Das Internetprojekt www.kreisblattgeschichte.de nimmt immer mehr Gestalt an, neue Ideen werden geboren, ein Buch soll nächstes Jahr erscheinen mit Informativem und Humorvollem aus dem Alltag der Lokalzeitung "Burgdorfer Kreisblatt/Lehrter Stadtblatt", die 2011 vor 25 Jahren ihr Erscheinen eingestellt hat. Weit über 100 Jahre gab es in Burgdorf bei Hannover dieses Familienunternehmen, das prominente Persönlichkeiten hervorbrachte, die später beim Rundfunk oder bei namhaften Magazinen arbeiteten. Ein Redakteur allerdings ist eher unbekannt geblieben, obwohl er sich als "Geisterschreiber" einen Ruf erwarb, den er nicht wieder los werden sollte.

Die Kleinstadt hielt sich an einem Montag den Bauch vor Lachen, weil ein "Kreisblatt"-Redakteur schwärmerisch über ein Feuerwerk berichtete, das den Himmel über dem Frühlingsfest mit roten, blauen und gelben Farben verzaubert hatte. Kinderaugen leuchteten noch heller. Die Menge jauchzte vor Entzücken. Das Foto zu diesem Artikel gab das wundervolle Geschehen am Nachthimmel nur unzulänglich wieder. Das wusste jeder, der dabei gewesen war.

Dachte der "Kreisblatt"-Redakteur nach seiner Rückkehr aus einem Kurzurlaub. Den Bericht hatte er bereits vor Beginn des Frühlingsfestes geschrieben, das Foto stammte aus dem Vorjahr. "Das merkt doch niemand", war er vor seiner Abreise nach Süddeutschland sicher. Dort schien auch an diesem Wochenende die Sonne.

Nicht aber in Burgdorf. Dort schüttete es tagelang wie aus Eimern, die Budenstadt war mit Pfützen übersät, kaum jemand traute sich auf das Festgelände. Das Feuerwerk fiel aus. Fiel ins Wasser - und der "Kreisblatt"-Redakteur auf als jemand, der sogar wegen Niestattgefundenem aus dem redaktionellen Häuschen gewesen war, bis er erfuhr, dass in einer Kleinstadt nicht viel verborgen bleibt - schon gar nicht ein frei erfundenes Feuerwerk...