Kontenpfändung und die Freiheit der Überweisungen von Sozialgeldern

Kontenpfändung und die Freiheit der Überweisungen von Sozialgeldern

Über Gelder vom Arbeitsamt darf bekanntlich bis zu sieben Tagen nach Eingang frei verfügt werden. Überweisungen dürfen getätigt und müssen auch durchgeführt werden. So heißt es jedenfalls in zahlreichen Gesetzen und Beschlüssen.

Dass dies nicht der Fall ist, zeigt der Fall einer Kundin der Deutschen Bank in Uelzen. Diese Kundin, die auf Internet und Telefon angewiesen ist, um sich eine neue Existenz schaffen zu können, hat durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit einmal eine höhere Telefonrechnung. Sie überweist am 06.10.2008 in gutem Glauben, dass sie drei Viertel dieser Telefonkosten getilgt hat, einen Betrag von 150,00 € von ihrem Konto an die Telefongesellschaft, um dann wieder regelmäßig die geforderten Beträge bezahlen zu können. Sie lebt vom Geld ihres 1.50 €-Jobs und verwendet das andere Geld für notwendige Überweisungen. Ein gut durchdachtes Schema. Doch nach über einer Woche, nämlich an 15.10.2008, die ernüchternde Wahrheit: ein Brief der Deutschen Bank. Ihr wird mitgeteilt, dass das Geld nicht überwiesen wurde. Auch die 7-Tagesfrist nach der Überweisung überschritten. Obwohl auf dem Überweisungsträger deutlich steht, dass nach Rücksprache mit der Beraterin das Geld überwiesen werden kann, weigert sich die Bank. Das Geld ist also weg. Und im nächsten Monat steht ihr das Geld nicht mehr zur Verfügung, so dass die Kündigung des Telefonanschlusses vorauszusehen ist. Auf Nachfrage die Auskunft, das Geld kann nicht mehr ausgezahlt werden, also, Pech gehabt.

Absicht, die Sozialgeldempfänger zu demoralisieren? Oder ein weiteres Mittel, Gelder wieder in die leeren Kassen zu bekommen? Wo sind die Nachweise über den Verbleib? In der Regel kümmern sich hoch verschuldete Menschen längst nicht mehr darum, wo letztlich das Geld von Kontenpfändungen hinfließt. Doch je mehr vertuscht wird, desto reicher wird die Bank.

Wie viel Freiheit haben die Banken also noch, ihre Löcher in der Finanzkrise durch Kundengelder zu stopfen? Diese Frage wird wohl immer ungeklärt bleiben. Wer das Nachsehen hat, sind letztlich die, die durch diese unfairen Methoden immer tiefer in den Schuldensumpf geraten! Also aufgepasst und nachgehakt, notfalls auch durch rechtliche Mittel.

Von Marianne Brückl

16.10.2008:

Über marianne brückl

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Freie Journalistin, Schriftstellerin