Mit Gauben zu attraktivem Wohnen unterm Dach

Mit phantasievollen Gestaltungen und ausreichendem Lichteinfall ermöglichen Gauben eine neue attraktive Form des Wohnens unterm Dach. Die ehemals düsteren Dachkammern als Wohnraum für arme Studenten zu Zeiten des französischen Architekten Jules Hardoin-Mansart - Namensgeber des Mansard-Daches - sind passé. Großzügiges Wohnen unter dem Dach ist angesagt und gilt längst als chic. Zudem stellt der nachträgliche Dachgeschoss-Ausbau eine sinnvolle und umweltschonende Kapitalanlage dar. Auch haben Gauben einen architektonischen Auftrag: Als attraktives Gestaltungselement lockern sie die Dachfläche auf und fügen sich gleichzeitig harmonisch in das Ziegeldach ein.

Das Wort Gaube entstammt dem mittelhochdeutschen Begriff "gupf(e)" = Gipfel. Gemeint ist damit ein aus dem Dach herausgebautes, senkrecht stehendes Dachfenster. Im Laufe der Zeit haben sich, teilweise auch regional unterschiedlich, besondere Formen und Proportionen dieser Ausbauten entwickelt. Dachhäuschen als Sattel-, Walm- oder Giebelgaube waren Formen, die in der Renaissance und im Barock entstanden und im Klassizismus höchste Vollendung fanden. Rund- und Spitzgauben sind heute noch in vielen Variationen anzutreffen.

Anders als Gauben, die aus ebenen Flächen zusammengesetzt sind, stellen Fledermausgauben oder Ochsenaugen eine Dachwölbung dar, die mit dem Bedachungsmaterial der Hauptdachfläche durchgedeckt werden kann. Egal, ob Giebel- oder Schleppgaube - kleinformatige Deckmaterialien wie z.B. unverfalzte Dachziegel - erlauben das Einbinden von Kehlen und Gaubenwangen und somit die Gestaltung des keramischen Daches aus einem Guss. Auf einen Materialwechsel in den Anschlussbereichen kann deshalb verzichtet werden. Die dauerhafte Qualität des Ziegeldaches bleibt in vollem Umfang erhalten.

Allerdings sollten Gauben wohlüberlegt platziert werden - weder zu nah am Dachrand, Ortgang oder Grat, noch zu hoch am First. Der Zusammenschluss führender Dachziegelproduzenten rät zur Beachtung einiger wesentlicher Grundsätze, die sich aus dem handwerklichen Bereich, dem jeweiligen Dachziegelmodell, der Proportionswirkung und der Massenverteilung ergeben. Zum Beispiel sollte nur der Fachmann die Gauben eindecken. Wichtig sei auch ein Mindestabstand zwischen zwei Gauben von 0,8 m. Kleinere Abstände erschweren das Eindecken und auch die spätere Inspektion sowie Wartung. Zudem müsse eine ausgewogene Verteilung und ein maßlicher Bezug zu den Fensterflächen der Fassade gewährleistet sein. "Erst dieser ganzheitliche Proportionsansatz führt zur perfekten Gestaltung, zur Harmonie von Fassade und Ziegeldach sowie zur Erhöhung der Wohnqualität."

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