Schaufensterfiguren – ein Anachronismus?

Die Frage, ob Schaufensterfiguren einen Anachronismus darstellen oder nicht, stellt sich natürlich angesichts dessen, dass es sehr einfache Produkte sind und man meinen könnte, man könnte aktuelle Mode mittlerweile besser präsentieren. Und selbstverständlich gibt es, gerade im Internet, mittlerweile Computerprogramme, sozusagen virtuelle Schaufensterpuppen, an denen man die gewünschte Kleidung „probieren“ kann.

Diese virtuellen Figuren haben nur ein entscheidendes Problem, nämlich dass sie virtuell sind. Der Effekt von Schaufensterfiguren ist nämlich der, dass sie das Vorstellungsvermögen von Konsumenten anregen. Sie geben die Möglichkeit, die Kleidungsstücke so zu sehen, wie sie angezogen wirklich aussehen und damit kann sie sich jeder an sich selbst vorstellen. Damit werden Kaufsignale ausgelöst, die die Schaufensterfiguren zu so wertvollen Verkaufshilfen machen.

Das ist auch der Grund, warum die eingangs gestellte Frage klar mit nein zu beantworten ist. Es ist noch kein geeigneter Ersatz in Sicht und so werden Schaufensterfiguren wohl noch lange zum Straßenbild in Einkaufsstraßen gehören und uns zum Kauf „verführen“.


Über Johannes Kammel