Irreführung mit Abwrackprämie

Bereits 10 Firmen wegen „Irreführung“ der sogenannten Abwrackprämie abgemahnt.
Nach Stern Informationen hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf 10 Firmen wegen Irreführung abgemahnt, die die sogenannte Abwrackprämie in Höhe von 2.500 Euro kurzerhand schon vom Listenpreis ihrer Fahrzeuge abgezogen hatten.

Verbraucherschützer kritisierten die zunehmend irreführende Werbung mit Neuwagen-Preisen. Die Händler gaukeln den Kunden durch den Abzug der Prämie vom Kaufpreis so billige Autos vor.
Dabei sind mittlerweile, knapp zwei Monate nach Einführung der Abwrackprämie für die alten Autos bereits die Hälfte der vorhandenen Fördermittel beantragt worden.

Es seien bereits über 150.000 Anträge eingereicht worden, so das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn. Die ab 30. März mögliche Reservierung der Prämie wird nur elektronisch, soll heißen über das Internet möglich sein.
Insgesamt sollen knapp 600.000 Neuwagenkäufer von dem staatlichen Zuschuss von 2500 Euro beim Kauf eines Neuwagens profitieren können.
Insgesamt sollen 1,5 Milliarden Euro für die Förderung bereitstehen. Da die Subvention erst nach Erhalt der Zulassung beantragt werden kann ist Eile geboten, denn bei langen Lieferzeiten kann das durchaus zum Nachteil gereichen.

Das der Neuwagenkauf in einen Zusammenhang mit der Abwrackprämie gebracht wird verschlechtere die Verhandlungsposition des Käufers und könne zu geringeren Preisnachlässen führen kritisierte der ADAC.
Durch die Abwrackprämie soll die deutschen Autoindustrie in Schwung gebracht werden. Im Februar soll es so viele Neuzulassungen gegeben haben wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Die Süddeutsche berichtet, dass durch die Abwrackprämie das Preisgefüge im deutschen Automarkt ins Rutschen gekommen sei so Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer der erfahrene Beobachter der Branche. "Einerseits müssen vor allem die deutschen Premiumhersteller, aber auch die Anbieter von Mittelklassewagen, hohe Rabatte gewähren, um gegenüber den Klein- und Kompaktmodellen der Importeure nicht zu viel Boden zu verlieren. Andererseits fördert die Abwrackprämie den Neuwagenkauf zulasten der Nachfrage nach Leasingrückläufern. Beide Effekte treiben die Restwerte vor allem deutscher Modelle nach unten, wodurch deren bisher wichtigster Vorteil - der stabile Wiederverkaufswert - nachhaltig geschwächt wird."

Dudenhöffer sagte, er gehe davon aus, dass die Situation noch einige Monate so bleiben könnte. Die Zeit nach der Abwrackprämie drohe jedoch zu einem regelrechten "Jammertal" zu werden, denn die Kunden würden weiter auf hohe Rabatte drängen. Ohne starke Preisvorteile seien Autos dann vermutlich nur noch schwer zu verkaufen, fügte der Experte hinzu: "Die Autohersteller haben sich damit einen Bärendienst erwiesen." So die Berliner Morgenpost.

Bereits jetzt kamen Forderungen aus der Autoindustrie, nach einer Verlängerung der Abwrackprämie, die Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg allerdings zurückgewiesen hatte.


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