LimesInvestor: Lindian Resources (LIN) - Interview mit Greg Smith auf der Rohstoffmesse

Auf der Münchener Rohstoffmesse waren wir mit Greg Smith, Geologe und Direktor des australischen Explorers Lindian-Resources (LIN:AU) verabredet:

LI: Greg, Sie kommen gerade direkt aus Guinea,gibt es gute Nachrichten?
GS: Ich bin zufrieden, nur durch die Reise ein wenig müde.
LI: Wie erholen Sie sich wieder?
GS: Am liebsten dadurch, dass ich in Australien mein Boot nehme, auf das Meer hinausfahre und hin und wieder eine Makrele angle. Aber dazu war in letzter Zeit zu wenig Gelegenheit.

LI: Zunächst zu Bafwasende: Was tut sich dort?
GS: In Bafwasende haben wir ein JV mit BRC Diamonds geschlossen. BRC trägt die Explorationskosten und wir bleiben dafür mit 35 % beteiligt. Allerdings sind die Aktivitäten von BRC gegenwärtig als gering einzuordnen. Das hängt auch mit dem zur Zeit darnieder liegenden Diamantenmarkt zusammen. BRC selbst hat wenig Cash im Moment für solche Explorationsarbeiten. Und BRC wiederum hat ein JV über Explorationsarbeiten mit Rio Tinto. Wir sind für diese Property nicht sehr hoffnungsvoll. Tshikapa haben wir bereits zurückgegeben. Unsere geologischen und politischen Erwartungen im Congo haben sich nicht erfüllt und haben uns leider sehr viel Zeit gekostet.

LI: Lindian hatte ein Modell gefunden, alle Shareholder in interessanter Weise partizipieren zu lassen.
GS: Ja, gerade wegen der unruhigen und etwas schwierigen Zeit. Wir haben alle treuen Shareholder, die Aktien von LIN gehalten und vor allem behalten haben, mit Optionen zu einem Ausübungspreis zu 15 auct bedacht, als Ausgleich und als Dankeschön für die erwiesene Geduld. Auch haben wir das Managment und die Kostenstrukturen neu geordnet.
LI: Eine sehr schöne Geste. Dadurch zeigt sich, dass es so gut wie keinen Verkaufsdruck gibt. LIN bleibt ein sehr marktenger Wert, der schon bei geringen Volatilitäten enormes Potential sowohl nach oben als auch nach unten bietet.

LI: Jetzt zu Dinguairaye. Wie sieht es mit der dortigen Infrastruktur aus, wie ist die Einstellung zu Explorationen?

GS: Guinea hat eine lange Minenkultur und das Verständnis dort ist für Explorationsbetriebe als gut zu bezeichnen. Guinea ist gut durchorganisiert, für unsere Bohrungen jetzt brauchten wir eine größere Menge von Dieselöl, um die Riggs zu betreiben. Aber ein Gespräch mit der dortigen Tankstelle und wir hatten die Menge, die wir brauchten innerhalb von 2 Tagen.
LI: Ungewöhnlich für Afrika!

LI: Wie umfangreich waren die Bohrungen und was hoffen Sie zu finden?
GS: Wir haben 9 Bohrlöcher eingerichtet und Proben daraus entnommen. Wir haben diese ersten Bohrungen jetzt bis zu eine Tiefe von 91 m vorgenommen, dort beginnt eine massive Felsenformation, durchschnittlich etwa ab einer Tiefe von 60-90m auf dem leicht abschüssigen Gelände. Die Proben haben wir in einzelne Bags gefüllt, versehen mit den jeweiligen Orts- und Tiefenangaben. Einzelne Proben haben wir sofort nach der herkömmlichen Methode mit Sieb ausgewaschen und in Augenschein genommen. Für die in Augenschein genommenen Ergebnisse sind wir sehr zuversichtlich, allerdings, ein geologisches Restrisiko besteht immer.

LI: Was ist alles notwendig, um das geologische Risiko zu minimieren?
GS: Dazu muss man Vorbereitungen treffen, die man alle mit ja beantworten sollte.

1. Die regionalen Geo-Settings muss man genau kennen
2. Das Entstehungsalter muss man sehr gut untersuchen. In den unterschiedlichen Entstehungszeiten sind unterschiedliche Elemente entstanden.
3. Intrusive Fels-Typen muss man kennen
4. Soil - geochemische Zusammensetzung (des Bodens) muss man kennen.
5. Drilling und Untersuchungen.

Alle Punkte von 1-4 haben wir positiv abgearbeitet, die uns zu dem Schluss brachten, jetzt eine Ergebnisherbeiführung durch Drillergebnisse zu beginnen. Auf diese Ergebnisse warten wir nun sehr gespannt.

LI: In welchem Zeitraum kann mit Ergebnissen gerechnet werden?
GS: Wir setzen alles daran, die Vorergebnisse noch vor Weihnachten zu bekommen und zu veröffentlichen. Die erweiterten Feinergebnisse werden dann im Januar zur Verfügung stehen.
LI: Welche Elemente glauben Sie dort zu finden?
GS: Die geologischen Anomalien weisen auf Platin, Palladium, Blei, Nickel, Osmium, Rhodium hin, allerdings in welchen Konzentrationen können wir erst nach den bestätigten Drill-Untersuchungen sagen. Manche Elemente sind auch als Begleitelemente anzusehen, die in Verbindung eben mit Nickel oder einem anderen Metall gemeinsam vorhanden sind.

LI: Sie haben sich bereits im September weitere Properties in der Nähe sichern und registrieren lassen, sind diese Gebiete ähnlich gehaltvoll?
GS: Die geologischen Strukturen und die bereits abgeschlossenen Luftuntersuchungen haben uns dazu veranlasst, diese Gebiete für unsere Shareholder zu sichern. Wenn erst einmal Ergebnisse vorliegen sollten, könnte das Interesse für diese Region noch größer werden? Aber wie gesagt, ein geologisches Risiko bleibt bis zur Bestätigung der Ergebnisse bestehen.

LI: Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Ihnen und Ihrem Team alles Gute! Wir werden LIN weiterhin aufmerksam beobachten.
GS: Ein Gruss an alle Shareholder und uns allen wünsche ich viel Erfolg.

08.11.2009: |