Jeder Versicherungsmakler oder Finanzdienstleister benötigt für seine Arbeit einen umfassenden Marktüberblick. Diese so genannte "Markttransparenz" ist nicht nur ein Qualitätsmerkmal für seine Dienstleistungsfähigkeit, sie ist auch ein grundlegendes Thema der Haftungsproblematik.
Wie viel Transparenz kann ein Kunde erwarten? Wie viel Transparenz muss man ihm vermitteln, um seiner Beratertätigkeit gerecht zu werden?
Wahrscheinlich dürften sich erst Gerichte mit diesem Thema auseinandersetzen, um diese Frage zu klären. Bis es aber soweit ist, sollte der Versicherungsmakler oder Finanzdienstleister technische Hilfe in Anspruch nehmen - nämlich über Vergleichsprogramme.
Der Markt für Vergleichsprogramme, Analysesoftware und Maklersoftware ist weit gefächert und qualitativ höchst unterschiedlich.
So stellen Online-Vergleichsprogramme für Versicherungstarife meist nur eine begrenzte Auswahl sowohl von Versicherungsgesellschaften als auch von Versicherungstarife dar, die sich entweder nach der Marktposition richten oder willkürlich nach der Zusage der Gesellschaften, in dem Versicherungsvergleich aufgeführt zu werden.
Am Ende der Analyse wird ein Preisranking ausgeworfen und der Kunde ist meist nachher nicht schlauer als vorher. Denn oftmals kann der Versicherungsnehmer bzw. Versicherungsinteressent nicht abschätzen, welchen Nutzen der gerankte Tarif für ihn überhaupt hat. Er muss also wiederum die Tarifwerke studieren, um den für ihn wichtigen Bereich zu selektieren.

Andere Anbieter wiederum gehen genau den umgekehrten Weg und analysieren den Versicherungsbedarf des Interessenten und werfen dann die dazu gehörende Prämie des Versicherers aus. Hier staunt der Kunde häufig, dass die Prämie doch sehr hoch ist, wenn er seinen konkreten Bedarf über eine Versicherung auch abgesichert haben will. Doch wenn der Versicherungsschutz bedarfsgerecht sein soll, dann muss er diesen Weg in jedem Fall gehen. Ein Vorteil hat diese Form der Vergleichsprogramme: Wenn der Versicherungskunde Positionen ausklammert, weil er Geld sparen will, dann weiß er im Schadensfall auch, dass er selbst dafür verantwortlich ist, dass er keinen Versicherungsschutz genießt.
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