldsachs, Bürgermeister Ostheim v.d. Rhön, Tel. 09777/91 70 0
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21.06.2010: | |

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