Italien in der Kunstbehandlung
Pressetext verfasst von ENORMA am Fr, 2009-05-22 19:33.Am 28. Mai 2009 eröffnet die Kunstbehandlung München ihren zweiteiligen Ausstellungszyklus „Notti Italiane“ mit Werken, die einen vielschichtigen Blick auf „Bella Italia“ bieten.
Das viel bemühte Attribut von München als der nördlichsten Stadt Italiens ist Anlass, mit dieser Ausstellungsreihe eine künstlerische Hommage an „Bella Italia“ zu präsentieren. Vor allem die Nähe der bayerischen Landeshauptstadt zu Italien ist immer wieder ein Grund, den Blick über den Brenner schweifen zu lassen. Der Austausch mit Italien, das Interesse an den „Res italiani“ und die Anziehungskraft italienischer Lebensart ist in dieser Stadt mit Sicherheit ausgeprägter als anderswo in Deutschland.
So liegt es auf der Hand, sich dem Land der diffusen Sehnsüchte mit zwei sommerlichen Ausstellungen zu nähern. Neben aktueller bildnerischer Kunst - Malerei, Graphik, Objekte, Fotografie - aus Italien darf natürlich auch der deutsche Blick auf italienische Kunst und Kultur nicht fehlen. Die Ausstellung realisiert dies in einer abwechslungsreichen Bandbreite von selbstironischer Betrachtung, mit einer Prise Erotik, über die Beschwörung großartiger italienischer Künstler-Persönlichkeiten bis hin zu schwelgerischer Wiedergabe italienischer Kulturdenkmale.
Im Rahmen der beiden Ausstellungen findet ein umfassendes Veranstaltungsprogramm statt. Alle Termine unter www.news.kunstbehandlung.com
Öffnungszeiten der Kunstbehandlung:
Mo, Di, Do, Fr: 12-14 und 16-20 Uhr
samstags 11-20 Uhr
sowie nach Aushang und Vereinbarung
Notti Italiane No. 1
28.05. - 29.06.2009
Mit Arbeiten von Beppe Mora, Pier Maria Leandro Romani und Massimo Fiorito
Beppe Mora – ERO? - Aktzeichnungen: Maler, Art Director und Poet aus Treviso/Italien – zeichnet, malt und schreibt seit 1986. Unzählige Einzel- und Gruppenausstellungen (z.B. 48. Kunstbiennale in Venedig) in seiner Heimat, in Europa oder New York begründen seinen Erfolg und etablieren ihn als bildenden Künstler und Autor. Er schrieb und zeichnete für bekannte Magazine wie „Cuore“ und „Comix“, gründete und leitete die satirische Zeitschrift „Malox“. Aktuell bringt er sein Können in das Satire-Magazin „Emme“ ein, einem Supplement der „Unità“. Im Rahmen von Satire und gezeichnetem Humorismus hat Beppe Mora über 16 italienische und internationale Preise gewonnen, dazu 2006 den „Prix Rabelais“ für Poesie. Seine Werke schmücken private und öffentliche Sammlungen in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Norwegen – aber auch in Japan und der USA.
Pier Maria Leandro Romani - „Männer, die zuviel leiden“: Geboren 1959, war Korrespondent und Autor der Zeitschriften Cuore, Le iene, GQ. Seine Beiträge laufen u.a. auf den TV-Kanälen Telepiù, Rete quattro, Rai due oder La Sette. Seine Passion sind jedoch Comics – geschrieben oder gemalt. Als Maler wurde er durch Ausstellungen in Rom und auf der Biennale von Pescara 1995 bekannt. Seine farbenfrohen „Männer, die zuviel leiden“ kommentiert der Künstler so „... Männer kriegen keine Kinder und haben außerdem Probleme mit ihrer Leuchtpistole zwischen den Beinen, die im Hinterhalt lauert, um sie dann meistens doch zu enttäuschen. Deswegen zetteln sie Kriege an, spielen Fußball oder raufen ... Männer sind auf den neuen Typus Frau ... nicht vorbereitet und auch nicht in der Lage von ihnen zu lernen, egal ob alt oder jung. Ich sehe schwarz für die Männer der Zukunft. Nicht für alle ... aber gerade für solche Männer, die als Opfer ihrer selbst in einer Sackgasse stecken ...“
Massimo Fiorito - „Free Italy - Fratelli d‘Italia“: Geboren 1962 in Verona, arbeitet als Fotograf in ganz unterschiedlichen Genres wie Mode, Kunst, Architektur. Seine erste Ausstellung fand 1986 in Paris statt; es folgten Ausstellungen in Verona und München, was seit 1995 seine Wahlheimat ist. Sein Beitrag „Free Italy“ entstand aus der Verzweiflung über das verzerrte Bild, das Italien derzeit im Ausland bietet. So wird in seinen Augen Italien auf Begriffe wie Mafia, Mode und Mandolino reduziert und dabei übersehen, dass Italien allein im 20. Jh. eine Vielzahl bedeutender Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Fratelli d‘ Italia lautet auch der Titel der italienischen Nationalhymne und diesen „Geschwistern“ der „Italianità“ widmet er diesen Zyklus und beschwört gleichzeitig auf diese Weise ein anderes Italien, das u.a. bevölkert wird von Anna Magnani, Federico Fellini, Pier Paolo Pasolini, Sandro Pertini, Nilde Iotti, Ilaria Alpi, Moana Pozzi und anderen unbequemen Geistern.
Die Vernissage findet am 28. Mai 2009 ab 20.00 Uhr und in Anwesenheit der Künstler statt.