Fast jede Stadt hat inzwischen ein virtuelles Aushängeschild und präsentiert sich im Internet. Burgdorf, eine Kleinstadt bei Hannover, setzt für die Pflege ihrer Internetseiten auch zwei freie Journalisten ein, die aktuell über Veranstaltungen und Ereignisse in der Aue-Stadt berichten sollen. Heraus kommen dabei: immer mehr Stammel-Artikel.

Besonders grässlich ausgefallen ist ein Artikel über die Deutsche Meisterschaft im Faustball, die am Wochenende von der Faustball-Abteilung der TSV Burgdorf ausgerichtet worden ist. Er beginnt so: „Die Bundesmeisterschaft der Senioren in der Männerklasse 60 vom 28. Februar 2009 bis 1. März 2009 ist beendet und ein würdiger Sieger ist mit TSV Bayer Leverkusen gefunden. Das Fanfarencorps Wikinger bläst Nationalhymne zu ehren der Sieger und lässt manche Träne kullern.“

Schlechter hätte das auch Rosemarie Pilcher nicht formuliert. Wer dennoch weiter liest, erfährt, welche Mannschaften teilgenommen haben, dann folgt: „Am Samstag fielen gleich die Teams Leverkusen, TSG Stuttgart und Neukölln durch attraktiven Faustball auf. Das heimische Team der TSV Burgdorf war sehr nervös und konnte in der Vorrunde kein einziges Spiel gewinnen. Haddorf 5:11 und 2:11, Neukölln 8:11 und 6:11 erwiesen sich als zu stark, doch TH 52 6:11, 11: 9, 9:11 und Allianz Stuttgart 10:12, 9:11 wurde unglücklich verloren. Die Favoriten Leverkusen und TUS Neukölln setzen sich als Gruppenerste durch.“

Wenn das ein Schüler einer fünften Klasse geschrieben hätte, könnte man noch sagen: „Du musst noch ein wenig üben.“ Aber was sagt man zu solchen Sätzen auf den offiziellen Internet-Seiten einer Kleinstadt?

Schließlich kommt dies: „Während die TSG in 3 Sätzen den 3. Platz erreichte konnte sich Bayer 04 Leverkusen in 2 Sätzen im Finale gegen Neukölln durchsetzen, aber diese Partien waren beiden Werbung für den Faustballsport.“

Mag sein: Aber Werbung für Faustball in Burgdorf ist dieser Satz nicht.

Ein Beitrag für www.3eins3null3.de