Warum gerade teure HiFi-Kopfhörer oft am iPod „verhungern“

MP3-Player und High End-Kopfhörer für zu Hause gehen oft nicht zusammen, weil die Leistung von iPod & Co. nicht ausreicht. Doch es gibt Abhilfe.

Heilbronn, im Februar 2010: Es ist wie verhext: Wer seinen iPod oder einen anderen MP3-Player durch einen besonders aufwändigen HiFi-Kopfhörer aufwerten will, erreicht nicht selten das genaue Gegenteil: Die Wiedergabe klingt schlapp, leise und kraftlos. Umgekehrt bieten auch hochwertige MP3-Hörer an der teuren Stereo-Anlage nicht jene Finesse und Detailauflösung wie die typischen Heim-Hörer. Das ist kein Zufall, sondern steht sogar in einem festen Zusammenhang. Wer Fehlgriffe vermeiden will, kommt nicht um eine klitzekleine Physikstunde herum.

Das Zauberwort zum reibungslosen Zusammenspiel zwischen Kopfhörer und Wiedergabegerät heißt Impedanz. Der damit bezeichnete elektrische Widerstand gibt Eingeweihten nicht nur den entscheidenden Hinweis, wie empfindlich ein Kopfhörer auf das Eingangssignal reagiert. Die in Ohm gemessene Impedanz lässt sogar Rückschlüsse zu, wie feinzeichnend und natürlich ein Hörer klingt. Hohe Werte stehen für niedrige Empfindlichkeit. Mit sinkendem Impedanzwert steigt dagegen die Effizienz, mit der das elektrische Signal in Klänge umgewandelt wird. Typische Vertreter der Niederimpedanz-Liga sind die 32-Ohm-Hörer – im Volksmund auch MP3-Hörer – während die hochohmigen Kopfhörer normalerweise bei 600 Ohm liegen.

Die Zeitschrift HiFi & Records machte dazu einen interessanten Versuch. Mit drei vom Grundsatz her identischen Kopfhörern des Heilbronner Audiospezialisten beyerdynamic und dem State-of-the-art-Kopfhörerverstärker A 1 aus gleichem Hause verglichen die Tester die klanglichen Auswirkungen von 32 Ohm, 250 Ohm und 600 Ohm. Die Wahl der Versuchsobjekte fiel auf den DT 880, weil beyerdynamic seine komplett in Handarbeit gefertigte Premiumline bestehend aus den Kopfhörer-Klassikern DT 770, DT 880 und DT 990 als einziger Hersteller in drei Empfindlichkeitsklassen anbietet.
Dabei zeigte sich eine frappierende, sprich deutlich hörbare Übereinstimmung von Theorie und Praxis. Der 32-Ohm-Hörer klang im direkten Vergleich zur 600-Ohm-Variante zweifelsfrei lauter und fast genau so transparent, nur ein wenig harscher. Der 600er benötigte dagegen den eingesetzten kraftvollen High-End-Kopfhörerverstärker wie beispielsweise den beyerdynamic A 1 und belohnte dies mit ungeahnter Detailtreue.
Den besten Kompromiss zwischen anspringender Dynamik und perfekt ausgewogener, natürlicher Wiedergabe bot der DT 880 mit 250 Ohm, der sich am besten als Allrounder für unterwegs und an der hochwertigen HiFi-Anlage eignet. Der Grund für die deutlich hörbaren Unterschiede liegt in der Größe und dem damit zusammenhängenden Gewicht der winzigen, mit den hauchdünnen Folienmembranen verbundenen Antriebsspulen aus gewundenem Kupferdraht. Das elektromagnetische Feld, das entsteht, wenn der Signalstrom durch sie hindurchfließt, regt zusammen mit einem fest angebrachten Permanentmagneten die federleichten Membranen zum Schwingen an.

Hier bietet sich der Vergleich zwischen Auto und Motorrad an: Kleinere Motoren erlauben mit ihren geringeren bewegten Massen höhere Drehzahlen und feineres Ansprechverhalten während große Motoren mehr Leistung produzieren. Die Kleinen und Leichten, das sind die 600-Ohm-Spulen, die trägen, aber Starken, das sind die 32-Ohm-Spulen. Sie haben einen größeren Durchmesser und/oder mehr Wicklungen, was die Stärke, des zum Antrieb der Membran benötigten Magnetfelds erhöht, aber wegen der Massenträgheit gleichzeitig die Reaktion auf kleinste Veränderungen im Musiksignal erschwert.

Aus dem Test der HiFi & Records (2/2007) lässt sich die klare Empfehlung ableiten, dass ausgesprochene HiFi-Fans, die fast ausschließlich zu Hause hören, am besten mit einem 600-Ohm-Hörer bedient sind. Wer einen Kopfhörer für seinen iPod sucht, der sollte sich einen lauten Vertreter der 32-Ohm-Fraktion angeln. Und wer mal daheim, mal unterwegs seinen Hörer benutzen will, für den bietet sich ein 250-Ohm-Modell an.

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