GÖPPINGEN/ GYÖR Wie der Online-Eisenbahnpressedienst Ferpress exklusiv von Märklin-Werksangehörigen erfuhr, haben bereits in der vergangenen Woche mehrere an der insolventen Firma interessierte Gruppen das Märklinwerk im ungarischen Györ besucht.

Bekannt wurde auch, daß die fünf aussichtsreichen potentiellen Investoren in dieser und in der nächsten Woche die Märklin-Produktion in Göppingen besuchen. Bereits am heutigen Dienstag wird im Stammwerk in der Stuttgarter Straße mit Rundgängen gerechnet. Zum Wochenbeginn waren zahlreiche Mitarbeiter damit beschäftigt, das Firmengebäude "auf Vordermann" zu bringen. In den nächsten Tagen rechnet man mit gesteigertem Medieninteresse: "Ich seh schon die Übertragungswagen vom Fernsehen und Reporter, die mit ihrer Kamera ums Gebäude schleichen", so ein Mitarbeiter.

Die Einladungen dazu kamen von der Finanzberatungsfirma "Close Brothers", die vom Gläubigerausschuß vor kurzem mit der Suche nach geeigneten Interessenten beauftragt worden war. Nach Insider-Informationen an Ferpress gab es zuvor keinen einzigen Interessenten, der die Kriterien des Insolvenzverwalters Michael Pluta erfüllen konnte oder wollte.

Die Firma selbst nannte bisher keine Namen unter Berufung auf Verschwiegenheitsklauseln. In Betriebsratskreisen hofft man derweil, daß "unter den Interessenten auch solche sind, die nicht wieder nur ihr Kapital verlagern wollen, sondern auch solche, die etwas vom Fach verstehen." Nur dann habe Märklin eine echte Chance.