Review über Tamika Nicoles „The Art Of Letting Go“

Die Kraft und die Freude. Moderner R&B in zeitloser Manier – Tamika Nicole gelingt mit ihrem Zweitling der Brückenschlag zwischen den maßgeblichen Soul-Sounds der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Zu dick aufgetragen? Mag sein, dass Zweifel angebracht erscheinen, dennoch bleibt als Konsequenz nur zustimmendes Kopfnicken im Takt der angebotenen Beatz.

„The Art Of Letting Go“ verbindet kurzgeschorene, knochentrockene R&B-Streusel mit fleischig-vollmundigem Blues – nimmt dazu die Eleganz des Jazz, die Bratzigkeit des Rock und weiß um die unabdingbare Bedeutung eines radiokompatiblen Dance-Grooves. Dazu kommt eine Stimme, die in umfassend tönender Weise an die Wucht-Statements einer Chaka Khan erinnert, aber auch in genauso einnehmender Schärfe auf kleiner Flamme die Kunst der Verführung zelebriert. Jamie Hawkins und Jimi Fisher haben in den vergangenen 5 Jahren an den 10 Songs von „The Art…“ produziert und arrangiert – Hawkins, seines Zeichens Sohnemann der großen Gospel-Lady Tramaine Hawkins und daher auch irgendwie mit Edwin Hawkins verbandelt, gilt seit einigen Jahren als unentdeckter Meister des „guten“ R&B und seine hier zu hörenden Beiträge bestätigen seinen untadeligen Ruf.

Kollege Fisher gebührt aber das Rampenlicht für die knackfrische Midtempo-Powerade von „Chocolate Caramel Brown“ und den optimistischen Stepper-Groover „Get It Right“. Aber egal ab schnöder Gitarren-Rock oder atmosphärisch-schlurfender Blues mit Jazz-Einlagen – der Star der Show ist die Tamika, die ganz im Stil einer der ganz großen Soul-Ladies die Stimmungen wechselweise anheizt oder sich einfach nur anpassend treiben lässt, dabei nie die Bodenhaftung verliert, aber auch immer wieder den Himmel zu berühren scheint. Umfassende Soul-Parade mit der Garantie für langanhaltende Frische.

Die komplette Besprechung zu Tamika Nicoles „The Art Of Letting Go“ kann man jetzt online bei www.soulsite.de nachlesen.