In völlig abgedunkelten Räumen führen blinde und sehbehinderte Menschen die Besucher in kleinen Gruppen durch die Ausstellung DIALOG IM DUNKELN mitten in der Hamburger Speicherstadt. Die Ausstellung ist szenisch als Park, Stadt, Bootsfahrt und als Bar gestaltet, wo sich Vertrautes verkehrt. Eine Welt, in der Düfte und Geräusche, Worte und Berührungen anstelle der optischen Reize treten.

Die Besucher erleben, wie sie in einer für sie absolut ungewohnten Welt, sich einer wildfremden, blinden Menschen anvertrauen müssen, die sie mit absoluter Sicherheit durch das Dunkel führt. Dabei werden die Blinden zu Sehenden und die Sehenden zu Blinden.
An die Stelle von visuellen Eindrücken treten innere Bilder und es wird ein Zugang zu nichtvisuellen Qualitäten geöffnet. Alltägliche Situationen, wie ein Spaziergang durch einen Park oder der Besuch eines Cafes entwickeln sich in absolut lichtlosen Räumen zu einem einzigartigen Abenteuer. Sehr spektakulär läßt der Klangraum die Personen innerhalb kürzester Zeit weite Reisen machen und vertraute Geräusche geben Ruhe, Geborgenheit und Entspannung auf einer ganz besonderen Art.

Die Dunkelheit soll nicht die Lebenssituation von blinden Menschen repräsentieren, sondern eine Metapher für die Unterschiedlichkeit von Menschen sein. Zudem wird eine Brücke zwischen Menschen die unterschiedliche Lebenseinstellung besitzen, geschlagen und eine Plattform der Begegnung geschaffen, die zu mehr Respekt, Toleranz im Umgang mit Minderheiten führt. Eine Ausstellung zur Entdeckung des Unsichtbaren, in der es garantiert nichts zu sehen gibt, jedoch der 7. Sinn geschärft wird.

DIALOG IM DUNKELN hat sich von einer Ausstellung zur Institution gewandelt, die Seminare und Trainings in verschiedenen Sprachen anbieten. Hierbei bietet sie beiläufig blinden Menschen einen interessanten Arbeitsplatz und fördert die Integration Behinderter innerhalb der Gesellschaft.

www.dialog-im-dunkeln.de

***** Empfehlenswert für Familien mit Kinder ab 6 Jahren

(Sandra Jäger für GNS Network Hamburg)