Vortragsankündigung: Historische Entwicklung der Flieglacke

Jürgen Kiroff, Fachmann für historische Farben und Lacktechnologie gab bei der Eröffnungsveranstaltung beim Torso-Verlag bereits einen ersten Einblick in sein beeindruckendes Fachwissen. Unter dem Thema des Fachvortrags „Deutsche Lacktechnologie im Flugzeugbau in den Jahren 1935 – 45“ erläuterte Kiroff die besonderen und in dieser Zeit sich ständig wandelnden Anforderungen an Beschichtungsstoffe. Die dadurch erforderlichen Entwicklungen neuer Lacksysteme erfolgten in relativ kurzen Zeitabständen und hatten maßgeblichen Einfluss auf die gesamte deutsche Lackindustrie. Als Inhaber einer Lackfabrik ist Jürgen Kiroff in der Lage, Lacke historisch korrekt zu produzieren, was für Museen und Sammler für die Erhaltung der Authentizität ihrer Stücke von besonderer Wichtigkeit ist.

Aus Anlass der Ausstellungseröffnung hatte der Torso-Verlag in Wertheim Vertreter der Lack- und Farbenbranche eingeladen, die ersten Gäste zu sein. Die Ausstellung „400 bis 700 Nanometer – Fundstücke“ gibt einen Einblick in die faszinierende Welt der Farben. Noch bis zum 12. Dezember ist sie werktäglich von 10 bis 16 Uhr nach Anmeldung zu besichtigen.

Um dem Interesse am Thema gerecht zu werden, wurde ein weiterer Vortragstermin festgelegt. Am 22. November gibt es die Möglichkeit am Fachwissen von Jürgen Kiroff teilzuhaben. Er berichtet über die damaligen Lacksysteme, deren Vor- und Nachteile sowie die weitere Entwicklung. Die bei Flugzeugen besonders hohen Anforderungen an die Oberflächenbeschichtung machte einen komplizierten Schichtaufbau – auch Lackkette genannt – erforderlich. Die dadurch zeit- und kostenintensive Produktion konnte unter Kriegsbedingungen nicht weiter aufrechterhalten werden. Doch gerade diese angespannte Situation war für die Weiterentwicklung der Lacksysteme höchst förderlich, die unter normalen Umständen weitaus langsamer vorangeschritten wäre.

In der vom damaligen Reichsluftfahrtministerium veröffentlichten „Oberflächenschutzliste“ sind für alle zu beschichtenden Teile eines Flugzeuges bestimmte Farbtöne festgelegt gewesen. Diese RLM-Farben sind auf wenigen noch erhaltenen Exemplaren der originalen Farbkarten zu sehen. Diese dienten als Vorlage für hochwertigste Reproduktionen. Die Farbmuster sind hinsichtlich Farbton, Glanz und Oberflächenbeschaffenheit weitestgehend mit den Originalen identisch. Geringfügige Farbabweichungen sind bedingt durch das Produktionsverfahren und die eingeschränkte Verfügbarkeit der damals zugänglichen Pigmente. In seinem Vortrag erläutert Jürgen Kiroff die Veränderungen und Erweiterungen der auf der ersten RLM-Farbkarte aus dem Jahr 1936 dargestellten RLM-Farbtöne.

Der Fachvortrag „Deutsche Lacktechnologie im Flugzeugbau in den Jahren 1935 – 45“ von Jürgen Kiroff findet statt am 22. November um 11 Uhr. Anmeldungen für eine kostenlose Teilnahme können ab sofort unter www.farbkarten-shop.de erfolgen.

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Über Sylvia Goergen

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