Als Kolumnist der “Bild am Sonntag” hat Günter Netzer kürzlich Jürgen Klinsmann als Missverständnis des FC Bayern München ins publizistische Abseits gestellt. Solche Urteile haben im Fußballgeschäft in der Regel ein kurzes Verfallsdatum. So auch dieses Mal. Karl-Heinz Rummenigge schaltete sein Handy für Gespräche mit anderen Trainern inzwischen wieder ab, Uli Hoeneß erholte sich auch gesundheitlich wieder.

Nun lassen sie Jürgen Klinsmann beim Rekordmeister wieder machen. Und er macht es richtig. Seine Mannschaft erklärt er zum einzigen Wolfsburg-Jäger, damit sich sein Team nicht auch noch mit dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV beschäftigt. Denn: Auch die können noch Meister werden. Daran allerdings darf man derzeit beim FC Bayern München keinen Gedanken verschwenden. Es darf nur einen geben: Hinterher. Wolfsburg nervös machen.

Das scheint zu klappen. Die Leistungen des Tabellenführers werden schlechter. Noch reicht es zwar für Siege - aber das kann sich schnell ändern. Felix Magath ist darauf vorbereitet. Immer schön auf dem Boden der Fußball-Tatsachen bleibend, hakt er Spiel für Spiel ab. Ist eben ein Schachspieler. Das Ziel kennt er, wie er es erreichen will, verrät er nicht.

Darum wird es wohl bis zum Schluss spannend bleiben. Und: Der nächste deutsche Meister muss nicht unbedingt aus Wolfsburg oder München kommen. Das wissen sie zumindest an der Elbe und am Neckar.

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