Gauben – der „Gipfel“ des Daches

Ihr großer Pluspunkt ergibt sich nach dem Einbau: Gauben schaffen neuen Platz im Dachraum, da sie über die originale Dachfläche hinaus ragen.

Vor allem bei einer geringen Dachneigung und Dachschrägen knapp über dem Fußboden machen sich diese vielfältigen Fensterkonstruktionen bezahlt. Stärker als Dachfenster geben Sie dem Haus ein Gesicht und je nach Gaubenstil eine eigene Note. Verglaste Dachgauben können mit ihrem großzügigen Lichteinfall mit Dachfenstern mithalten. Sie lassen sich auch nachträglich einbauen. Dies sollte jedoch gut geplant und von einem Fachmann ausgeführt werden. Da Gauben das Erscheinungsbild eines Hauses verändern, sind sie genehmigungspflichtig. Daher ist ein Architekt zu Rate zu ziehen. Darüber hinaus ist es ratsam, die Bausubstanz zu prüfen. Zu klären ist u.a., ob der Dachstuhl einwandfrei ist und die Tragkraft des Dachbodens ausreicht.

Das Angebot an Formen reicht von Schlepp-, Trapez-, Spitz-, Tonnen- bzw. Rund- und Sattelgauben bis hin zu ausschwingenden Fledermausgauben (Ochsenauge, Oculi) als Weiterentwicklung der Schleppgaube. Fledermausgauben sind zwar nicht sehr groß und lassen dadurch nur eine kleine Lichtmenge in den Dachraum. Durch ihre sehr ästhetische Wölbung bieten sie jedoch den größten Witterungsschutz.

Je nach Gaubenart und Dachbedeckung kommen entsprechende Baumaterialien in Frage. Die Schleppgaube, auch eine Art Dachluke, kann mit dem selben Material wie das übrige Dach gedeckt werden. Ihre Wände, die der Witterung stark ausgesetzt sind, werden mit kleinteiligem Deckmaterial (wie unverfalzten Dachziegeln) bekleidet. Wegen der unterschrittenen Dachneigung auf der Gaube sollte bei Ziegeldeckung eine zusätzliche Dachabdeckung erfolgen.

Für die Fledermausgaube verwendet man aufgrund ihrer aufwendigen Bauweise gebogene Holzbauteile und deckt sie mit Stroh, Reet oder Bieberschwanzziegeln.

Die Trapezgaube ähnelt zwar der Schleppgaube, unterscheidet sich allerdings durch die schrägen Seitenwände. Diese können mit demselben Material wie das übrige Dach gedeckt werden. Aufgrund ihrer meist großen Breite gewinnt der Dachinnenraum an erheblicher Fläche.

Die Sattelgaube (auch Dachhäuschen, Giebel-, Walmdach- oder Friesengaube genannt) ist eine weit verbreitete Form, die eher eine schmale Öffnung besitzt. Die Sattelfläche ist mit dem Dachmaterial, die Seitenwände mit meistens anderem Material gedeckt, z.B. Holz oder Titanzink. Vorteil der Sattelgaube: bei entsprechender Größe lässt sie sich in eine Dachterrasse o.ä. überführen.

Tonnen- oder Rundgauben werden ausschließlich wegen ihrer Bogenform mit Metallblech oder Titanzink gedeckt. Auch hier ist an einen Ausbau mit Dachterrasse zu denken.

Nicht zu vergessen die Spitzgaube, die als Vereinfachung der Fledermausgaube eine sehr alte Gaubenform darstellt. Häufig für Fertigteilhäuser verwendet, besitzt sie eine nur kleine Öffnung und kommt häufig mit einem geneigten First vor. Auch hier werden die Seitenflächen, je nach Neigungsgrad, mit anderem Material als das übrige Dach gedeckt.

Es gibt ebenso Fertiggauben, die industriell vorgefertigt sind und nur noch eingesetzt werden müssen. Sie bestehen aus Holz oder Kunststoffen mit Anschlusselementen und Bekleidungen. Sie stellen eine Alternative zur aufwendigen Dachgaube dar, die vom Architekten entworfen und vom Zimmermann gebaut wird. Die vorkonfektionierte, moderne Systemgaube hingegen bietet eine besonders kurze Einbauzeit, hochwertige Verarbeitung und ein finanzielles Ersparnis im Vergleich zur konventionell ausgeführten Bauweise.

Für den Gaubenbau sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Weder zu nah am Dachfirst oder Grat, noch zu tief am Dachrand darf die Gaube sitzen. Für den Einbau entfernt der Zimmermann nur die Dachdeckung und -latten auf der entsprechenden Fläche. Dann wird ein Holzgerüst aus Ständern, Sparren und Querholm angebracht und die Seiten sowie das Dach mit Holzlatten verschalt. Danach erst werden die alten Dachsparren herausgesägt. Eine zusätzliche Wärmedämmung kann Platz sparend in der Holzkonstruktion untergebracht werden. Zwei Gauben sollten nebeneinander immer einen Abstand von mindestens 80 cm haben, sonst kommt es beim Einbau möglicherweise zu Komplikationen. Zu achten ist auch auf den Abgleich von Dach- und Gaubenmaterial, Dachneigung, Massenverteilung sowie der Wirkung aller Proportionen von Gaube und Dachart. Gauben sollten in regelmäßigen Abständen einer Wartung unterzogen werden.
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08.04.2009: | | |

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