Gerade im Sommer bringt man es an den Tag. Die Sünden der Wintermonate lassen so manchen Menschen beim Anblick in den Spiegel erstarren. Anti-Aging? Nichts ist von dem Menschen übrig geblieben, der letztes Jahr im Sommer am Strand die Blicke auf sich gezogen hat. An der Hüfte und am Bauch sind Pölsterchen entstanden. Im Gesicht haben sich Fältchen eingestellt. Und schon ist der große Frust da. In einer Welt, in der alle Menschen nach einer von sich selbst kreierten Form glücklich und zufrieden leben sollten, hat sich der Wahn nach Jugend und ewigem Leben eingeschlichen. Da wird gehungert auf „Teufel komm raus“ und die Leidenden sind mit dem Ergebnis immer noch nicht zufrieden. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass Hungerkuren immer den Jojo-Effekt haben, können sie auch krankheitsfördernd sein. Gerade im Hinblick auf die sogenannte Magersucht, und das nicht nur bei Teenagern, sondern mittlerweile bei allen, dafür anfälligen Menschen, zeigt es sich, dass hier auch ein großes seelisches Problem vorhanden ist. Zum Teil ist es der Wunsch der Betroffenen, mit einem Schlag alle Problemzonen ihres Körpers abzuschaffen und das mittels der Chirurgie. Hautalterung, Fettabsaugung und vieles mehr steht dann zur Diskussion.

Warum will die Menschheit jung und hübsch bleiben? Diese Frage kann niemand so recht eindeutig beantworten. Schon in der Antike und im Mittelalter war der Schönheitswahn bekannt. Doch von Anti-Aging hat damals noch keiner etwas gehört. Auch gab es nicht Botox oder Hyalaronsäure und deswegen sind die damals guten Naturheilmittel, wie z.B. Milch oder Quark als Gesichtsmaske, in Vergessenheit geraten.

Georg Tramsen
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