Sekunde Null – das Urknall-Experiment. Eine Rezension von Hans Wagner

Schwer wie Blei lag der Winternebel über dem Genfer See und hüllte die Stadt in ein feuchtkaltes Tuch. Nur wenige Gehminuten von der parallel zum Quai Gustave Ador verlaufenden Seepromenade entfernt wohnte Sven Herzog...“

Das ist der Mann, der im Thriller von Rolf Froböse die meiste Zeit den Durchblick hat und die Fäden leidlich in der Hand behält. Jedenfalls ist sein Schicksal für den Zeitrahmen der Handlung auch das Schicksal der Welt. Denn Sven Herzog ist dabei, als das Ungeheuerliche entdeckt wird: „Sven spürte, wie sein Adrenalinspiegel in die Höhe schoss. Lediglich der Kaffee in seiner Tasse hatte sich wieder beruhigt. Er nahm einen kräftigen Schluck.“

Wenige Augenblicke vorher hatte einer der Beteiligten im kleinen Kreis der verantwortlichen Wissenschaftler am Conseil Européen de la Recherche Nucléaire, kurz CERN, mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Er erklärte den Versammelten, dass der Projektleiter und sein ruchloser Helfer „ein Schwarzes Loch erzeugt“ haben.

Der wissenschaftliche Hintergrund ist real
In Fachkreisen wurde die Diskussion darüber, ob dies in der Genfer Anlage des CERN geschehen könnte, schon geführt. Wirklich in Abrede gestellt wurde es nicht. Schließlich sollen in der „Urknallmaschine“ LHC, dem Teilchenbeschleuniger, auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Partikel aufeinanderprallen und so eine Situation wie kurz nach dem Urknall erzeugen.

Gesucht wird in den Experimenten das „Gottesteilchen“, das dafür verantwortlich sein soll, dass Materie eine Masse besitzt. Wer es findet, dem dürfte der Nobelpreis sicher sein. Doch dann passiert das Unfassbare: die verantwortlichen Forscher haben ein Schwarzes Loch erzeugt. „Ein bisher noch nie da gewesener Wettlauf gegen die Zeit beginnt...“, schreibt Rolf Froböse in seinem Thriller. Und diesen Wettlauf schildert er.

Froböse ist selbst Wissenschaftler und der Hintergrund seines Plots ist real. Er ist so ungeheuerlich, dass man beim Lesen nicht nur von der Spannung schier aufgefressen wird, sondern auch ins Grübeln kommt.

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