Fahrradtrends und Neuheiten 2009 im Detail - Teil I

Ungleiches Paar: unterschiedliche MTB-Reifen für vorne und hinten

„Fat Albert Evolution“ von Schwalbe [MTB-Reifen]

[pd-f] Wie kaum ein anderes Reifenmodell steht der „Fat Albert“ für den Weg des Reifenherstellers Schwalbe (www.schwalbe.de) von der „grauen Maus“ zum Markenprimus, vielfache Auszeichnungen zur „Best Brand“ in den deutschen Mountainbike-Zeitschriften inklusive. 1999 wurde der Fat Albert erstmals gezeigt: Endlich gab es großvolumige Reifen auch in einer leichten Ausführung, jubelten die Mountainbiker. 2009 erhält er ein umfassendes „Update“. Auffälligste Neuerung: Schwalbe baut je eine Version speziell für Hinter- und Vorderrad. Am Vorderreifen sorgt eine neue, spezielle Stollenform - die „U-Blocks“ - für Spurführung und Bremsgrip, damit „beißt sich Fat Albert Front noch präziser durch die Kurve“, wie es Schwalbe in einem Pressetext formuliert. Anders der Hinterreifen, er sorgt für kraftvollen Vortrieb; durch die spezielle Rear-Version stehen die U-Blocks erstmals auch am Hinterrad in die richtige Richtung.
Auch im Inneren hat der Reifen sich erneuert; beispielsweise bei der Tubeless-Version (für die Montage ohne Schlauch). „Die luftdichte Butylschicht liegt gut geschützt auf der Innenseite des Reifens. Außen schützt zusätzliches SnakeSkin Gewebe die Seitenwand. Die Fat Albert-Kombination ist ideal für den Alpencross-Einsatz“, erklärt Carsten Zahn, Produktmanager bei Schwalbe, gegenüber dem pressedienst-fahrrad.

Farbe: schwarz
Gewicht: ab 650 g
Größen: 57-559 26 x 2.25, 62-559 26 x 2.40
Details: Faltreifen, spezielle Version für Hinter- und Vorderrad, Double Defense (Ceramic Guard-Pannenschutz, besonders gegen Dornen), Triple Nano Black-Skin Gummimischung, Schulterstollen „U-Blocks“, spezielle Anordnung und Spreizung gegen die Kurvenkräfte, SnakeSkin (verstärkte Reifenflanke gegen scharfkantige Steine), optional Tubeless (schlauchlos)
Preis: ab 49,90

Bereifung wird leichter und sicherer

„Ultremo R“ von Schwalbe [leichter Rennradreifen]

[pd-f] Unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit hat sich der Fahrradreifen zu einem echten High-Tech-Produkt gemausert. Ähnlich der Formel-1 werden Rennen, ob auf der Straße oder im Gelände, auch im Radsport zusehends durch die Reifenwahl und das Reifentuning (z. B. optimierter Luftdruck) entschieden. Einer der „stillen Stars“, der Ultremo Reifen des Herstellers Schwalbe (www.schwalbe.de), wurde für die Saison 2009 überarbeitet. Das rote „R“ auf der Reifenflanke markiert den Unterschied, es steht unter anderem für die vom Hersteller „Radial Technology“ genannte Konstruktion des Reifens: Durch ein neues aufwendig verwebtes High-Density-Material ist es erstmals möglich, den Schutzgürtel radial in den Fahrradreifen einzubauen. Der Reifen bleibt so formstabiler, die innere Reibung und Rollwiderstand werden reduziert. Ebenfalls neu ist die „Triple Nano Compound“ dreifach Gummimischung mit Füllstoffen in Nano-Größe. Statt „gigantischen“ 200 Nanometern misst der Füllstoff nur noch bescheidene 10 Nanometer, also 0,00000001 mm. Vorteil für den Fahrer ist ein reduzierter Rollwiderstand bei gleichzeitig verbesserter Haftung, denn viele kleine Partikel haben mehr Oberfläche als wenig große. „Der Ultremo R rollt 10 Prozent leichter als sein Vorgänger, bietet mehr Pannenschutz und hat eine verbesserte Haftung. Obendrein konnten wir das Gewicht weiter reduzieren“, fasst Produktmanager Carsten Zahn zusammen. Der Ultremo R kostet 44,90 Euro, wiegt 180 Gramm und passt an alle gängigen Rennräder.

Farbe: schwarz und mit pinker, weißer, gelber, silberner, roter oder blauer Schulter
Gewicht: ab 170 Gramm Stück
Größen: 23-571 / 650 x 23C, 23-622 / 700 x 23C, 25-622 / 700 x 25C
Details: Faltreifen mit „Radial Technology“, High Density Gürtel als Pannenschutz, „Triple Nano Compound“ Gummimischung
Preis: 44,90 Euro

LED: hohe Lichtleistung verlangt optimierte Ausleuchtung

„Lumotec Cyo mit IQ-Tec“ von Busch & Müller [Frontleuchte]

[pd-f] „Licht dahin zu bringen, wo der Fahrradfahrer es für eine sichere Fahrt wirklich braucht“, war laut Dr. Rainer Müller, Chef des Beleuchtungsherstellers Busch & Müller (www.bumm.de) das Ziel bei der Entwicklung des neuen „Lumotec IQ Cyo“, einem LED-Scheinwerfers mit dem Offset-Spiegel „IQ-Tec“. „Durch die enorme Helligkeit der IQ-Tec-Scheinwerfer erschien das Feld direkt vor dem Fahrrad als sehr dunkel, obwohl es heller als bei Halogen-Leuchten ist“, erklärt Müller. Der „Lumotec IQ Cyo“ bietet zusätzlich eine optimierte Nahfeldausleuchtung. Das „Nahfeld“ beschreibt den Bereich circa ein bis vier Meter vor dem Fahrrad. Laut Müller bleibt dieser Bereich bei allen erhältlichen Scheinwerfern, die ihren hellsten Punkt in circa zehn Metern Entfernung leisten, bisher mehr oder weniger dunkel. Laut Pressetext von Busch & Müller ist das „Lichtfeld mehr als doppelt so breit gegenüber der Vorschrift“.
Der Cyo mit seinem extrem kleinen Gehäuse (nur 52mm Durchmesser) samt Alu-Kühlrippen und Luftdüsen ist in zwei Versionen erhältlich. Erstens als Cyo mit integriertem StVZO-Front-Rückstrahler, Nahfeld-Ausleuchtung und bis 40 Lux Lichtleistung. Zweitens in einer Version ohne StVZO-Rückstrahler und Nahfeldausleuchtung, aber „mit bis 60 Lux Lichtleistung ideal für Sportbikes“, wie Müller gegenüber dem pressedienst-fahrrad erklärt. Clever: Wenn das Fahrrad „geparkt“ wird, lässt sich das serienmäßige Standlicht abschalten, schließlich soll es potenziellen Fahrraddieben nicht den Weg weisen. Der „Lumotec IQ Cyo“ ist ab Oktober 2008 für ab 79,80 Euro erhältlich.

Farbe: schwarz/silber
Details: Drehschalter, ergonomisch komplett integriert; kleine Bauform: 52 mm Durchmesser, 66 mm Seitenlänge (inklusive Frontreflektor); intelligentes Design: Kühlkörper im Fahrtwind gekühlt; serienmäßig mit Standlicht (Kondensatortechnik, ohne Akkus), abschaltbar (= Diebstahlschutz); optional mit integriertem Frontreflektor; erfüllt StVZO, Prüfzeichen beantragt (Stand: 18.08.08); optional mit Einschaltautomatik („senso“) erhältlich
Preis: 79,90-89,90 Euro (je nach Ausstattung)

Hohe Lichtleistung – geringe Bauhöhe: Akku-Rücklicht

„Toplight flat permanent“ von Busch & Müller [Akku-Rücklicht]

[pd-f] Das „Toplight flat permanent“ ist nach Angaben des Herstellers Busch & Müller (www.bumm.de) das weltweit flachste Akku-Rücklicht mit deutschem Prüfzeichen (beantragt). Bei kaum 40 mm Bauhöhe verzichtet das „Toplight flat permanent“ auf eine hoch aufbauende Lampenkuppel und ist dadurch nur halb so hoch wie herkömmliche Rücklichter. Technisch möglich wird dies durch eine Kombination aus kleinen LED und eine aufwendige Reflektor- und Spiegeltechnik, die den vorgeschriebenen Streuwinkel von 220 Grad ohne hohe Lampenkuppel realisiert. Das „Toplight flat permanent“ leuchtet mit zwei Mignon (AA) Batterien bis zu 50 Stunden und ist ab Oktober 2008 für 19,90 bis 25,90 Euro („senso“ Version mit Einschaltautomatik) erhältlich.

Farbe: schwarz/rot
Gewicht: ca. 75 Gramm (ohne Batterien)
Details: lange Leuchtdauer bis zu 50 Stunden (2 AA Batterien), extrem flaches Gehäuse (ca. 117 x 50 x 40 mm), Bolzenabstand für Gepäckträgermontage variabel (50 und 80 mm)
Sicherheit: integrierter roter Rückstrahler mit CAD optimiertem Reflektor, erfüllt StVZO, einschließlich „Z“-Prüfzeichen, mit „senso“-Funktion (automatisches An-/Abschalten) erhältlich
Preis: 19,90-25,90 Euro (ab Oktober 2008 erhältlich)

Neue Reflect-Produkte machen Radler besser sichtbar

„Body-Reflector“ von Rema Tip Top [modische Sicherheitsschärpe]

[pd-f] Reflexion ist nicht nur bei eigenen Verhalten nützlich, sondern auch im Straßenverkehr. Der neue „Bodyreflector“ (11,50 Euro) von Rema Tip Top (www.rema-tiptop.de) ist ein modischer elastischer Gürtel mit schwarzem Schulterband. Er ist mit einem Reflexstreifen aus EN 13356 zertifiziertem silbernen 3M Scotchlite-Material ausgestattet und bequem zu tragen.

Farbe: schwarz / silber
Details: elastischer Gürtel
Sicherheit: Reflexstreifen aus EN 13356 zertifiziertem silbernen 3M Scotchlite-Material
Preis: 11,50 Euro

„Klemmbänder mit Nachleuchteffekt“ von Rema Tip Top [modische Sicherheitsbänder]

[pd-f] Erstmals kombiniert die Firma Rema Tip Top (www.rema-tiptop.de) Reflexmaterial mit nachleuchtendem Material. Der Spezialist in Sachen Reflex aus Poing bei München bietet Klemmbänder in verschiedenen Größen und ein Stickerset an. Wird der Träger dieser Materialkombination beispielsweise durch Autoscheinwerfer angestrahlt, so werden neben der Retro-Reflektion gleichzeitig die nachleuchtenden Pigmente angeregt - der Träger wird in zweifacher Hinsicht für die anderen Verkehrsteilnehmer sichtbar. „Das ist ein Sicherheitsgewinn, der vor allem im Herbst und Winter für Kinder, Radfahrer und andere Sportler überlebenswichtig werden kann“, erklärt Bodo Franz, Produktmanager bei Rema Tip Top.
Praktisch für Kinder: Rema Tip Top bietet auch reflektierende Sticker aus silberner Reflexite-Folie mit Textilkleberücken an. Sie können auf Kleidungsstücke geklebt werden und haften auch auf den meisten glatten Oberflächen. Nach 12 Stunden kann das Kleidungsstück mit dem Sticker sogar gewaschen werden; am besten auf links im Feinwäsche-Programm.
Hintergrund: Nachleuchtendes Material
Lichtspeichernde Pigmente sind das Geheimnis nachleuchtender Produkte. Der Nachleuchteffekt entsteht während der Anregung durch eine Lichtquelle. Dabei wird Energie gespeichert, die über einen langen Zeitraum wieder abgegeben wird.

Klemmband XXL mit Nachleuchteffekt
Reflexitefolie in silber nach EN 13356 mit 12.500 Prismen und vollflächig nachleuchtend, 4,4 x 44cm Größe, Stück ca. 9,50 Euro

Klemmband mit Nachleuchteffekt
Reflexitefolie in silber nach EN 13356 mit 12.500 Prismen und vollflächig nachleuchtend, 3,1 x 34cm, 2 Stück ca. 12,00 Euro

Stickerset mit Nachleuchteffekt
mit Textilkleberücken, Reflexitefolie in silber nach EN 13356 mit 12.500 Prismen und vollflächig nachleuchtend, 10x10 cm Größe Aufkleberset ca. 3,90 Euro

Radfahren im Trend: Das Volksrad kommt!

„Volksrad“ von Strike Bike GmbH [günstiges City-Bike]

[pd-f] Ein Rad fürs Volk: Mit 299 Euro ist das Volksrad vom Hersteller „Strike-Bike“ (www.strike-bike-gmbh.de.tl) eine der günstigsten Rad-Neuheiten der Saison. Das Rad hat einen soliden Stahlrahmen und eine wartungsarme Drei-Gang-Nabenschaltung mit Rücktrittbremse. Eine Lichtanlage mit Seitendynamo und Standlicht (vorne und hinten) und Reflektoren machen das Volksrad straßenverkehrstauglich. Selten in dieser Preisklasse: Alle ergänzten Schrauben haben Nirosta-Qualität und die Reifen besitzen bereits Reflexstreifen. Das Rad ist im Handel oder direkt beim Hersteller (online-Bestellung) erhältlich.

Über Strike-Bike:
„Strike-Bike“- Der Name ist Programm, denn die Firma nahm als Streik-Aktion ihren Anfang: Im Sommer 2007 wurden die über 130 Mitarbeiter der Bike-Systems-Fahrradproduktion im thüringischen Nordhausen gekündigt. Der Finanzinvestor bietet keinen Sozialplan; setzt auf einen schnellen Ausstieg. Doch die Mitarbeiter, teilweise über 20 Jahre im Betrieb und in einer strukturschwachen Region ohne Ansicht auf neue Jobs, lassen sich nicht unterkriegen. Kurzerhand besetzen Sie die Produktionsstätte. Rund um die Uhr! Um zu zeigen, dass man in Nordhausen „gute Räder zum fairen Preis“ produzieren kann, organisieren 21 ehemalige Arbeiter die Aktion „Auferstehung aus West-Ruinen“. Am symbolischen 1. Mai startet die Produktion der 2.000 „Strike-Bike“ getauften Räder. Die Aktion wird weltweit in den Medien aufgegriffen und Bestellungen aus ganz Europa zeigen die Solidarität. Aus der Streik-Aktion ist binnen eines Jahres eine GmbH geworden. 2008 präsentiert die Strike Bike GmbH „Volksrad“.

Rahmen & Gabel: High-Ten Stahlrahmen
Farbe: rot oder schwarz
Details: Standlicht und LED vorn/hinten, Reifen mit Reflexstreifen, Nirosta Schrauben und Speichen
Preis: 299 Euro (inklusive Vollkarton-Versand, 95% vormontiert)

Phoenix rollt auf 20 Zoll aus der Asche hervor

„Phoenix 20-Zoll“ von utopia velo [Scooterbike / Liegerad]

[pd-f] Scooterbikes (oder Sesselräder) sind die ergonomisch sinnvolle Kreuzung aus Fahrrad und Liegerad. Das Sesselrad von Utopia (www.utopia-velo.de) heißt „Phoenix“ und rollt ab 2009 auf zwei 20 Zoll-Laufrädern. Die Saarbrücker Firma möchte damit mehr Laufruhe und -kultur für das Phoenix erreichen. Für Komfort sorgen die 60er Big Apple Reifen von Schwalbe mit ihrer eindrucksvollen Federung. Unterstützt werden Sie zudem durch die Heckfederung und die Lehnenverstellung am Sitz: Hier können der Winkel von Sitzfläche und Lehne unabhängig voneinander verstellt werden. „Das Tretlager beim Phönix liegt tiefer als bei anderen Rädern, die Pedale sind also näher am Boden“, erklärt Ralf Klagges von Utopia gegenüber dem pressedienst-fahrrad. „Dadurch fällt die Umgewöhnung vom ‚Normalrad’ sehr leicht.“
Das Reisegepäck lässt sich gut auf dem Träger verstauen, der für 30 Kilo zugelassen ist. Dabei lassen sich die Verstellmöglichkeiten des „Sessels“ auch mit großen Gepäcktaschen voll ausnutzen. Die zulässige Gesamtgewicht liegt bei 140 kg. Der utopia-Kettenschutz „Country“ lässt die Kette sicher vor äußeren Einflüssen funktionieren und auch Fahrerin und Fahrer muss sich keine Sorgen mehr um Rock und Hose machen. Der neue Phoenix ist ab März 2009 lieferbar; der Preis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, dürfte aber bei etwa 2.400 Euro liegen.

Rahmen & Gabel: CroMo-Stahl, Hinterbau-Federung (sechs verschiedene Härten lieferbar), „one fits all“Rahmenhöhe, passend von ca. 1,56cm bis 1,90m Körpergröße
Farbe: frei wählbar: schwarz, königsblau, rot, weiß, grün, melonengelb
Gewicht: ab ca. 19 kg
Details: Laufräder: 20 Zoll (406); Großflächiger verstellbarer Sitz; zulässiges Gesamtgewicht 140 kg; Ausstattung ist bei Utopia frei wählbar, z. B. Schaltung (8 oder 14 Gang-Nabenschaltung oder 27-Dual-Drive) und Lichtausstattung
Preis: [bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt: siehe www.pd-f.de / Schätzwert ab 2.400 Euro]

Weitere Trends 2009 finden Sie hier: http://www.pd-f.de/Archiv/Pressemapppen/Trends-2009.html


Über pd-f