Lebererkrankungen bei Pferden

Lebererkrankungen bei Pferden
(Artikel für den Pferdeanzeiger, Verfasser: THP C. Nehls)

In der Praxis treffe ich immer häufiger auf Schädigungen und Erkrankungen der Leber. Meist sind diese nicht lebensbedrohlich, jedoch unbedingt therapiebedürftig, da weitere Schädigungen vorprogrammiert und in der Folge lebensbedrohliche Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, sofern die Ursache nicht beseitigt und eine erfolgreiche Therapie zur Gesundung der Leber eingeleitet wird.
Erkrankungen der Leber stehen beim Pferd in der Regel im Zusammenhang mit Erkrankungen des Stoffwechsels, Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes, häufig mit Vergiftungen verschiedener Ursache, mit schweren Infektionskrankheiten oder Nierenerkrankungen.
Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan und wird durch verschiedene Krankheiten des Organismus belastet und kann somit ihre Entgiftungsfunktion nur teilweise, oder auch ganz verlieren, was zum Tod des Pferdes führen kann.
Die meisten Lebererkrankungen und Leberschäden sind durch falsches Futter bedingt, sei es verdorbenes Futter oder auch Vergiftungen durch toxische Pflanzengifte, die weitaus häufiger vorzufinden sind. Auch Bakteriengifte, alimentäre Toxine und Stoffwechselgifte, chemische Toxine sowie der Mangel an Protein (welchen wir beim Pferd jedoch selten und nur bei ausgesprochener Unterernährung vorfinden, meist begegnet uns das Gegenteil, nämlich ein Proteinüberschuss), Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen können zur Leberdegeneration, Leberdystrophie, Lebernekrose und Hepatosis führen.
Beim Fohlen kommt hin und wieder auch ein Leberschaden durch Selenmangel im Verlauf einer Muskeldystrophie vor.
Häufigste Ursache für Leberschäden und schwere Lebererkrankungen ist jedoch die Aufnahme toxischer Substanzen, beispielsweise Giftpflanzen auf der Weide oder das Knabbern an giftigen Hecken beim Ausritt. Nur selten finden wir in unserer heutigen Zeit Leberschäden aufgrund Mangelerscheinungen vor, häufiger aufgrund Überversorgung, Medikamentenaufnahme und Erkrankungen, bei denen die Leber in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Symptome entsprechen der Schwere des Leberschadens. So finden wir gerade beim Pferd oft schlechte Leberwerte bei Blutuntersuchungen, ohne dass überhaupt Symptome vorhanden sind. Oftmals zieht man eine Lebererkrankung erst durch eine Blutuntersuchung, welche die schlechten Werte zutage bringt, in Betracht.
Aussagekräftig sind hier leberspezifizierende Werte wie ALT, SDH, GLDH, GT, OCT, Hinweise bieten AST, AP, LDH und MDH, Bilirubin, Urobilinogen, Cholesterin, Gallensäuren, Triglyzeride, Proteine (Albumin, Globuline, Gerinnungsfaktoren), Ammoniak sowie Belastungs- oder Funktionstests.
Wird bei der Blutuntersuchung ein hoher Bilirubinspiegel festgestellt, so muss man von einer tieferreichenden Schädigung der Leberzellen ausgehen.
Die Gelbsucht (Ikterus) ist bei den meisten Lebererkrankungen besonders in den Lidbindehäuten charakteristisch, jedoch auch die Maulschleimhäute zeigen eine gelbliche Farbe auf, so, dass schon durch das bloße Auge erkennbar wird, dass eine starke Schädigung der Leber vorhanden ist.
Zeigt das Pferd einen abgestumpften, schwankenden Gang und allgemeine Schwäche sowie eine gewisse Apathie, ständige Müdigkeit, oftmals auch Abmagerung, Aggressivität gegenüber Artgenossen, ist dies ein Hinweis auf eine Lebererkrankung. In schweren Fällen bilden sich kleine, punktförmige Blutungen auf Nick- und Schleimhäuten, der Puls beschleunigt sich auf 100 bis 120 Schläge pro Minute, der Harn verfärbt sich dunkel, oftmals auch mit Blutungen.
Bei schweren Leberschädigungen kann es zum Leber-Gehirn-Syndrom kommen mit Ataxie, Senken des Kopfes, Anlehnung an Wänden, Kontraktion der Gesichtsmuskeln, Richtungsabweichungen sowie Appetitlosigkeit. Symptomatiken, bei denen eine Lebererkrankung in Erwägung gezogen werden sollte sind immer Abmagerung, Schwäche, kolikartige Schmerzen, Empfindlichkeit gegenüber Lichteinwirkungen, starkes Schwitzen und Temperaturanstieg.
Die Leberamyloidose ist eine Form der Leberdegeneration, bei der eine Entartung des Lebergewebes infolge Störungen des Proteinstoffwechsels auftritt. Die Fettleber (Leberlipoidose) kann durch Eiweißmangel, Unterernährung, Sauerstoffmangel, chronische Durchfälle und schwere Infektionskrankheiten ausgelöst werden. Proteinmangel und/oder Mangelernährung schädigen die Leberzellen und fördern die Leberverfettung. Aus diesem Grunde rate ich auch zum häufig praktizierten massiven Nahrungsentzug bei Diagnose der Hufrehe-Erkankung ab:
Natürlich müssen die betroffenen Pferde – sofern diese „zu gut im Futter stehen“ - auf Diät gesetzt werden, jedoch nicht durch massiven Nahrungsentzug, denn dieser fördert unter anderem eine Schädigung der Leber.
Auch eine Kreislaufinsuffizienz mit anschließender Blutstauung kommt als Ursache einer Lebererkrankung in Betracht.
Toxine wie Phosphor, Antimon, Arsenverbindungen, Chloroform, Jodoform, Tetrachlorkohlenstoff, Pflanzengifte, beispielsweise aus Lupinen und Wicken, sowie pathogene Pilze sind häufige Auslöser einer Leberlipoidose.
Eine große Rolle spielt auch die Hepatitis (Leberentzündung). Sie ist Begleiterscheinung und Folge einer großen Anzahl von Einflüssen. Der Verlauf kann akut bis chronisch sein und zur Leberatrophie und Leberzirrhose führen, wobei die Leberfunktion so weit geschädigt werden kann, dass der Tod eintritt.
Auch parasitäre Erkrankungen der Leber finde ich häufig vor:
Beteiligt ist beispielsweise der Leberegel, der Lanzettegel, der Bandwurmfinnenbefall, die Strongylidose durch Strongylodiden ausgelöst, die Askaridose durch Askariden, die Leishmaniose durch Stechmücken und die Zungenwurmkrankheit.
Hochakute Leberentzündungen können innerhalb von Stunden zu einer gelben Leberdystrophie, zum Zusammenbruch der Leberfunktion und damit unweigerlich zum Tode führen.
Die Leber ist jedoch ein Organ, dass sich selbst bei starker Schädigung wieder regenerieren kann, wenn dieser Prozess auch oftmals sehr lange dauert.
Fast die Regel sind leichte Schädigungen der Leber bzw. nicht optimale Werte bei Blutuntersuchungen, selten, meist bei akuten Vergiftungen, finden wir beim Pferd lebensbedrohliche Erkrankungen der Leber.

Die Therapie der Lebererkrankung muss zwingend die Ursache ausschalten, damit diese erfolgsversprechend sein kann. Ist die Ursache erst einmal gefunden und ausgeschaltet, bietet die Homöopathie, Isopathie und vor allem die Phytotherapie erstklassige Mittel zur erfolgreichen Regulation der Leberwerte.
Bekannt als Lebertherapeutikum sind beispielsweise Chelidonium, Cardus marianus, Lycopodium und Taraxacum, diese gelten als spezielle Leberarzneimittel. Daneben gibt es jedoch auch noch eine große Anzahl von Pflanzen, die aus der Erfahrung heraus optimal dazu beitragen, die Leber wieder gesunden zu lassen:
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04.10.2008: |

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