1001 Gramm Zahn-Altgold machen segensreiche Reittherapien möglich
Pressetext verfasst von Andreas Quinkert am Mo, 2010-01-04 20:53.Das Zentrum für Zahnheilkunde Moers hat dem auf "therapeutisches Reiten" spezialisierten Amistad-Zentrum im niederrheinischen Straelen 2.500 Euro gespendet. Das Geld stammt aus einer Altgold-Sammelaktion und wird jetzt zur Behandlung von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen eingesetzt.
MOERS/NRW - Bianca Osterer (23) aus Kamp-Lintfort leidet unter einem komplexen Schmerzsyndrom und kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen. Freudig kann die junge Frau berichten, dass sich sowohl ihre Gleichgewichtsstörungen als auch die Rückenschmerzen stark gemindert haben - und dies bereits nach kurzer Therapiezeit bei Amistad!
Hinter diesem spanischen Wort (deutsch: Freundschaft) verbirgt sich eine segensreiche Einrichtung für therapeutisches Reiten in Straelen (zuvor Kamp-Lintfort) mit einem Einzugsgebiet weit über die Kreise Wesel und Kleve hinaus. Dass der Moerser Zahnarzt Dr. Ulrich Riekeberg jetzt im Amistad-Zentrum an der Broeckhuysener Straße zu Gast war, hatte einen ausgesprochen erfreulichen Grund: Er übermittelte eine stattlichen Betrag in Höhe von 2.500 Euro.
1001 Gramm Altgold
Das Geld stammt aus dem Verkauf von Zahn-Altgold, das die Patienten der Moerser Gemeinschaftspraxis für gute Zwecke gespendet hatten. 1001 Gramm Altgold hatten Dr. Riekeberg und seine drei Kollegen angesammelt, die in Zeiten steigender Goldpreise nicht weniger als 5.000 Euro erbrachten. 2.500 Euro kamen bereits der Stadtbibliothek Moers (für Jugendbücher) zugute.
Biancas Eltern hätten sich die aufwändige Einzeltherapie bei Amistad ebenso wenig leisten können wie die sechs Mädchen und Jungen der Franziskusschule Geldern, die einmal wöchentlich eine Gruppentherapie im Reitzentrum erfahren - gäbe es die Moerser Spende nicht. Konrektor Karl-Heinz Kämmerling, auch Vorstandsmitglied im Förderverein der Schule für Kinder mit unterschiedlichsten Behinderungen, zeigte sich mehr als dankbar. Um seine Schüler ranken sich viele traurige Geschichten, wie er berichtete. Es gebe Defizite nicht nur im sozialen, vor allem auch im emotionalen Bereich. Als er gesehen habe, wie die Kinder sich an die Therapiepferde geschmiegt hätten, sei er selbst zu Tränen gerührt gewesen.
Spenden und Patenschaften
Krankenkassen kommen für Fördermaßnahmen, wie Bianca und die Kinder der Franziskusschule sie erfahren, nicht auf. So erklärt Diplom-Reitpädagogin Ute Slojewski, Leiterin vom Amistad. Sie und ihr Team (zwei Pferdepfleger, drei Therapiehelferinnen und fünf für das therapeutische Reiten speziell qualifizierte Fachkräfte) sind auf Spenden nachhaltig angewiesen. Dafür wirbt allerorten der rührige Förderverein mit Anke Sczesny (Rheinberg) und Andrea Hendrix (Kamp-Lintfort) an der Spitze. Aktuell sollen Patenschaften ins Leben gerufen werden, bei denen nicht nur Spender und Betroffene, sondern nach Möglichkeit ganze Familien Kontakte knüpfen. Weitere Infos im Internet unter www.amistad-reittherapie.de und www.zz-m.de