Botox, Faltenunterspritzung, Peelings-was hilft wo ?

Die Auswahl an ästhetischen Behandlungen zur Verjüngung des Gesichtes ist mannigfaltig und für den Laien unübersichtlich. Die Werbung verspricht oft wundersame Resultate in Minutenschnelle ohne dass dafür ein chirurgischer Eingriff notwendig wäre.

Fakt oder Fiktion ?

Frage: Dr.Aslani, Botox, Filler und Peelings sind derzeit die Renner in der ästhetischen Medizin. Können diese nichtchirurgischen Verfahren aus Ihrer Sicht invasivere chirurgische Eingriffe überflüssig machen ?

Dr.Aslani: Ja und Nein. Das hängt natürlich ganz von der persönlichen Situation des jeweiligen Patienten ab. Jüngere Patienten in der Altersgruppe von 35 bis 45 Jahren profitieren in vielen Fällen ganz klar von nichtchirurgischen Verfahren, da sehe ich durchaus eine Verschiebung der Indikationsstellung beispielsweise weg vom Facelift.
Je älter der Patient und je mehr Beeinträchtigung der Hautqualität und schwerkraftbedingte Veränderungen der Gesichtsweichteile ein Rolle spielen, desto weniger effektiv wird ein nichtchirurgisches Verfahren sein.

Frage: Botox kann also beispielsweise den Effekt eines Facelits nicht ersetzen ?

Dr.Aslani: Der Angriffspunkt ist ein ganz anderer. Botox verbessert Faltenbildung vor allem im oberen Gesichtsbereich, die durch Muskelkontraktion bei Mimik zustande kommen. Ein Facelift zielt auf die Korrektur altersbedingten Absinkens der Gesichtsweichteile, das eine hat mit dem anderen also eigentlich wenig zu tun.

Frage: Und Peelings oder Laser ? Gerade die Laserbehandlung wird ja als Wunderwaffe im Kampf gegen das Altern gesehen.

Dr.Aslani: Also Wunderwaffen gibt es,leider, prinzipiell nicht. Auch hier gilt: Facelift und Laser sind unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Probleme. Sowohl Laser als auch Peelingbehandlungen zielen auf eine Verbesserung der Hautqualität hin und wirken über nichts anderes als eine bewusst gesetzte, oberflächliche Verbrennung. Das bedingt eine Veränderung der Oberflächenkontur der Haut, aber mit dem Absinken der Gesichtsweichteile hat das nichts zu tun, auch wenn es vielerorts gerne so vermarktet wird.

Frage: Sie halten solche Behandlungsansätze also für ineffektiv ?

Dr.Aslani: Überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ich bin nur dafür, für jedes Problem die individuell beste Lösung zu finden, und auf den Patienten abgestimmt individuell zu entscheiden, was seine Erwartungen am besten erfüllt.
Bedauerlicherweise sehe ich aber den Trend dass Ärzte die sich auf dem Markt der ästhetischen Medizin tummeln nichtchirurgische Konzepte auch da anpreisen wo sie eigentlich weniger zielführend sind, aus dem einfachen Grunde dass sie keine Erfahrung in der ästhetischen Chirurgie haben und das dementsprechend auch gar nicht beurteilen können.
Um den Patienten da ganzheitlich beraten zu können muss man verschiedene Lösungen parat haben. Ich persönlich finde dass das mit ein paar Unterspritzungskursen nicht zu machen ist, aber leider sind viele Ärzte da nicht so schüchtern.
Sogenannte“quick-fix“ Lösungen sind extrem gefragt, gut zu vermarkten und für viele Patienten gar nicht schlecht-aber eben nicht für alle.

Frage: Nochmal eine ganz klassische Frage : Wie dauerhaft ist Botox ?

Dr.Aslani: Also prinzipiell eigentlich gar nicht. Der Effekt verschwindet, etwas abhängig von der persönlichen Veranlagung, nach etwa 3-4 Monaten. Ob es Dauereffekte gibt ? Die sehe ich durchaus, etwa die langfristige Schwächung eines mimischen Muskels durch wiederholte Lähmung während der Behandlungssitzungen. Ich sehe relativ viele Patienten, die nach vier bis fünf Sitzungen in immer grösser werdenden Intervallen komme, weil der faltenauslösende Muskel auf Dauer einfach etwas atrophiert. Klappt bei vielen, aber leider nicht bei allen.

Frage: Wie sehen Sie die Resultate von Unterspritzungen mit Eigenfett ?
Dr.Aslani: Das hört sich oft besser an als es ist. Vom Ergebnis her denke ich ist es zumindest initial phantastisch, Probleme sehe ich mit der Dauerhaftigkeit. Meine persönliche Erfahrung ist das sich in den meisten Fällen das transplantierte Fett nach etwas 6 Monaten wieder verschwindet. Das ist aber indivduell unterschiedlich.

Frage: Welches Material erachten Sie also als am besten geeignet zur Faltenunterspritung ?

Dr.Aslani: Man muss bei der Auswahl der am besten geeigneten Substanz mehrere Faktoren in Erwägung ziehen. Das wichtigste ist aus meiner Sicht die Verträglichkeit, denn am gefürchtetsten sind Fremdkörperreaktionen, die vor allem bei permanenten oder semi-permanenten Substanzen problematisch sein können.
Im Moment ist Hyaluronsäure, in verschiedenen Aufbereitungsformen der Favorit der meisten Behandler, da schliesse ich mich selber mit ein.
Restylane und Juvederm sind im Moment die gängisten Präparate.
Kollagen könnte demnächst ein grosses Comeback feiern, das wird die Zeit zeigen.

Frage: Und Mesotherapie ?

Dr.Aslani: Im Moment für mich die erfolgversprechendste Neuerung. Lieder gibt es da noch kein einheitliche Nomenklatur, nicht überall wo Mesotherapie draufsteht ist auch Mesotherapie drin. Ich perönlich bin bisher von den gesehenen Effekten begeistert.
Dr.Alexander Aslani,Direktor, Facharzt für Plastische Chirurgie, Cirumed Clinic Marbella, Marbella, Malaga