Investment24: Sind Leerverkäufe Ursache oder Wirkung?

Politiker fordern eine stärkere Regulierung von Spekulationsgeschäften, statt die Ursachen der Krise zu bekämpfen

Bäch b. Zürich, 17. März 2010 – Nach der Ankündigung radikaler Sparmaßnahmen durch den griechischen Ministerpräsidenten Papandreou hat sich die Lage im Euro-Raum im Laufe der letzten Woche weiter entspannt. Auch die Aktienindizes konnten im Wochenverlauf deutlich zulegen und der DAX hat die Marke von 6.000 Punkten zurückerobert. „Der Markt ist schon wieder von Euphorie getrieben, fast so als hätte es die Problematik mit Griechenland gar nicht gegeben“, konstatiert Bernd M. Otto, CEO der Investment24 AG, und ergänzt: „Die US-Notenbank hat die Leitzinsen diese Woche unverändert bei nahe Null belassen, daher treibt die Liquidität den Markt weiter an“.

Trotzdem haben sich führende Politiker der EU, unter ihnen auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der französische Präsident Nicolas Sarkozy, als Reaktion auf die Griechenland-Krise dafür ausgesprochen, zukünftig Spekulationsgeschäfte gegen Staaten und große Unternehmen mit einer gemeinsamen Initiative stärker zu regulieren. Ziel sei eine Richtlinie, die ungedeckte Leerverkäufe von Aktien untersagt, den Handel mit Kreditausfallversicherungen (CDS) eingrenzt und außerbörsliche Finanzgeschäfte beschränkt.

Mit einem sogenannten CDS können sich Käufer einer Staats- oder Firmenanleihe gegen die Insolvenz des Gläubigers versichern. Immer häufiger wird der Handel mit diesen Kreditausfallversicherungen aber eingesetzt, um losgelöst von ihrem eigentlichen Zweck auf die Pleite eines Staates oder Unternehmens zu wetten. Dieses Vorgehen wird von vielen Marktteilnehmern auch für Griechenlands Probleme an den Finanzmärkten mitverantwortlich gemacht. Spekulanten sollen in den vergangenen Wochen gezielt darauf gewettet haben, dass der Mittelmeerstaat seine Kredite nicht bezahlen kann und erschweren dem Land damit eine Refinanzierung.

„Zweifelsohne können an der Börse Herdentriebe entstehen, welche die Kurse in die eine oder andere Richtung bewegen. Dabei kann es durchaus auch zu Übertreibungen kommen“, analysiert Bernd M. Otto die Situation an den Finanzmärkten. Doch Leerverkäufe können aus ökonomischer Sicht auch ein wirksames Korrektiv sein, um einer solchen Blasenbildung entgegen zu wirken und die Markteffizienz zu steigern. Fraglich ist daher, ob die Schuld für die Haushaltskrise in Griechenland tatsächlich bei den Spekulanten zu suchen ist oder die Probleme eher hausgemacht sind?

„Unbestritten wetten professionelle Investoren gegen Aktien oder Währungen, aber sie suchen sich dabei nur solche Spekulationen aus, die eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit haben“, erklärt Bernd M. Otto von Investment24 Research. „So gesehen wirken Spekulanten wie Katalysatoren, sie forcieren eine ohnehin zu erwartende Entwicklung. Möglicherweise tragen sie damit auch dazu bei, dass diese Entwicklung schneller und auch etwas heftiger ausfällt, aber sie sind nicht die Ursache“.

Die durch die drohende Staatspleite Griechenlands abermals laut gewordene Forderung, Hedgefonds stärker zu kontrollieren, bekämpft die eigentliche Wurzel des Übels somit nicht. Die tatsächliche Ursache für die Probleme ist meist bei den Staaten und Unternehmen selbst zu suchen. Auf tatsächliche Sanktionen gegen Griechenland, das jahrelang die Bilanzen geschönt hat und die Beitrittskriterien für den Euro ohne solche Tricks überhaupt nicht erfüllt hätte, wartet man bislang vergebens.

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