Tag der Ersten Hilfe: Helfen ist kein Geheimnis!

Der Tag der Ersten Hilfe am 12. September erinnert: Erste Hilfe ist überlebenswichtig. Und das Erlernen kann Spaß machen. Das handlungsorientierte Konzept der Johanniter verringert Schwellenängste und erleichtert das Helfen.

Hannover. Die ersten Minuten am Unfallort entscheiden im Ernstfall über Leben und Tod. Umso wichtiger ist es, dass Ersthelfer dem Verletzten oder Erkrankten ohne zu zögern qualifiziert helfen.
Die Eintreffzeit des Rettungsdienstes nach einem Notruf darf in der Regel nicht länger als 15 Minuten dauern. Gerade auf dem Land ist es für die Retter deutlich schwieriger, schnell am Einsatzort zu sein und die Ersthelfer am Unfallort haben eine überlebenswichtige Aufgabe. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bedeutet jedoch jede Minute ohne Sauerstoffversorgung zehn Prozent weniger Überlebenschance. Die Johanniter-Kurse zeigen, dass das Helfen einfach ist.

Ist der Patient bei Bewusstsein? Hat er sichtbare Verletzungen, etwa eine klaffende Wunde oder Verbrennungen erlitten? Die Beantwortung solcher einfachen Fragen sind nach dem neuen Konzept der Johanniter die ersten Schritte im Umgang mit Unfällen. Auf medizinische Fachbegriffe und das Erklären komplizierter körperlicher Vorgänge wird verzichtet, stattdessen bildet ausschließlich die eigene Wahrnehmung der Hilfeleistenden die Ausgangsbasis. Das Erkennen und Erlernen einzelner „Leitsymptome“ wird durch sieben Lerninseln verankert. Die Teilnehmer begeben sich unter der Leitung eines Ausbilders als „Käpt’n“ auf eine „Reise zu den Erste Hilfe Inseln“. Das Lernen erfolgt fast spielerisch mit vielen praktischen Übungen. Einprägsame Bilder, Symbole, Musik und das „Selber ausprobieren“ fördern dabei die Merkfähigkeit. So wird die Motivation zur Hilfeleistung erhöht und das Reagieren in einer Notsituation leichter.

„Seit Einführung unseres neuen Ausbildungskonzeptes bekommen wir überaus positive Rückmeldungen“, bestätigt Diplom-Gesundheitslehrer Kersten Enke, Bereichsleiter Bildungswesen bei den Johannitern. „Die Freude am Helfen wird gefördert und der Impuls des Wegschauens verringert. Ersthelfer sind keine Laienmediziner. Einfache Maßnahmen reichen aus, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Helfen ist kein Geheimnis!“

Bei den Johannitern unterrichten deutschlandweit über 2 500 Ausbilder an 250 Orten Erste Hilfe.
Jährlich erlernen 340 000 Menschen die lebensrettenden Handgriffe bei der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Ein Erste-Hilfe-Kurs sollte alle zwei bis drei Jahre aufgefrischt werden.

Die Johanniter bieten zum Testen aktueller Erste-Hilfe-Kenntnisse ein kostenloses Onlinespiel „Komm’
an Bord, Matrose!“ unter www.juh-ausbildung.de an.