Schritt für Schritt zum perfekten Gebiss - Im Vorfeld über kieferorthopädische Behandlungen informieren

Wie der Gang zum Zahnarzt löst auch die erste kieferorthopädische Behandlung bei vielen schweißnasse Hände aus. Dabei interessiert nicht nur Kinder, was auf sie zukommt, denn mittlerweile entscheiden sich auch immer mehr Erwachsene für eine Zahnspange. „Um unseren Patienten bei der Behandlung die Aufregung zu nehmen, erklären wir ihnen jeden einzelnen Vorgang Schritt für Schritt“, sagt Dr. Achim G. Nesselrath, Ratinger Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und Bundesvorstand des Berufsverbandes der Deutschen Kieferorthopäden (BDK). Kieferorthopädische Behandlungen laufen dabei oft nach einem ähnlichen Schema ab.

Richtigen Zeitpunkt für die Behandlung wählen
Im Regelfall erhalten Kinder zwischen dem neunten und vierzehnten Lebensjahr eine Zahnspange. Behandlungsmöglichkeiten bestehen allerdings generell in jedem Alter. Bereits beim ersten Termin, bei dem der Arzt Zähne und Kiefer untersucht, klärt sich die Notwendigkeit einer Zahnkorrektur. Steht die Diagnose „kieferorthopädische Behandlung“ fest, erfährt der Patient mehr über Art und Dauer der Therapie. Oftmals lässt sich bereits zu diesem Zeitpunkt eine Einschätzung über die Kosten vornehmen.

Vorbereitende Maßnahmen: Röntgenbilder und Co.
Bevor die aktive Behandlung startet, benötigt der Kieferorthopäde Röntgenbilder des Kiefers. Anhand dieser beurteilt er den Zustand von Zähnen, Knochen und Kiefergelenk. „Zudem lässt sich so erkennen, ob bereits alle Zähne angelegt sind“, weiß Dr. Nesselrath. Anschließend entsteht mithilfe einer Abformung von Ober- und Unterkiefer ein Modell, an dem der Arzt unter anderem die Zahnbreiten zur Bestimmung der Platzverhältnisse misst. Fotos ergänzen die Unterlagensammlung, die im Anschluss zur Auswertung bereitliegt.

Mehrere Therapieformen möglich
Ob ungerade Zahnreihen, schiefe und verschachtelte Zähne, offener oder Überbiss: In den meisten Fällen gibt es mehrere Therapieformen, über dessen Vor- und Nachteile der Kieferorthopäde aufklärt. Im Anschluss stellt die Praxis einen Heil- und Kostenplan auf, nach dessen Genehmigung die aktive Behandlungsphase beginnt.

Mithilfe des Patienten nötig
In der aktiven Phase bewegen sich die Zähne in die gewünschte Position. Gerade bei festen Spangen mit unbeweglichen Brackets oder Metallbögen gestaltet sich die gründliche Reinigung aufgrund schwer erreichbarer Zahnzwischenräume kniffelig. Durch eine intensive Zahnpflege, mehrmals täglich, beugt der Patient Verfärbungen und Karies vor. Jedoch nicht nur beim Putzen stellt die aktive Mitarbeit eine unabdingbare Notwendigkeit dar – der Patient muss die Zahnspange wie vorgeschrieben tragen und Termine einhalten. Wie lange die Behandlung dauert, hängt jeweils vom Umfang der Therapie ab. Kleinere Fehlstellungen lassen sich bereits in einigen Monaten beheben, größere in ein bis zwei Jahren. Manchmal dauert das Verfahren auch länger.

Nachbehandlung: Ergebnisse festigen
Auf die aktive Behandlungsphase folgt die Nachbehandlung, die sogenannte Retentionsphase. Ziel: die Behandlungsergebnisse festigen. Dabei hängt die Dauer zum einen von der vorangegangenen Therapie und zum anderen von den individuellen Faktoren des einzelnen Patienten ab. In der Regel dauert sie zwischen einem und mehreren Jahren. „Jede kieferorthopädische Behandlung gestaltet sich als Prozess, an dessen Ende ein optimales Behandlungsergebnis steht“, resümiert Dr. Nesselrath.

17.06.2010: |