Selbsternannter R&B-Hippie

Review über Raheem DeVaughns “The Art Of Noise”

So wie DeVaughn sich als Sänger immer wieder neu erfindet, dabei aber dennoch seiner selbst treu bleibt, so bietet sein Mixtape eine Vielfalt an Songs. In „Cocaine Dreams“ beschäftigt sich der selbsternannte R&B-Hippie mit den politischen und gesellschaftlichen Missständen unserer Zeit. Es geht um Menschen, die darunter leiden, nur noch zu leben, um zu arbeiten ohne dabei auf ein sicheres Alter hoffen zu können. Ein weiteres Thema sind die ihm nach unverständlichen Kriegen, die unter der Bush-Regierung ausgefochten wurden. Durch den Einsatz einer verzerrten E-Gitarre schwelgt man automatisch in einem rebellischen Spät-Sechziger-Sound der an Ikonen wie Jimi Hendrix erinnert.

Doch wer DeVaughn nachsagen will, seine Musik wäre nicht im Zeichen der Zeit, sollte erst mal „Club Hop“ hören. Ein Track, auf dem sich T-Pain gibt mit dem derzeit äußerst beliebten Auto-Tune-Effekt die Ehre. Es ist ein purer Club-Song für alle, die auf gradlinige Musik aus der Dose stehen und noch nicht dem Verfolgungswahn durch den ewig präsenten T-Pain verfallen sind.

DeVaughn wäre nicht er selbst, wenn er nicht mindestens einen Song der Frauenwelt gewidmet hätte. „Lay Awhile“ ist ein sanfter Song, der dazu animiert sich, den besonderen Momenten mit seinem Lover sorglos hinzugeben. Ein perfekter Track, um sich einfach mal fallen zu lassen und den Augenblick zu genießen ohne über das Morgen nachzudenken.

DeVaughn versteht beide Welten. Zum einen die Jugend, die sich an dem letzten Trend orientiert, zum anderen die „Oldschool Generation“, die sich nach klassischen Soul-Sounds a lá Marvin Gaye sehnt. Durch sein Können, verschiedene musikalische Einflüsse zu vereinen, hinterlässt DeVaughn den Eindruck von Gewandtheit und vollkommener Loslösung von Konventionen. Seine authentische Art, akute Thematiken aufzugreifen und so zu verpacken, dass man von seiner Hingabe für Bewusstsein zu schaffen gefesselt wird, verdient höchsten Respekt. Auch das Gesamtprojekt lässt Hochachtung aufkommen, denn DeVaughn hat in dieses Mixtape wohl genau so viel Herzblut reingepackt, wie er es in ein Album gesteckt hätte. Ein Beweis dafür, dass Musik nicht immer nur von Zahlen oder Auszeichnungen abhängt, sondern auch von Leidenschaft.

Die komplette Besprechung zu Raheem DeVaughns “The Art Of Noise” kann man jetzt online bei www.soulsite.de nachlesen.

01.08.2009: |

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